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Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz 4,9 Millionen Kubikmeter Holz geerntet, was einem Rückgang von fast 6% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Merklich zurück ging die Stammholzernte (-12%), ebenso wie die Ernte von Industrieholz (-1%) und von Stückholz zur Energiegewinnung (-5%). Das andere Energieholz-Sortiment (Hackholz) wuchs jedoch weiter (+5%) und nimmt an Bedeutung zu. Mittlerweile deckt es rund 30% der gesamten Holzernte ab. Der Anteil Energieholz an der gesamten Holzernte hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Dies geht aus der Forststatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Die Holzernte in den Schweizer Wäldern ging nach vier Jahren stetigen Wachstums seit 2019 erstmals zurück. So wurden im Jahr 2023 4,9 Millionen Kubikmeter geerntet, was einem Rückgang von rund 0,3 Millionen Kubikmetern oder 6% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die tiefere Holznachfrage spielte dabei eine wichtige Rolle.
Diese Reduktion im Berichtsjahr ist besonders ausgeprägt beim Stammholz (Sägeholz), dessen Volumen 2,2 Millionen Kubikmeter oder 12% weniger als 2022 betrug. Dies erklärt sich hauptsächlich durch die tiefere Nachfrage und entsprechend auch durch die tieferen Holzpreise. Das war besonders in Privatwäldern zu beobachten. Betroffen sind alle Forstzonen mit Ausnahme der Alpensüdseite. Der geringste Rückgang war in den Alpen zu verzeichnen.
Bis 2018 machte das Stammholzsortiment mehr als die Hälfte des gesamten Erntevolumens aus. Im Jahr 2023 lag dieser Anteil nur noch bei 46%. Im Gegenzug profitierte das Energieholz.
Waldkantone eher zurückhaltend mit Stammholz-Angebot
In den größten Waldkantonen nach Waldfläche ging die Erntemenge zurück: Bern (-14%), Zürich (-9%), Wallis (-9%), St. Gallen (-5%), Aargau (-3%) und Graubünden (-1%). Eine Ausnahme bildeten das Tessin (+4%) und die Waadt (+9%). Obwohl es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen gab, reduzierte die Mehrheit ihr Angebot für Stammholz. Das Jahr 2023 war von Trockenheitsperioden und extremen lokalen Stürmen geprägt, die zu zahlreichen Zwangsnutzungen führten. Viele normal geplante Holzschläge wurden verschoben, um kein zu starkes Angebot zu verursachen.
Die Kantone mit den fünf größten Holzmengen, Bern (0,91 Mio. m³), Zürich (0,44 Mio. m³), Waadt (0,44 Mio. m³), Graubünden (0,37 Mio. m³) und Aargau (0,36 Mio. m³) lieferten im Jahr 2023 gut die Hälfte (52%) der gesamten Holzernte. In diesen fünf Kantonen befinden sich auch 48% der Waldflächen der Schweiz.
Volumen des genutzten Nadelholzes nimmt ab
In den Schweizer Wäldern wurden im Jahr 2023 rund 3,2 Millionen Kubikmeter Nadelholz und 1,7 Millionen Kubikmeter Laubholz geerntet. Nadelholz machte somit rund zwei Drittel (65%) und Laubholz rund ein Drittel (35%) der Holzernte aus. Dieses Verhältnis hat sich gegenüber dem Vorjahr zugunsten des Laubholzes verändert (67% zu 33%). Während das Volumen an Laubholz im Vergleich zu 2022 praktisch unverändert blieb, verringerte sich das Volumen an Nadelholz um 8%, was vor allem in den Voralpen und im Mittelland zu beobachten war. Mehr als die Hälfte des Nadelholzes (59%) wurde im Mittelland (32%) und in den Voralpen (27%) geerntet. Gut drei Viertel des Laubholzes (76%) wurde für Energiezwecke verwendet. Der Anteil Laubholz am Energieholz in Form von Hackschnitzeln stieg weiter an und erreichte im Berichtsjahr 54%.
Das Volumen von Industrieholz war ebenfalls leicht rückläufig (-1%) und sein Anteil an der gesamten Holzernte bezifferte sich auf 10%. Dieses Holzsortiment wurde hauptsächlich durch Nadelholz gespeist (62%).
Nachfrage nach Energieholz in Form von Hackschnitzeln hält an
Die Energieholz-Ernte wächst weiter. Mit einem Volumen von rund 2,1 Millionen Kubikmeter deckte Energieholz im Jahr 2023 44% des gesamten Jahreseinschlags ab, was einem Anstieg von 1% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es lag knapp hinter Stammholz, das noch 46% des gesamten Sortiments ausmacht und damit fast gleichauf liegt. Der Anteil Energieholz an der gesamten Holzernte hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt.
In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Energieholz aufgrund einer Reihe von Faktoren wie der Energiekrise, dem Krieg in der Ukraine, dem Klimawandel und der Förderung erneuerbarer Energien (unter anderem für Holzheizungen) stark angestiegen.
Eine Gegenüberstellung der beiden Energieholz-Sortimente zeigt, dass Stückholz im Vergleich zu 2022 um 5% gesunken, während das Hackschnitzelsortiment um 5% gestiegen ist und ein Volumen von 1,4 Millionen Kubikmetern erreichte. Dies spiegelt die Nachfrage der zahlreichen Anlagen wider, vor allem in den Waldgebieten des Jura (+9%), des Mittellands (+4%) und der Voralpen (+5%).
Private Eigentümer weniger geneigt, zu bewirtschaften
71% der Waldfläche der Schweiz ist in öffentlicher Hand, während 29% von Privaten bewirtschaftet wird. Im Vorjahr war der Holzeinschlag in Privatwäldern aufgrund der höheren Holzpreise angestiegen. Im Berichtsjahr verringerte sich das Erntevolumen im Privatwald um 232.300 Kubikmeter oder 14%, was vor allem Stammholz betraf, dessen Preis sich nicht halten konnte. Lediglich das Sortiment Hackholz (Energieholz) stieg um 3 Prozentpunkte auf 24%. Die Forstzonen mit der grössten Veränderung waren der Jura (-75.700 Kubikmeter), das Mittelland (-67.600 Kubikmeter) und die Voralpen (-86.000 Kubikmeter). Der Einschlag in öffentlichen Wäldern veränderte sich nur geringfügig (-2%) und erreichte ein Volumen von 3,2 Millionen Kubikmetern. Auch hier war das Hackholz-Sortiment (Energieholz) das einzige, das im Vergleich zu 2022 im gleichen Ausmass wie bei den Privaten einen Anstieg zeigte und damit der anhaltenden Nachfrage gerecht wurde.
Finanzielle Lage der Forstbetriebe verschlechtert sich leicht
Die 640 Forstbetriebe, die 2023 tätig waren, verzeichneten Einnahmen in Höhe von 598 Millionen Franken und Ausgaben in Höhe von 618 Millionen Franken. Gesamtschweizerisch belief sich das Defizit auf rund 20 Millionen Franken (2022: 18 Mio. Fr.). Die Forstbetriebe im Mittelland, in den Alpen und auf der Alpensüdseite verbuchten weiterhin Verluste. Die Forstbetriebe im Jurabogen verzeichneten eine positive Bilanz mit einem Gesamtgewinn von 2,5 Millionen Franken und die Forstbetriebe in den Voralpen wiesen ausgeglichene Zahlen auf, wobei sich diese Ergebnisse im Vergleich zu 2022 verschlechtert haben.
Herausgeber
Bundesamt für Statistik
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