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CH: Armutsbekämpfende bedarfsabhängige Sozialleistungen: Finanzstatistik 2022 und Inventar 2023

DMZ – SOZIALES / MM ¦ AA ¦            

 

Die Ausgaben der öffentlichen Hand für armutsbekämpfende bedarfsabhängige Sozialleistungen verzeichneten im Jahr 2022 einen Rückgang. Laut den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) betrugen diese Ausgaben 8,6 Milliarden Franken, was einem Rückgang von 207 Millionen Franken (-2,4%) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Etwa 800.000 Personen oder 9,2% der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz bezogen mindestens eine solche Leistung.

 

Von den insgesamt 8,6 Milliarden Franken, die im Jahr 2022 für armutsbekämpfende bedarfsabhängige Sozialleistungen ausgegeben wurden, entfielen 64,2% auf Ergänzungsleistungen zur AHV und IV und weitere 29,3% auf die wirtschaftliche Sozialhilfe. Die Ausgaben für wirtschaftliche Sozialhilfe verzeichneten einen deutlichen Rückgang von 9,2% im Vergleich zum Vorjahr.

 

Die Ausgaben für Alters- und Invaliditätsbeihilfen, Arbeitslosenhilfen, Familienbeihilfen, Alimentenbevorschussungen und Wohnbeihilfen machten insgesamt 6,5% der Ausgaben aus. Mit Ausnahme der Alimentenbevorschussungen werden diese Leistungen nicht in allen Kantonen ausgerichtet.

 

Die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für armutsbekämpfende bedarfsabhängige Sozialleistungen verringerten sich zwischen 2021 und 2022 um 3,2% auf 971 Franken pro Kopf.

Der Rückgang der Sozialhilfeausgaben um 9,2% ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die günstige Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation sowie die Tatsache, dass die Covid-19-Pandemie 2022 keine direkten Auswirkungen auf die Sozialhilfeausgaben hatte. Die Nettoausgaben für wirtschaftliche Sozialhilfe beliefen sich 2022 auf 2,5 Milliarden Franken.

Die Ergänzungsleistungen zu AHV/IV verzeichneten den stärksten absoluten Anstieg bei den armutsbekämpfenden bedarfsabhängigen Sozialleistungen im Jahr 2022, mit einem Plus von 51 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr.

 

Die Anzahl der Beziehenden von armutsbekämpfenden bedarfsabhängigen Sozialleistungen ging um 0,9% bzw. 7000 zurück, während die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz um 0,8% wuchs. Die daraus resultierende Quote der Beziehenden von armutsbekämpfenden Sozialleistungen lag bei 9,2%.

 

Insgesamt zeigen diese Zahlen eine Entwicklung hin zu rückläufigen Ausgaben für armutsbekämpfende bedarfsabhängige Sozialleistungen sowie eine Verringerung der Anzahl der Beziehenden dieser Leistungen im Jahr 2022.

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Statistik

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