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Reminder: Verminderte Impfstoffwirksamkeit gegen Omikron-Untervariante BA.2.86 und Nachkomme JN.1

Anteil der SARS-CoV-2-Varianten in Dänemark vom 28. August 2023 bis zum 1. Januar 2024
Anteil der SARS-CoV-2-Varianten in Dänemark vom 28. August 2023 bis zum 1. Januar 2024

DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Anton Aeberhard ¦Anteil der SARS-CoV-2-Varianten in Dänemark vom 28. August 2023 bis zum 1. Januar 2024

 

Eine landesweite Beobachtungsstudie aus Dänemark hat gezeigt, dass die Omikron-Untervariante BA.2.86 und deren Nachkomme JN.1 besser in der Lage sind, den Schutz durch den aktualisierten XBB.1.5-COVID-19-Impfstoff zu umgehen. Diese Varianten, die erstmals im August 2023 entdeckt wurden, verbreiten sich seitdem weltweit und sind in vielen Regionen zur dominierenden SARS-CoV-2-Variante geworden.

 

Wichtige Mutationen und erhöhte Ansteckungsfähigkeit

BA.2.86 unterscheidet sich von früheren Varianten durch 34 neue Mutationen im Spike-Protein. Die JN.1-Nachkommenschaft besitzt zudem eine zusätzliche Mutation (Leu455Ser), die die Bindungsfähigkeit des Virus an den ACE2-Rezeptor verbessert und möglicherweise die Immunflucht und Schwere der Infektion erhöht. Aufgrund dieser Veränderungen hat die WHO BA.2.86 und JN.1 als Varianten von Interesse eingestuft.

 

Immunflucht und Impfschutz

Die dänische Studie, die Daten von Oktober bis Dezember 2023 analysierte, zeigt, dass die XBB.1.5-Impfung weniger effektiv gegen BA.2.86 und JN.1 ist. Diese Varianten entkommen dem durch die Impfung induzierten Schutz 1,52-mal häufiger als andere Varianten. Trotz der reduzierten Wirksamkeit bleibt der Impfstoff jedoch wirksam und senkt das Risiko einer Infektion und schweren Erkrankung. Eine frühere Schätzung ergab, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen Krankenhausaufenthalte bei Infektionen mit BA.2.86 bei etwa 64 % liegt.

 

Schwere der Infektionen

Erfreulicherweise fand die Studie keine Hinweise darauf, dass Infektionen mit BA.2.86 oder JN.1 schwerer verlaufen als Infektionen mit anderen Varianten. Die Raten von Krankenhaus- und Intensivaufnahmen sowie das Symptombild waren vergleichbar mit anderen zirkulierenden Varianten. Diese Ergebnisse basieren auf Daten sowohl älterer als auch jüngerer Bevölkerungsgruppen, wobei letztere meist nur milde Symptome zeigten.

 

Vergleich mit früheren Studien

Frühere Studien hatten bereits angedeutet, dass BA.2.86 und JN.1 eine größere Immunflucht aufweisen. Beispielsweise zeigte eine niederländische Studie eine mögliche Flucht vor Immunität nach einer früheren Infektion oder Impfung. Eine US-amerikanische Studie berichtete über eine geringere Wirksamkeit des XBB.1.5-Impfstoffs gegen JN.1-Infektionen im Vergleich zu anderen Varianten.

 

Schlussfolgerungen und weitere Forschung

Die dänische Studie betont, dass trotz der verminderten Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die neuen Varianten die Impfung weiterhin Schutz bietet und schwere Krankheitsverläufe verhindert. Weitere Forschung ist notwendig, um die absolute Wirksamkeit des Impfstoffs und den Schutz durch frühere Infektionen genauer zu bestimmen. Zudem bleibt unklar, warum BA.2.86 und JN.1 erfolgreicher in der Immunflucht sind, obwohl sie nicht schwerere Krankheitsverläufe verursachen.

 

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der Impfung im Kampf gegen die Pandemie und die Notwendigkeit ständiger Überwachung und Anpassung der Impfstoffe an neue Virusvarianten.

 

 

 

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