DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
In einem wegweisenden Schritt für das österreichische Gesundheitssystem hat der Gesundheitsausschuss eine umfassende Novelle des Gesundheitstelematikgesetzes beschlossen. Mit einer breiten Mehrheit aus ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS wurde der Weg für den Vollbetrieb des elektronischen Impfpasses (eImpfpass) geebnet. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Digitalisierung und Vernetzung des Gesundheitswesens in Österreich.
Zentrale Aspekte der Novelle
Die Gesetzesnovelle regelt nicht nur den Vollbetrieb des eImpfpasses, sondern auch die Anbindung der Rettungsdienste und der Hotline 1450 an die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA). Zusätzlich ist die Einrichtung einer speziellen ELGA- und eHealth-Supporteinrichtung vorgesehen, die den reibungslosen Betrieb und die Weiterentwicklung dieser digitalen Gesundheitsplattformen unterstützen soll. Besondere Aufmerksamkeit wurde auch den datenschutzrechtlichen Anpassungen gewidmet, um den Schutz sensibler Gesundheitsdaten zu gewährleisten.
Verantwortlichkeiten und Übergangsphase
Während der Pilotbetrieb des elektronischen Impfpasses von der ELGA GmbH durchgeführt wird, soll nach einer Übergangsphase das Gesundheitsministerium die Verantwortung für den Vollbetrieb übernehmen. Dies soll sicherstellen, dass der eImpfpass nahtlos in das bestehende Gesundheitssystem integriert wird und flächendeckend genutzt werden kann.
Das zentrale Impfregister
Ein wesentlicher Bestandteil des eImpfpasses ist das zentrale Impfregister. Dieses Register dient der elektronischen Dokumentation aller durchgeführten Impfungen sowie relevanter impfbezogener Informationen. Es soll sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger einen vollständigen und aktuellen Überblick über ihren Impfstatus haben. Impfende Stellen, die sogenannten eImpf-Gesundheitsdiensteanbieter, sind künftig verpflichtet, umfassende Angaben im Impfregister zu speichern. Dazu gehören nicht nur die Daten der durchgeführten Impfungen, sondern auch Informationen zu impfbezogenen Ereignissen und Nachimpfungen.
Breite Akzeptanz und Zukunftsperspektiven
Die breite Unterstützung im Gesundheitsausschuss unterstreicht die politische und gesellschaftliche Relevanz des elektronischen Impfpasses. Die Integration des eImpfpasses in das Gesundheitssystem wird nicht nur die Verwaltung und Dokumentation von Impfungen effizienter gestalten, sondern auch die Qualität der Gesundheitsversorgung insgesamt verbessern. Durch die elektronische Erfassung und Verfügbarkeit von Impfdaten wird die Nachverfolgbarkeit und Analyse von Impfeffekten und -nebenwirkungen erleichtert, was langfristig zur Sicherheit und Wirksamkeit von Impfprogrammen beiträgt.
Fazit
Der Vollbetrieb des elektronischen Impfpasses stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Digitalisierung des österreichischen Gesundheitssystems dar. Mit der umfassenden Novelle des Gesundheitstelematikgesetzes wird eine moderne, effiziente und datenschutzkonforme Plattform geschaffen, die den Anforderungen der heutigen Gesundheitsversorgung gerecht wird. Die zukünftige Integration weiterer Gesundheitsdienste und die kontinuierliche Verbesserung der eHealth-Infrastruktur bieten vielversprechende Perspektiven für die Gesundheit und das Wohl der Bevölkerung.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
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