DMZ – WISSENSCHAFT ¦ A. Aeberhard ¦
Ein Artikel greift eine Umfrage aus Australien auf, die aussagen soll, dass es kein Long Covid gibt und dass die Verwendung dieses Begriffs unnötige Angst schürt. Diese Behauptung steht im Widerspruch zu einer Fülle von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Studien, die weltweit von renommierten Institutionen und Fachleuten durchgeführt wurden. Es ist wichtig zu betonen, dass solche Falschmeldungen bereits mehrfach verbreitet wurden und nicht den realen Erfahrungen zahlreicher Betroffener entsprechen. Es wäre fahrlässig, aufgrund einer einzelnen Umfrage die Existenz und die Herausforderungen von Long Covid zu negieren.
Zu den Fakten
Seit Beginn der Coronavirus-Krankheit 2019 (Covid-19) Pandemie haben weltweit schätzungsweise 400 Millionen Menschen Symptome gemeldet, die als "Long Covid-19" bezeichnet wurden.
Long Covid ist als ernsthaftes und langanhaltendes Gesundheitsproblem anerkannt ist, das viele Menschen nach einer Covid-19-Infektion betrifft. Die Symptome von Long Covid, darunter anhaltende Müdigkeit, Atemnot, neurologische Probleme und andere Beschwerden, wurden von zahlreichen Betroffenen weltweit gemeldet und von Fachleuten dokumentiert.
Die Aussage, dass die Symptome von Long Covid nicht von denen anderer postviraler Erkrankungen wie der Grippe unterscheidbar sind, ignoriert die spezifischen Merkmale von Long Covid, die von vielen Betroffenen erlebt wurden. Diese Aussage steht im Gegensatz zu den Erkenntnissen zahlreicher Studien, die gezeigt haben, dass Long Covid sich von anderen Erkrankungen unterscheidet und ein eigenständiges Gesundheitsproblem darstellt.
Des Weiteren wird im Artikel Christoph Kleinschnitz zitiert, der Zweifel an Studien zu Long Covid äußert und behauptet, dass eine psychische Komponente oft ignoriert werde. Diese Aussage ist irreführend und vernachlässigt die tatsächlichen Erfahrungen und das Leiden vieler Betroffener. Zahlreiche Fachleute und medizinische Organisationen haben Long Covid als ernsthaftes Gesundheitsproblem anerkannt und betonen die Notwendigkeit weiterer Forschung und Unterstützung für Betroffene.
Long Covid gibt es laut australischer Gesundheitsbehörde nicht|Danke an die @berlinerzeitung, dass Sie meine Statements im Kontext d austral. Daten nochmal aufgegriffen haben u nicht nur „führende Experten“ (inzw. stehender Begriff) zu Wort kommen. https://t.co/qDt09RrFd9
— Christoph Kleinschnitz (@nervensystemck) March 16, 2024
Die Debatte um Long Covid sollte auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren und nicht auf einzelnen Studien oder fragwürdigen Aussagen von Einzelpersonen. Es ist wichtig, dass Betroffene angemessene Unterstützung erhalten und dass die Öffentlichkeit korrekt über die Realität von Long Covid informiert wird, um unnötige Angst zu vermeiden und eine angemessene medizinische Versorgung sicherzustellen.
Falsche Aussagen wie diese sind inakzeptabel, nicht zielführend und stehen im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen.
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