Die Entwicklung in UK ist ein selbst herbeigeführtes Trauerspiel, das viele Europäer unbedingt nachholen wollen

DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦              

KOMMENTAR

 

Ich leide mit vielen Freunden in UK seit fast einem Jahrzehnt beim hilflosen Blick auf den komplett selbst herbeigeführten Niedergang eines wunderbaren Landes. Der Brexit war eine der dümmsten politischen Ideen in der Nachkriegsgeschichte, auf einem erkennbaren rechtspopulistischen Lügengebäude aufgebaut.

 

Heute ist die Infrastruktur chronisch kaputt gespart, das für Eliten exzellente Bildungssystem nur mit immer mehr Geld zugänglich, im Gesundheitswesen reicht selbst das nicht für so etwas wie eine angemessene Behandlung, eine eklatante Schere aus Inflation und Einkommen führt zu wachsender Armut, alle angeblichen Brexit-Versprechen haben genau das Gegenteil bewirkt. Die inneren und äußeren EU-Handelsbeziehungen waren mit dem Brexit schnell aus dem Fenster geworfen, neue von Relevanz gibt es nicht. Die dringend notwendige Migration in den Arbeitsmarkt ist zum Exodus geworden, die Migration in Summe sogar gewachsen, die strukturellen Probleme damit verschärft, das Märchen, man werde die Migration einfach mal bunt anmalen und so gestalten, wie man sich das an Stammtischen mit besonders markigen Durchgriffparolen vorstellt, ist im realen Gegenteil aller Erwartungen angekommen.

 

Nach einer Reihe von Luftpumpen an der Spitze, die teilweise nur durch Eingriffe der globalen Notenbanken an einem finanziellen Crash des Landes vorbei kamen – und nicht mal das wirklich verstanden hatten! – hat nun die Mehrheit der Wähler dann doch mal begriffen: Die dürfen mal weg. Die Gegenseite hätte wohl selbst mit Kermit dem Frosch als Kandidaten gewonnen.

 

Hindert manche immer noch nicht, eine der gedanklichen Luftpumpen nun ins Parlament zu wählen. Farage hat das Tories-Desaster nutzen können und aus deren Asche ein Mandat geholt. Es gibt also immer noch genug Verblendete, selbst bei so einem Scherbenhaufen.

 

In anderen Ländern Europas bilden genau die gerade Mehrheiten. UK, Polen, einige Skandinavier haben es hinter sich, in Italien sehen wir den Höhepunkt hoffentlich bald, NL und Frankreich bereiten dem gerade die Basis und Deutschland will da auch unbedingt noch hin.

Zehn bittere Jahre hat UK das gekostet, deren Reparatur schlimmstenfalls noch länger dauert. Muss das sein? 


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