DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Sarah Koller ¦
Die Langzeitfolgen von COVID-19, auch als Long COVID bekannt, stellen nach wie vor eine Herausforderung dar. Eine Studie der Yale-Forscher liefert neue Erkenntnisse über die Ursachen der körperlichen Belastungsintoleranz bei Patienten mit Long COVID. Die Studie könnte nicht nur das Verständnis für diese Symptome vertiefen, sondern auch den Weg für innovative diagnostische Ansätze und Therapien ebnen.
Invasive kardiopulmonale Belastungstestung (iCPET) als Schlüssel zur Diagnose
Für Patienten, die über Atemnot oder Belastungsintoleranz klagen und bei herkömmlichen Tests keine Einschränkungen in Lunge oder Herz zeigen, rückt die invasive kardiopulmonale Belastungstestung (iCPET) in den Fokus. Die Yale-Studie, die 55 Patienten einschloss, enthüllte, dass bei einigen von ihnen trotz ausreichender Sauerstoffversorgung von Herz und Lunge die Sauerstoffextraktion im Körper beeinträchtigt war.
Die Erkenntnisse dieser Studie bieten nicht nur den betroffenen Patienten tiefergehende Einblicke in ihre Symptome, sondern könnten auch alternative, weniger invasive Tests für die Zukunft aufzeigen. Dies ist von besonderer Bedeutung, da die iCPET zwar wirksam ist, aber invasiv, zeitintensiv und nicht an allen medizinischen Zentren verfügbar ist.
Widerlegung von Annahmen und Fokus auf gezielte Therapieansätze
Die Yale-Studie widerlegt die bisherige Annahme, dass Belastungsintoleranz nach Long COVID ausschließlich auf mangelnde körperliche Aktivität zurückzuführen ist. Stattdessen legt sie den Fokus auf die Existenz physiologischer Abnormalitäten, die diese Symptome bei den Patienten verursachen. Dieser Befund hat nicht nur Auswirkungen auf das Verständnis der Erkrankung, sondern eröffnet auch die Möglichkeit für gezielte Therapieansätze.
Die Yale-Studie könnte einen Wendepunkt in der Erforschung von Long COVID markieren, indem sie nicht nur die Ursachen von Belastungsintoleranz aufdeckt, sondern auch den Weg für weiterführende Forschung und verbesserte Behandlungsansätze ebnet. Die Hoffnung liegt darin, dass zukünftige Studien alternative diagnostische Tests hervorbringen werden, die weniger invasiv sind und den Patienten eine genauere und leichter zugängliche Diagnose ermöglichen.