DMZ – LEBEN ¦ Sarah Koller ¦
Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur die Gesellschaft, sondern auch Pflegeeinrichtungen vor große Herausforderungen gestellt.
Ein aktueller Fallbericht wirft jedoch Fragen zur Transparenz und den angewandten Schutzmaßnahmen in einem Pflegeheim auf.
Dieser Artikel beleuchtet die Erfahrungen einer Familie, deren Mutter mit COVID-19 diagnostiziert wurde und offenbart Mängel im Umgang mit der Situation.
Situation am Pflegeheim
Die Mutter der Familie wurde am vergangenen Samstag mit COVID-19 diagnostiziert und wird derzeit im Pflegeheim
betreut.
Ihr Gesundheitszustand erfordert Sauerstoff und Antibiotika, und sie wird fieberfrei gehalten. Trotz einer deutlich reduzierten Atmung sieht die Heimleitung derzeit keine Notwendigkeit für eine
Hospitalisierung.
Mangelnde Information und unvorbereiteter Besuch
Die Familie wurde nicht rechtzeitig über die Atemwegserkrankung der Mutter informiert.
Bei einem Besuch am vergangenen Samstag wurde die Schwester der Familie, als erste Kontaktperson registriert, unvorbereitet mit der Situation konfrontiert. Eine kurze Mitteilung an der Zimmertür
verlangte vor Betreten des Zimmers eine Absprache mit der Stationsleitung.
Fehlende Tests im Pflegeheim
Es stellte sich heraus, dass die Zimmerkollegin der Mutter am selben Tag ins Krankenhaus eingeliefert wurde, ebenfalls mit COVID-19. Überraschend erfuhr die Familie, dass im Pflegeheim keine
COVID-19-Tests mehr durchgeführt werden, selbst bei klaren Symptomen nicht. Die Mutter lag maskenlos neben der erkrankten Zimmerkollegin, ohne vorher getestet worden zu
sein.
Schwierige Durchsetzung von Tests
Trotz des offensichtlichen Risikos und des schlechten Gesundheitszustands der Mutter verweigerte die
Stationsleitung einen COVID-19-Test. Erst nach energischem Einsatz seitens der Familie und einem Gespräch mit einem Notarzt wurde der Test durchgeführt, der positiv ausfiel. Das Pflegeheim lehnt
generell COVID-19-Tests ab, selbst bei der Aufnahme von neuen Patienten.
Die Familie berichtet von einer generellen Ablehnung des Pflegeheims gegenüber Paxlovid, einem Medikament, das bei vulnerablen älteren Personen mit COVID-19 ausgeschlossen wird. Eine umfassende Prüfung von medikamentösen Optionen scheint nicht stattzufinden.
Status quo und mangelnde Tests: Der Gesundheitszustand der Mutter hat sich seit Samstag nicht verbessert. Trotz der Bedeutung von COVID-19-Testergebnissen für mögliche Besuche betont die Stationsleitung, dass im Pflegeheim grundsätzlich keine Tests mehr durchgeführt werden.
Fazit
Der vorliegende Fallbericht wirft Fragen zur Transparenz und den Schutzmaßnahmen in Pflegeeinrichtungen auf. Die Familie betont die Schwierigkeiten, notwendige Tests durchzusetzen, und zeigt auf, dass eine umfassende Information und Bereitschaft zur Anwendung von Medikamentenoptionen entscheidend sind. Der Artikel unterstreicht die Notwendigkeit einer kritischen Überprüfung der Schutzmaßnahmen und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen Pflegeeinrichtungen und Angehörigen in Zeiten von COVID-19.
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