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Lehren aus den Versäumnissen: Infektionen in Schweizer Spitälern sollen deutlich reduziert werden

DMZ –  POLITIK  ¦ Anton Aeberhard ¦      

 

Die jüngste Erhebung der Expertenorganisation Swissnoso aus dem Jahr 2022 verdeutlicht ein alarmierendes Problem: Rund sechs Prozent aller Patientinnen und Patienten in Schweizer Akutspitälern erleiden während ihres Spitalaufenthalts eine Infektion. Angesichts dieser besorgniserregenden Zahlen haben Bund, Kantone und Spitäler gemeinsam einen Fahrplan und einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, um diesem Missstand entgegenzuwirken.

 

Im Rahmen der nationalen Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von Infektionen in Spitälern und Pflegeheimen (Strategie NOSO) wurden bereits in den vergangenen Jahren Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der Spitalinfektionen zu senken. Nun wurde ein ehrgeiziges Ziel festgelegt: Bis 2030 soll die Anzahl der Infektionen auf fünf Prozent und bis 2035 auf vier Prozent gesenkt werden.

 

Der neu erarbeitete nationale Fahrplan legt die operativen Ziele und Umsetzungshilfen für die Reduktion von healthcare-assoziierten Infektionen in Schweizer Akutspitälern fest. Er beschreibt das Vorgehen und zeigt den Spitälern auf, welche Instrumente zur Umsetzung zur Verfügung stehen. Dazu gehören verschiedene Überwachungs- und Präventionsmodule, die von Swissnoso entwickelt wurden.

 

Die einzelnen Spitäler werden nun aufgefordert, ihre eigenen Ziele gemäß der nationalen Strategie festzulegen und Prioritäten zu setzen, die ihrer jeweiligen Situation entsprechen. Der nationale Fahrplan wurde in Zusammenarbeit mit Verbänden und Fachspezialisten für Infektionsprävention und -kontrolle verfasst und wird von verschiedenen Institutionen getragen, darunter das Bundesamt für Gesundheit, die Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren sowie der Spitalverband H+ Die Spitäler der Schweiz.

 

Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit der globalen Strategie der WHO zur Infektionsprävention und -kontrolle aus dem Jahr 2023. Die nationale Strategie NOSO, lanciert im Jahr 2016, und die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) des Bundesamts für Gesundheit zielen darauf ab, die Anwendung von Hygienestandards zu verbessern, die Überwachung und Prävention zu stärken und den Ausbau von Bildung und Forschung voranzutreiben.

 

Angesichts der aktuellen Herausforderungen in den Schweizer Spitälern ist es höchste Zeit, aus den vergangenen Versäumnissen zu lernen und entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit und Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

 

 

 

 

 

Herausgeber:

Bundesamt für Gesundheit

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