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CH: 35 Jahre UNO-Einsätze der Armee – weitere Schritte zur Verstärkung des Schweizer Engagements

Bildquelle: https://www.peace-support.ch/
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Bern - Mit der Entsendung von Armeeangehörigen in die UNTAG in Namibia engagierten sich vor 35 Jahren die ersten Schweizer Soldatinnen und Soldaten zugunsten einer UNO-Mission. Im Laufe der Zeit hat sich die Schweizer Armee mit ihren Beteiligungen zu einer verlässlichen Partnerin dieser Organisation entwickelt. Mit der Einmeldung ins Bereitschaftssystem der UNO wird die Schweiz künftig in der Lage sein, diese Kooperation im internationalen Rahmen zu stärken. Als nächster Schritt wird die UNO eine Beurteilung dreier Schweizer Verbände vornehmen.

 

Rückblick auf das Engagement der Schweiz

Vor einem halben Jahr entschied der Bundesrat, die Schweizer Beteiligung an friedensfördernden Operationen der UNO auszubauen. Am 7. September 1988 erhielten das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sowie das damalige Militärdepartement (EMD) den Auftrag, einen Vorschlag zur sanitätsdienstlichen Unterstützung der United Nations Transition Assistance Group (UNTAG) in Namibia auszuarbeiten. Nach Erkundungen vor Ort und dem offiziellen Beschluss des Bundesrates zur Beteiligung an der Mission wurden im März 1989 die ersten Schweizer Soldatinnen und Soldaten in die UNTAG entsandt. Dies markierte vor 35 Jahren den Beginn der Beteiligung der Schweizer Armee an UNO-Einsätzen, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat.

 

Die UNTAG hatte den Auftrag, den Friedensprozess zu überwachen und die freien Wahlen zu gewährleisten, durch welche Namibia die Unabhängigkeit von Südafrika erlangte.

 

Durchschnittlich 150 Armeeangehörige betrieben zugunsten dieser Mission eine „Swiss Medical Unit“ (SMU) an vier Standorten, um die medizinische Versorgung der UNO-Truppen sicherzustellen. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Unabhängigkeitsprozesses 1990 endete auch die UNTAG und damit der Einsatz der Schweizerinnen und Schweizer in Namibia.

 

In einem ähnlichen Rahmen beteiligten sich in der Westsahara von 1991 bis 1994 weitere Armeeangehörige innerhalb einer SMU. Zwischen diesen beiden Einsätzen auf dem afrikanischen Kontinent wurden 1990 erstmals Schweizer Offiziere als UNO-Militärbeobachter ausgebildet und entsendet. Der erste Einsatz in dieser Form erfolgte mit der Unterstützung der United Nations Truce Supervision Organization (UNTSO) im Nahen Osten. Die Bedeutung der Einsätze der Peacekeeper wird gerade bei Verschlechterungen der Lage, wie seit Oktober 2023 im Nahen Osten, deutlich. Die Einsätze tragen erheblich zur Stabilisierung und Unterstützung in Konfliktregionen bei.

 

Aktuelle und zukünftige Einsätze

Schweizer Militärbeobachterinnen und -beobachter sind derzeit im Nahen Osten, in Kaschmir sowie in der Westsahara im Einsatz und beteiligen sich als Stabsoffiziere in internationalen Stäben von UNO-geführten Missionen auf dem afrikanischen Kontinent.

 

Durch ihr langjähriges Engagement hat sich die Schweiz zu einer verlässlichen Partnerin der UNO als truppenstellende Nation entwickelt. Wie im Bericht zur Weiterentwicklung der militärischen Friedensförderung vom 9. November 2020 festgehalten, will der Bundesrat die Beiträge an solchen Einsätzen erweitern. Die Einmeldung dreier Verbände in Kompaniestärke in das „UN Peacekeeping Capability Readiness System“ (PCRS) wurde Ende 2022 formalisiert. Dabei handelt es sich um eine Infanterie-, eine Genie- sowie eine kombinierte Genie-/Panzersappeurkompanie, die von der UNO für friedensfördernde Missionen angefragt werden können.

 

Im vierten Quartal 2024 folgt nun der nächste Schritt in Form eines „Assessment and Advisory Visits“ (AAV) durch die UNO. Vertreterinnen und Vertreter des UN Department of Peace Operations (UNDPO) beurteilen dabei, ob die Fähigkeiten der drei Verbände der Armee dem Leistungsprofil der UNO entsprechen oder wo Handlungsbedarf besteht. Verläuft dieser Schritt erfolgreich, erlangt die Schweizer Armee die Grundbereitschaft und könnte von der UNO für Einsätze angefragt werden. Die Entscheidung, ob die Schweiz die angefragten militärischen Mittel stellen will, bleibt ihr in jedem Fall frei.

 

Über das Kompetenzzentrum SWISSINT

Friedensförderung im internationalen Rahmen ist einer der drei Aufträge der Schweizer Armee. Aktuell leisten rund 300 Frauen und Männer im Rang vom Soldaten bis zum Divisionär in 18 Ländern einen Beitrag zum Frieden. Das Kompetenzzentrum SWISSINT ist als vorgesetzte nationale Kommandostelle für Planung, Bereitstellung und Führung aller schweizerischen militärischen Kontingente und Einzelpersonen im friedensfördernden Auslandseinsatz verantwortlich.

 

 

 

 

Herausgeber

Gruppe Verteidigung
Generalsekretariat VBS


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