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Die Föderative Republik Brasilien und die Bundesrepublik Deutschland, im Weiteren als "Seiten" bezeichnet, verbindet nicht nur eine langjährige Zusammenarbeit, sondern auch das klare Bekenntnis zu den Zielen der Agenda 2030 und einer sozial gerechten Umgestaltung ihrer Volkswirtschaften.
Mit dem Ziel, eine inklusive und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben, Klimaneutralität zu erreichen und Umweltauswirkungen zu minimieren, haben beide Seiten beschlossen, ihre bestehende Strategische Partnerschaft durch die Begründung der Brasilianisch-Deutschen Partnerschaft für eine sozial gerechte und ökologische Transformation zu vertiefen.
Diese Partnerschaft basiert fest auf der Agenda 2030, dem UN-Rahmenübereinkommen über Klimaänderungen (UNFCCC), dem Übereinkommen von Paris, dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt und dem UN-Übereinkommen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD).
In Anbetracht der Herausforderungen des Klimawandels und der Dringlichkeit, ihnen zu begegnen, erkennen beide Seiten an, dass unterschiedliche Ansätze notwendig sind, abhängig von den sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern und Regionen.
Die zentralen Ziele und Initiativen der Partnerschaft umfassen:
- Schutz, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und Ökosysteme: Beide Seiten verpflichten sich zur Erhaltung von Wäldern, Stoppen der Entwaldung und Förderung der Wiederaufforstung. Besonders wichtig ist das Engagement Brasiliens, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, Schutzgebiete zu stärken und indigene Territorien zu schützen.
- Nachhaltige und klimaneutrale Industrie: Beide Seiten planen die Umgestaltung ihrer Industriezweige im Rahmen eines gerechten Wandels, der auf nachhaltigen Wohlstand und grünen Leitmärkten basiert. Die Förderung von erneuerbaren Energien und die Dekarbonisierung der Industrie stehen im Fokus.
- Klimaforschung: Die wissenschaftliche Kooperation am Amazon Tall Tower Observatory (ATTO) wird fortgesetzt, um das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Ökosystemen und Atmosphäre zu vertiefen.
- Existenzgrundlagen vor Ort verbessern: Die Partnerschaft strebt die nachhaltige Bewirtschaftung von Rohstoffen und die Schaffung lokaler Wertschöpfungsketten an. Projekte zur Bekämpfung der Quecksilberverseuchung durch illegalen Goldabbau sind geplant.
- Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Schaffung von Arbeitsplätzen: Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf nachhaltige Ernährungssysteme, Landwirtschaft, Entwicklung der Privatwirtschaft und nachhaltige Finanzsysteme.
- Sozial gerechte Transformation: Die Stärkung des Arbeitsschutzes, die Förderung menschenwürdiger Arbeit und die Unterstützung nachhaltiger Stadtentwicklung und Mobilität stehen im Fokus. Die Förderung der Menschenrechte, Gleichstellung der Geschlechter und Rechte von indigenen Völkern sind integraler Bestandteil.
Die Zusammenarbeit wird durch jährliche Gespräche auf ministerieller Ebene begleitet, und die allgemeine Richtung wird durch die Deutsch-Brasilianischen Regierungskonsultationen festgelegt. Diese Absichtserklärung unterliegt keiner völkerrechtlichen Bindung und kann mit beidseitigem schriftlichem Einverständnis jederzeit geändert oder beendet werden.
Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG
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