DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Sarah Koller ¦ 
Der heutige Stand der Forschung zu SARS-CoV-2 zeigt, dass die Reaktionen des Immunsystems nach einer Infektion oder Impfung eine entscheidende Rolle spielen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Olha Puhach und Kollegen trägt zu diesem Verständnis bei, indem sie den Fokus auf die mucosalen Immunantworten legt.
Während die systemische Immunität gegen SARS-CoV-2 gut erforscht ist, gibt es nur begrenzte Erkenntnisse über die Antikörper, die auf den Schleimhäuten der Nasenhöhle vorhanden sind. Mucosale Antikörper spielen eine Schlüsselrolle im Schutz vor SARS-CoV-2-Infektionen im oberen Atemwegstrakt. Die Studie untersuchte diese Antikörper nach vorangegangener Infektion, Impfung oder einer Kombination aus beidem.
Die Forscher sammelten Proben von 143 Individuen, darunter Genesene, Geimpfte und Personen mit Impfdurchbrüchen. Dies ermöglichte einen Vergleich der mucosalen Antikörper bei verschiedenen Immunitätsprofilen.
Die Studie zeigte eine starke Korrelation zwischen IgG-Antworten im Serum und in den Nasenflüssigkeiten. Interessanterweise waren die Werte in beiden Bereichen bei Geimpften im Vergleich zu Genesenen höher. Im Gegensatz dazu korrelierten die IgA-Antworten auf SARS-CoV-2 schwach zwischen Nasal- und Systemebene.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass IgA-Antikörper, die ausschließlich auf den Schleimhäuten vorhanden sind, eine entscheidende Rolle bei der Neutralisierung des Virus in der Nasenschleimhaut spielen. Diese Erkenntnisse haben wichtige Implikationen für die Entwicklung von Impfstoffen und die Bekämpfung von Infektionen im oberen Atemwegstrakt.
Die Forschung verdeutlicht, dass mucosale Immunantworten nach SARS-CoV-2-Infektionen und Impfungen von entscheidender Bedeutung sind. Es bleibt jedoch zu klären, wie diese Erkenntnisse in die Weiterentwicklung von Impfstoffen einfließen können.
Verlinkung zur Studie:
Die vollständige Studie kann unter folgendem Link eingesehen werden.