DMZ –INTERNATIONAL ¦ Anton Aeberhard ¦
In Dänemark breitet sich gegenwärtig eine besorgniserregende Keuchhusten-Epidemie aus, wie die offiziellen Stellen bestätigen. Seit Mai verzeichnen die Fallzahlen einen drastischen Anstieg, besonders betroffen ist die Ostseeinsel Fünen. Im vergangenen Oktober wurde mit 1131 Fällen ein trauriger Rekord für das Jahr aufgestellt. Besonders besorgniserregend ist, dass Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 19 Jahren am stärksten betroffen sind, was auf möglicherweise vernachlässigte Auffrischungsimpfungen hindeutet.
Die Lage wurde Anfang September offiziell als Epidemie eingestuft, ein Phänomen, das in Dänemark alle vier bis sechs Jahre auftritt. Die Impfkommission empfiehlt daher dringend Impfungen für Kinder sowie Auffrischungsimpfungen im Jugend- und Erwachsenenalter. Symptomatisch äußert sich eine Keuchhusten-Erkrankung zunächst wie eine gewöhnliche Erkältung, entwickelt sich jedoch zu krampfartigem Husten mit pfeifendem Einatmen und kann bis zu zehn Wochen anhalten. Aus diesem Grund wird bei anhaltendem Husten von mehr als 14 Tagen dringend eine Untersuchung auf Keuchhusten empfohlen.
Die jüngsten Überwachungsdaten bis zur 46. Woche 2023 zeigen, dass die Keuchhustenfälle seit dem Frühsommer weiterhin stark ansteigen. Das Dänische Serum Institut (SSI) stufte die Lage Anfang September als Epidemie ein, ähnlich wie in den Jahren 2019-20 und 2016-17. Die aktuellen Zahlen deuten darauf hin, dass die Epidemie noch nicht abklingt. Im Oktober wurden insgesamt 1.131 Fälle gemeldet, und allein in der 46. Woche waren es vorläufig 349 Fälle.
Die Überwachung der laborverifizierten Keuchhusten erfolgt durch die Dänische Mikrobiologiedatenbank (MiBa), die alle Analysen der mikrobiologischen Abteilungen des Landes umfasst. Verschiedene Labormethoden, darunter Anbau, Serologie, Einzel-PCR und Multiplex-PCR-Panelen, werden für die Datenerfassung verwendet. Weitere Einzelheiten und Daten zur Keuchhustenüberwachung sind auf der offiziellen Website des Dänischen Serum Instituts verfügbar. Diese alarmierende Entwicklung erfordert dringende Maßnahmen, um die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen und die Bevölkerung zu schützen.
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