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DE: Homöopathie als Kassenleistung vor dem Aus

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦          

 

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant, die Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch gesetzliche Krankenkassen zu beenden. Er betont, dass Homöopathie als Kassenleistung keinen Sinn mache und die Grundlage der Politik die wissenschaftliche Evidenz sein müsse.

 

Bis heute existiert weder ein formaler, reproduzierbarer Nachweis noch eine akzeptable naturwissenschaftliche Begründung für eine Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel, die über den Placebo-Effekt hinausgeht. Von der wissenschaftlichen Medizin wird die Homöopathie daher als pharmakologisch wirkungslose, in einigen Fällen sogar riskante Behandlung abgelehnt. Der Homöopathie wird diesbezüglich vorgeworfen, nicht in angemessener Weise auf diese Befunde zu reagieren. Es fehle an Systematizität. Homöopathie wird deshalb als Pseudowissenschaft angesehen.

 

Das Misstrauen gegen Machtstrukturen beeinflusst die Wahl medizinischer Verfahren. Westliche Industrieländer verfügen über ein hoch entwickeltes Gesundheitssystem und eine leistungsfähige medizinische Versorgung. Trotzdem wenden sich viele Menschen komplementären und alternativen Methoden zu, selbst wenn davor ausdrücklich gewarnt wird.

 

Das Bundesgesundheitsministerium hat Empfehlungen zum Sparen in der Gesetzlichen Krankenversicherung verschickt, in denen die Streichung homöopathischer Leistungen vorgeschlagen wird.

Lauterbach argumentiert, dass Leistungen ohne medizinisch belegbaren Nutzen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden sollten. Die Krankenkassen könnten jedoch private Zusatzversicherungen für diese Leistungen vermitteln. Lauterbach sieht die Einsparungen in diesem Fall nicht als vorrangig an und betont den wissenschaftlichen Sachstand als Grundlage für Vergütungen im Gesundheitswesen.

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