DMZ – POLITIK ¦ Anton Aeberhard ¦
Die vorliegende Studie untersucht potenzielle Zusammenhänge zwischen Virusbelastungen und dem Risiko neurodegenerativer Erkrankungen (NDDs) anhand von Daten aus den FinnGen- und UK Biobank-Projekten.
Angesichts vorheriger Forschungsergebnisse zur Verbindung des Epstein-Barr-Virus mit einem erhöhten Risiko für Multiple Sklerose und wachsender Besorgnis hinsichtlich der neurologischen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie wurden 45 Paare von viralen Expositionen identifiziert, die signifikant mit einem erhöhten NDD-Risiko verbunden sind, wobei 22 dieser Paarungen repliziert wurden. Besonders bemerkenswert ist die Assoziation zwischen der Exposition gegenüber viraler Enzephalitis und der Alzheimer-Krankheit.
Influenza mit Lungenentzündung zeigte signifikante Verbindungen zu fünf der sechs untersuchten neurodegenerativen Erkrankungen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass einige dieser Expositionen mit einem erhöhten Risiko für neurodegenerative Erkrankungen bis zu 15 Jahre nach der Infektion in Verbindung stehen können.
Die Studie analysierte Daten von über 400.000 Teilnehmern aus den nationalen Biobanken von Finnland und dem Vereinigten Königreich. In FinnGen wurden genetische Daten von über 300.000 Personen verwendet, während in der UK Biobank Genotypdaten von fast 500.000 Personen genutzt wurden.
Die Verbindung zwischen dem Epstein-Barr-Virus und Multipler Sklerose als positive Kontrolle wurde ebenfalls repliziert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die erhöhte Neurodegeneration Jahre nach der initialen Virusinfektion anhält.
Die Studie legt nahe, dass Impfungen gegen einige der assoziierten Viren das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen verringern könnten. Obwohl die stärksten Risikopaarungen selten sind, könnten weit verbreitete Impfungen dazu beitragen, das Gesamtrisiko zu mindern.
Die vorliegenden Ergebnisse legen nahe, dass die Förderung von Impfungen eine potenzielle Strategie sein könnte, um das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen zu reduzieren.