DMZ – FORSCHUNG ¦ Lena Wallner ¦ 
Neue demografische Erkenntnisse aus der Global Burden of Disease Study 2021
Die Global Burden of Diseases, Injuries, and Risk Factors Study (GBD) 2021 hat entscheidende neue demografische Erkenntnisse für 204 Länder und Gebiete sowie 811 weitere subnationale Orte von 1950 bis 2021 geliefert. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf Veränderungen in der Mortalität und Lebenserwartung während der COVID-19-Pandemie in den Jahren 2020–21.
Diese neuen Erkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung, um die beispiellose Dimension dieses Ereignisses im Kontext langfristiger demografischer Trends zu verstehen.
Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung der Demografie für das Verständnis von Krankheiten und Verletzungen sowie die Rolle von Gesundheitspolitik und -infrastruktur für Gesundheits- und demografische Ergebnisse hervorgehoben. Mit dem Eintritt der Pandemie in einige Regionen in eine endemische Phase können demografische Indikatoren wichtige Einblicke in die Auswirkungen von COVID-19, Long-COVID und die Interaktion zwischen COVID-19 und anderen Krankheiten und Verletzungen liefern.
Die demografische Analyse der GBD 2021 verbesserte die Schätzungen der Mortalität, Lebenserwartung und Bevölkerungsgröße gegenüber der GBD 2019 durch die Verwendung zusätzlicher Datenquellen und verfeinerte Methoden. Zum ersten Mal wurde die COVID-19-Pandemie in den Modellierungsprozess einbezogen, um den Überschuss an Sterblichkeit aufgrund der Pandemie zu schätzen. Dies ermöglichte eine umfassende Analyse des Wechselspiels zwischen breiteren demografischen Prozessen und der COVID-19-Pandemie.
Die GBD 2021 ergab tiefgreifende Veränderungen im globalen Gesundheitsbild während der ersten beiden Jahre der COVID-19-Pandemie im Vergleich zu historischen Trends. Die langfristige Tendenz sinkender Mortalität wurde durch markante Anstiege der Sterblichkeitsraten in Altersgruppen über 15 Jahren während der Jahre 2020 und 2021 ersetzt.
Im Gegensatz dazu blieb die Sterblichkeit bei Kindern unter 5 Jahren weltweit weitgehend unbeeinflusst von der Pandemie und setzte ihren Abwärtstrend fort. Die globale Lebenserwartung ging während der Jahre 2020 und 2021 scharf zurück, was einen langjährigen Trend der Lebenserwartungsverbesserung umkehrte.
Die demografische Analyse der GBD 2021 liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie die Pandemie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen beeinflusst hat. Darüber hinaus zeigt sie, dass die Mortalitätsauswirkungen der Pandemie nicht allein durch den sozioökonomischen Entwicklungsindex bestimmt wurden, sondern auch durch Impfungen, öffentliche Politik und individuelles Verhalten. Die Pandemie hat auch die Notwendigkeit zeitnaher und umfassender Datenerfassung und Berichterstattung hervorgehoben.
Es wird deutlich, dass die GBD 2021 wichtige Erkenntnisse liefert, die zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Gesundheits- und demografischer Herausforderungen beitragen können. Die Verbesserung von Datenqualität und -verfügbarkeit, die Analyse von Mortalitätstrends und die Berücksichtigung von Bevölkerungsdynamiken sind entscheidend, um Gesundheitspolitik und -praxis effektiv zu informieren und die Bevölkerungsgesundheit weltweit zu verbessern.
Fazit
Die COVID-19-Pandemie hatte gravierende Auswirkungen auf die Sterblichkeitsraten weltweit. Besonders betroffen waren ältere Menschen, bei denen die Sterblichkeitsraten stark anstiegen, während bei Kindern unter 5 Jahren kaum Veränderungen zu verzeichnen waren. Als Folge der Pandemie sank die Lebenserwartung weltweit deutlich, vor allem in Ländern mit niedrigem Einkommen.
Um die Auswirkungen der Pandemie genau zu verstehen, sind verbesserte Datenerfassungssysteme dringend erforderlich, insbesondere in Regionen mit begrenzten Ressourcen. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass es einen allgemeinen Trend zu einem Rückgang des Bevölkerungswachstums und einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung weltweit gibt. Diese Veränderungen haben bedeutende Auswirkungen auf Gesundheitssysteme und politische Entscheidungen, die in Zukunft berücksichtigt werden müssen.
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