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Das Märchen von Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen

DMZ – BLICKWINKEL ¦ Viktor Nowak ¦     

KOMMENTAR

 

Die vielen Kriegsherde, die weltweit großes Leid und Zerstörung verursachen, verstärken bei einer wachsenden Anzahl von entsetzten Menschen den Ruf nach Frieden. Stoppt diesen Wahnsinn! Besonders die äußerst brutalen Kriege, die in der Ukraine und im Nahen Osten toben stehen im Fokus der Kritik. Friedensbewegungen verstärken ihre Aktivitäten.

 

Seit dem Bestehen der Menschheit werden, aus unterschiedlichen Gründen, Kriege geführt. Vom Machtwahn bis zur Befriedigung von Profitgier. Nur die Wahl der Waffen hat sich im Verlaufe der Geschichte verändert. Von Pfeil und Bogen über Schwerter zur Atombombe. Aus Schiffen wurden Kriegsschiffe, aus Fliegern Bomber.  Gehört der Drang nach Zerstörung zum Menschsein? Ist der Mensch im Grundsatz einfach nur ein abartiges Raubtier? Ich finde es folgerichtig, dass der Begriff Raubtierkapitalismus existiert. 

 

Der Krieg hat eine Rüstungsindustrie entstehen lassen, mit der heute Milliarden verdient werden. Ein „Bombengeschäft“! Die hundert größten Waffenkonzerne der Welt setzten im vergangenen Jahr (2023) 597 Milliarden US-Dollars mit dem Verkauf von Waffen und militärischen Dienstleistungen um. Quelle: Stockholmer Institut für Friedensforschung. Die Rüstungs- und Luftfahrtindustrie soll die zweitgrößte Exportbranche der USA sein, die die höchste positive Handelsbilanz haben und 2,8 Millionen Menschen beschäftigen. Profiteure sind wieder mal die unersättlichen Investoren, hungrige Aktionäre, auch Kleinanleger.

 

Die Armeen der bestellenden Staaten sind auch Arbeitgeber für Millionen von Menschen und Zulieferern weltweit. Es liegt in der makabren Logik von Armeen, dass Soldaten in den Krieg ziehen müssen. Zur Erfüllung ihrer Pflicht fügen sie Menschen unsägliches Leid zu. Abscheulich finde ich Soldaten, die Freude an diesen Perversionen empfinden. Traurig stimmt mich, dass Menschen, mangels beruflicher Alternativen, zur Sicherung ihrer Existenz, auch die ihrer Angehörigen, sich zu dieser Perversion gezwungen sehen.

 

Hinzu kommt, dass das auch das Zusammenleben in der Gesellschaft von Gewalt geprägt ist. Ich verstehe nicht, weshalb Menschen, nicht erst seit heute, dem Irrglauben verfallen sind, wonach Konflikte nur mit Gewalt gelöst werden können. Die Nachfrage nach Waffenerwerbsscheinen boomt in der Schweiz. Weltweit liegt die Schweiz bereits heute im privaten Waffenbesitz weit vorn. Die Kundschaft verspricht sich mit dem Besitz von Waffen mehr Sicherheit. Sie begründen ihr Schutzbedürfnis mit in der in Tat stark wachsenden Kriminalität. Nur schon die Fallzahlen von Gewaltdelikten auf öffentlichen Straßen sind angestiegen, was leider auch auf Einbrüche und Diebstähle zutrifft. 

 

Immer wieder höre ich, dass die Gewalt als Mittel zum Zweck akzeptabel ist. Die Schweiz würde nicht existieren, wenn die Ureidgenossen die Österreicher nicht mit Gewalt vertrieben hätten, wird argumentiert. Ausgeblendet wird, dass Konflikte friedlich beendet werden können. Die gewaltfreien Demonstrationen, Aktionen und Proteste trugen zur Wiedervereinigung Deutschlands bei. Viele Grossdemonstrationen und Proteste waren in den USA für die Beendigung des Vietnamkriegs mitverantwortlich. Ich glaube, dass Millionen von Menschen, die sich friedlich auf Märsche nach Moskau, nach Palästina, nach Tel Aviv machen, dafür sorgen können, die Gewalt zu stoppen. Passive Betroffenheit nicht.

 

Eine Bewusstseinsveränderung könnte den Hang zur Gewalt stoppen. Da stehen für mich

die  Eltern und Lehrer in der Pflicht. Mit den staatlichen Schulen ist das offenbar unmöglich. Ich verstehe, dass in der Schweiz das Home-Schooling auf dem Vormarsch ist. Meine jüngste Tochter hat diesen Wechsel mit Gleichgesinnten vollzogen. Ein friedfertiger Umgang mit und unter den Kids ist für sie zentral. Eine Chance für „Make love–not war“

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