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AT: Kampf gegen Antisemitismus und Extremismus als Aufgabe für das Parlament

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦           

 

Das österreichische Parlament nimmt seine besondere Verantwortung als Ort gesellschaftlich relevanter Debatten ernst und setzt sich aktiv für die Pflege der Erinnerungskultur ein. Mit Veranstaltungen und Initiativen wird kontinuierlich der Kampf gegen Vorurteile und Rassismus, insbesondere gegen den immer noch präsenten Antisemitismus, vorangetrieben.

 

Engagement nach dem Überfall auf Israel

Der Überfall von Hamas-Terroristen auf Israel am 7. Oktober 2023 hat die Dringlichkeit des Engagements gegen Antisemitismus verstärkt. In der Folge waren diese Ereignisse ein zentrales Thema vieler Veranstaltungen der Tagungsperiode. Besonders hervorzuheben ist die Gedenkveranstaltung am 9. November 2023, die an die Novemberpogrome von 1938 erinnerte.

 

Gedenktag an die Opfer des Holocaust

Am 27. Januar 2024 wurde der "Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust" im Parlament mit der Installation "Kaddisch" der Künstler Oskar Stocker und Luis Rivera in der Säulenhalle begangen. Dieser Tag erinnert an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945 und ist ein wichtiger Bestandteil der Erinnerungskultur.

 

Simon-Wiesenthal-Preis

Am 12. März 2024 wurde der Simon-Wiesenthal-Preis für zivilgesellschaftliches Engagement gegen Antisemitismus und für Aufklärung über den Holocaust zum dritten Mal im Parlament vergeben. Mit knapp 200 Bewerbungen aus 30 Ländern zeigt die Resonanz die internationale Bedeutung dieses Preises.

 

Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus

Am 3. Mai luden Sobotka und Bundesratspräsidentin Margit Göll zur Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ins Parlament ein. Im Zentrum stand die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, deren Schwerpunkt aktuell auf der Erweiterung der KZ-Gedenkstätte Gusen liegt.

 

Kampf gegen Vorurteile und Einsatz für Minderheiten

Vorurteile und soziale Hürden erschweren das Leben vieler Minderheiten, wie etwa der Volksgruppe der Roma. Anlässlich des Internationalen Roma-Tages am 8. Juni 2024 wurde mit der Veranstaltung "ROMNJAKraft.Sor Erinnerung – Wandel – Aufbruch" die Rolle von Frauen in der politischen und gesellschaftlichen Anerkennung der Roma hervorgehoben.

 

Das parlamentarische Engagement gegen Diskriminierung zeigt sich auch in der Arbeit der LGBTIQ-Intergroup von Parlamentarier, die sich für Menschenrechte, Gleichbehandlung, Vielfalt und Akzeptanz einsetzt. Zur Pride-Week wurde der Haupteingang des Parlamentsgebäudes als Zeichen der Unterstützung für die Gleichstellung der LGBTIQ-Community in den Regenbogenfarben beleuchtet.

 

 

Internet-Auftritt des Parlaments

Seit 1996 ist das Parlament unter www.parlament.gv.at online präsent. Das Webportal ist mittlerweile ein wichtiges Arbeitsmittel des parlamentarischen Betriebs und bietet umfangreiche Services für verschiedene Zielgruppen. Mit der Wiedereröffnung des sanierten Parlamentsgebäudes erhielt auch das Webportal ein neues Design und erfüllt wichtige Aufgaben in den Bereichen Bürger, Demokratiebildung und Recherche.

 

 

Barrierefreier Zugang zu Informationen

Das Parlament legt großen Wert auf barrierefreien Zugang zu Informationen. Regelmäßig kommen bei Sitzungen des Nationalrats Gebärdendolmetscher zum Einsatz. Das Webportal bietet zudem Nachrichten in einfacher Sprache, um auch Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwächen, Menschen mit einfacher Bildung und Nicht-Muttersprachler den Zugang zu erleichtern. Ein Wörterbuch in einfacher Sprache erklärt die wichtigsten Fachbegriffe.

 

 

Mit diesen umfassenden Maßnahmen stellt das österreichische Parlament sicher, dass es seiner Verantwortung im Kampf gegen Antisemitismus, Extremismus und Vorurteile gerecht wird und einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur und zur Förderung von Vielfalt und Akzeptanz leistet.

 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


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