DMZ – FORSCHUNG ¦ Sarah Koller ¦
Eine prospektive Vergleichsstudie, veröffentlicht im Journal of Pediatrics, untersucht den spezifischen Einfluss von SARS-CoV-2 auf die Erhöhung von Markern für Myokardschäden bei Säuglingen mit akuter COVID-19.
Die Studie zeigt signifikante Unterschiede in den Troponinwerten zwischen der COVID-19-Gruppe, Kindern mit anderen akuten Infektionen und gesunden Kontrollgruppen.
Die Studie erstreckte sich über den Zeitraum von März 2020 bis März 2022 und umfasste 152 Säuglinge, die wegen COVID-19 hospitalisiert waren, 79 Kinder mit akuten Infektionen außerhalb von SARS-CoV-2 und 71 gesunde Kontrollen. Der primäre Endpunkt war die Bestimmung der Troponinwerte. Die Ergebnisse zeigten, dass der Anteil der Kinder mit erhöhten hochsensiblen Troponin (hs-cTn)-Werten in der COVID-19-Gruppe signifikant höher war als in den Kontrollgruppen.
In der COVID-19-Gruppe hatte ein signifikanter Anteil der Kinder hs-cTn-Werte über der oberen Grenze des Normalbereichs. Das Risiko, einen dreifach erhöhten hs-cTn-Wert zu haben, war bei Kindern mit SARS-CoV-2-Infektion im Vergleich zu gesunden Kindern (Odds Ratio [OR] 5,23, 95% CI 1,19-23,02) oder solchen mit anderen Infektionen (OR 11,89, 95% CI 1,56-89,79) höher. Die Erhöhung von hs-cTn war mit keinerlei klinischen oder biochemischen Merkmalen verbunden, sondern mit einem Alter unter drei Monaten.
Die Studie zeigt, dass Säuglinge mit akuter SARS-CoV-2-Infektion eine subklinische und vorübergehende Veränderung von Markern für Myokardschäden aufweisen können, insbesondere in den ersten Lebensmonaten. Die hs-cTn-Werte normalisierten sich im Verlauf, ohne dass klinische, EKG- oder echokardiografische Manifestationen auftraten. Dennoch bleiben die langfristigen Konsequenzen unbekannt und sollten sorgfältig beobachtet werden.