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CH: Pflichtlager in der Schweiz: Anpassung an Bedürfnisse und deutlicher Kostenrückgang

DMZ –  POLITIK / MM ¦ AA ¦                                   

 

Die Verwaltung von Pflichtlagern zur Bewältigung von Mangelsituationen ist ein kontinuierlicher Anpassungsprozess. Der neueste Vierjahresüberblick über Pflichtlager für Energie, Ernährung, Heilmittel und Industrie zeigt eine gezielte Erweiterung und Reduzierung der Lagerbestände. Insgesamt sind die Gesamtkosten für die Pflichtlagerhaltung erheblich gesunken.

 

Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) hat in seinem Bericht zur Vorratshaltung 2023 dokumentiert, wie sich die Pflichtlager in den letzten vier Jahren entwickelt haben und welche Trends zukünftig zu erwarten sind. Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie, unterbrochene Lieferketten in Asien, vorübergehende Produktionsstopps, der russische Krieg gegen die Ukraine, niedrige Pegelstände für die Rheinschifffahrt oder Streiks in Nachbarländern der Schweiz haben gezeigt, wie wichtig es ist, die Wirtschaft durch Pflichtlager mit lebenswichtigen Gütern zu unterstützen.

 

Es wurde erkannt, dass in einigen Bereichen eine Erweiterung der Lagerbestände notwendig ist. Besonders im Bereich der Heilmittel ist eine Ausweitung der Melde- und Lagerpflicht vorgesehen, um den Kreis der lebenswichtigen Wirkstoffe zu erweitern. Vorschläge für eine Erhöhung der Pflichtlagermengen für Ernährung befinden sich derzeit in der Vernehmlassung, und der Bundesrat wird im Winter 2023/2024 über weitere Schritte entscheiden.

 

Rückläufiger Trend bei den Kosten der Pflichtlager

Im Gegensatz dazu zeigt sich bei den Mineralöl-Pflichtlagern ein rückläufiger Trend. Obwohl auch hier Entnahmen aus den Pflichtlagern notwendig waren, sinkt aufgrund des insgesamt rückläufigen Bedarfs an Benzin und Heizöl die Notwendigkeit, größere Pflichtlagermengen zu halten. Die Menge an Benzin kann voraussichtlich bis 2027 um zehn Prozent reduziert werden, beim Heizöl sogar um 15 Prozent. Gleichzeitig ergeben sich neue Überlegungen zu Diesel-Pflichtlagern für Notkraftwerke, Erdgasspeichern in der Schweiz und Pflichtlagern für Holzenergie.

 

Besonders die reduzierten Pflichtlagermengen bei Mineralölprodukten tragen dazu bei, dass die Gesamtkosten der Pflichtlagerhaltung seit Jahrzehnten sinken. Im Jahr 2022 betrugen die jährlichen Kosten der Pflichtlager 13 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 1995 noch 43 Franken.

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung

http://www.bwl.admin.ch

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