AT: Volksbegehren "Gerechtigkeit den Pflegekräften!": Hintergrund und Forderungen

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦           

 

Das Volksbegehren "Gerechtigkeit den Pflegekräften!" fordert mehr finanzielle Unterstützung für Pflegekräfte. Viele Menschen empfanden die Reaktion auf die besondere Belastung von Pflegekräften während der Corona-Pandemie als unzureichend. Die Initiatoren René Kališ und Marcus Hohenecker betonen die Notwendigkeit fairer Rahmenbedingungen und sehen Pflege als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

 

Hintergrund des Volksbegehrens

Die Corona-Pandemie hat die ohnehin angespannte Situation im Pflegebereich verschärft. Pflegekräfte waren enormen physischen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Die Wertschätzung und Unterstützung, die ihnen entgegengebracht wurde, reichten jedoch nach Ansicht vieler nicht aus. Kališ und Hohenecker fordern daher eine umfassende finanzielle Unterstützung und faire Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte, um ihre wichtige Arbeit angemessen zu honorieren und ihre Attraktivität als Beruf zu steigern.

 

Forderungen des Volksbegehrens

Die Hauptforderungen des Volksbegehrens umfassen:

  • Verbesserte Arbeitsbedingungen: Erhöhung der Personalschlüssel, Reduzierung der Bürokratie und stabile Dienstpläne.
  • Finanzielle Unterstützung: Höhere Löhne und Zulagen für Pflegekräfte.
  • Ausbildung und Rekrutierung: Verbesserte Gewinnung von Pflegekräften aus dem In- und Ausland.
  • Anerkennung der Pflegearbeit: Einstufung der Pflegearbeit als Schwerarbeit mit entsprechenden Pensionserleichterungen.

Perspektiven der Experten

Elisabeth Anselm: Kontinuierliche Anstrengungen notwendig

Elisabeth Anselm betonte die Notwendigkeit kontinuierlicher politischer Bemühungen im Pflegebereich. Sie forderte Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen, insbesondere bei den Personalschlüsseln und der Bürokratie. Zudem müsse die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland erleichtert werden.

 

Silvia Rosoli: Pflegekräfte fühlen sich alleingelassen

Silvia Rosoli hob hervor, dass Pflegekräfte sich oft alleingelassen fühlen. Sie plädierte für eine bessere Personaleinsatzplanung, stabile Dienstpläne, gesunde Arbeitszeitmodelle und mehr Urlaub. Außerdem forderte sie die Aufnahme von Pflegekräften in die Schwerarbeitspension.

 

Helmut Lutz: Rasche Maßnahmen notwendig

Helmut Lutz warnte vor einem drohenden Personalmangel und forderte rasche Maßnahmen. Er unterstrich die Bedeutung der 24-Stunden-Betreuung und sprach sich für einfachere Nostrifikationsverfahren aus, um die Anerkennung ausländischer Pflegeabschlüsse zu erleichtern.

 

Katharina Meichenitsch: Ständige Weiterentwicklung erforderlich

Katharina Meichenitsch betonte, dass mehr als 1,5 Millionen Menschen von der Pflegethematik betroffen seien. Sie wies auf die drängende Personalfrage hin und prognostizierte, dass bis 2030 jährlich rund 7.000 Pflegekräfte fehlen könnten. Sie lobte die drei umgesetzten Pflegepakete, sah jedoch weiteren Handlungsbedarf.

 

Elisabeth Potzmann: Mehr Kompetenzen für Pflegekräfte

Elisabeth Potzmann sprach sich dafür aus, dass Pflegearbeit als Schwerarbeit anerkannt wird. Sie forderte eine Harmonisierung der Personalausstattung in den Bundesländern und mehr Kompetenzen für gut ausgebildete Pflegekräfte.

 

Pflegesystem in Österreich: Herausforderungen und Lösungen

Die Experten sind sich einig, dass die Pflegebedürftigkeit in der Gesellschaft zunehmen wird. Sie fordern dringend Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen, eine bessere Personaleinsatzplanung und stabile Dienstpläne. Auch die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland müsse verbessert werden. Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert kontinuierliche Anstrengungen und politisches Engagement, um die Pflegekräfte zu unterstützen und die Pflegequalität zu sichern.

 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


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