DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Lena Wallner ¦
Die Studie von Alsved et al. (2023) präsentiert erstmals messbare Daten zur Ansteckungskraft von SARS-CoV-2 in Atemluft.
Die Forscher quantifizierten die Ausstoßrate infektiöser Viren bei Personen in den ersten Symptomen von COVID-19. Von drei Personen waren sechs Aerosolproben kultivierbar, wovon fünf erfolgreich mit TCID50 quantifiziert wurden. Während des Singens erreichten die höchsten Emissionsraten bis zu 127 TCID50/s. Modellberechnungen zeigten, dass in einem normal belüfteten Raum eine empfängliche Person innerhalb von 6 bis 37 Minuten nach Betreten durch eine infizierte Person eine infektiöse Dosis einatmen könnte. Die Ergebnisse betonen die rasche Übertragung von COVID-19 durch Aerosole unter alltäglichen Innenbedingungen.
Die Studie untersucht die Rolle der Aerosolübertragung bei der schnellen Verbreitung von COVID-19. Bisher fehlten quantitative Daten zur Ansteckungskraft von ausgeatmeten SARS-CoV-2-Aerosolen. Diese Studie ermöglicht erstmals eine direkte Messung der Infektiosität von SARS-CoV-2 in Aerosolen aus der Atemluft infizierter Personen.
Die Forscher isolierten SARS-CoV-2 aus zuvor gesammelten Aerosolproben und quantifizierten die Infektiosität. Die Emissionsraten wurden in einem Innenraumluftmodell genutzt, um die Zeit zu berechnen, bis eine empfängliche Person eine infektiöse Dosis einatmen könnte. Die höchste Infektiosität wurde bei Proben nahe dem Symptombeginn und während des Singens festgestellt.
Die Studie liefert die ersten messbaren Emissionsraten infektiöser SARS-CoV-2-Aerosole beim Atmen, Sprechen und Singen. Modellberechnungen zeigen, dass eine infektiöse Dosis in einem durchschnittlichen Raum mit normaler oder verbesserter Belüftung innerhalb weniger Minuten eingeatmet wird. Die Ergebnisse betonen das rasche Übertragungspotenzial von SARS-CoV-2 in Innenräumen.
Diese Studie präsentiert entscheidende Daten zur Ansteckungskraft von SARS-CoV-2 in ausgeatmeten Aerosolen. Die schnelle Übertragung innerhalb weniger Minuten betont die Wichtigkeit präventiver Maßnahmen, besonders in Innenräumen. Die Ergebnisse haben Implikationen für die Modellierung von Luftübertragung und das Verständnis der Infektionsrisiken in verschiedenen Umgebungen.