DMZ – GESUNDHEIT/WISSEN/LEBEN ¦ S. Koller ¦
LONG-COVID-BERICHTE
Inmitten der hektischen Nachrichtenströme und globalen Schlagzeilen verliert man manchmal die intimen, persönlichen Geschichten aus den Augen. Heute möchten wir Ihnen eine solche Geschichte näherbringen, eine Geschichte von Widerstandsfähigkeit, Durchhaltevermögen und Hoffnung.
"Leben mit Long Covid: Eine persönliche Geschichte" gewährt einen bewegenden Einblick in die Herausforderungen, denen Einzelpersonen gegenüberstehen, wenn sie mit den lang anhaltenden Auswirkungen einer Covid-19-Infektion konfrontiert werden. Tauchen Sie ein in die Höhen und Tiefen, die Betroffene auf ihrem Weg durch diese unsichtbare, aber tiefgreifende Erkrankung erleben. Es ist nicht nur eine Geschichte von Krankheit, sondern auch eine Erzählung von Stärke, Gemeinschaft und dem unbeugsamen Geist, der uns dazu bringt, gegen alle Widrigkeiten anzukämpfen.
"Im Dezember 2022 begann meine Reise mit Long Covid. Anfangs wurden die Symptome als normale Erkältung abgetan, aber die Realität erwies sich als weit komplexer. Husten, Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen, Müdigkeit - all dies markierte den Beginn einer Herausforderung, die mein tägliches Leben nachhaltig verändert hat.
Die Gewissheit kam durch einen PCR-Test. Die Diagnose warf mehr Fragen auf als sie beantwortete, und die Symptome entwickelten sich in den verschiedenen Phasen der Krankheit weiter. Von moderater Intensität in der Akutphase bis zu einer späteren Zunahme der Intensität - ein ständiger Kampf.
Mein Alltag ist völlig durcheinandergewürfelt, seit Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ein Teil von mir ist. Nichts ist mehr wie vor der Infektion. Konzentrations- und Fokusprobleme machen mich arbeitsunfähig und schränken private Treffen dramatisch ein. Die Welt ist zu laut, zu anstrengend, und das Verfolgen von Handlungsfäden in Filmen wird zu einer Herausforderung.
Die physische, kognitive und emotionale Belastung führt zu schneller Erschöpfung. Die Grenzen sind deutlich sichtbar, und das Überschreiten bringt Zweifel mit sich. Selbstzweifel und die Frage, ob sich die Situation jemals verbessern wird, begleiten meinen täglichen Kampf.
Bislang gibt es keine Therapien, die nachhaltig wirken. Rehasport und Physiotherapie bieten nur begrenzte Linderung. Die Suche nach einem Neurologen, der sich mit ME/CFS auskennt, gestaltet sich erfolglos.
Die Unterstützung von Familie und Freunden ist ambivalent. Unverständnis und gutgemeinte Ratschläge belasten zusätzlich. Ohne meine Partnerin, die viel zurücksteckt, wäre die Bewältigung der täglichen Herausforderungen nicht möglich.
An andere Betroffene von Long Covid: Wir sind nicht allein. Wir müssen die Experten für unsere individuellen Facetten der Erkrankung werden. Die Botschaft der Hoffnung lautet: Wir sind viele, und gemeinsam können wir standhalten.
Niemand, der an ME/CFS leidet, braucht gutgemeinte Ratschläge. Informiert euch über die Krankheit, und sagt lieber nichts als etwas Falsches. Gemeinsam können wir das Bewusstsein für Long Covid schärfen und Verständnis fördern."
Links:
- Studie: Schwere Langzeitfolgen von COVID-19 unabhängig von Virusvarianten
- SARS-CoV-2-Antigene können nach der akuten Phase der Infektion nachgewiesen werden
- Post-Covid-Syndrom ist keine psychosomatische Erkrankung
- Untersuchung der Prävalenz und Schwere von Langzeit-COVID-Symptomen nach Branchen und Berufen
- "Die "Long COVID"-Herausforderung: Vorbereitung auf Langzeitfolgen und Behinderungen
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