Ein schwer zu ertragender Lindner-Vortrag – selbst für die Gastgeber

DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦                                 

KOMMENTAR

 

Christian Lindner hat in der Schweiz einen Vortrag über Finanzpolitik gehalten. Da ich lange in der Schweiz tätig war und dort nicht wenige Freunde habe, wurden mir gleich mehrfach Videoschnipsel und Zitate geschickt.

 

Er sagte zur Begrüßung: „„Nachdem ich im staatsgläubigen Deutschland lebe und arbeite, bin ich gerne in die freisinnige Schweiz gekommen. Nachdem ich aus einer Gesellschaft komme, in der Georg Friedrich Hegel, als einer der Größen des deutschen Idealismus, einst den Staat als Verwirklichung des objektiven Geistes gesehen hat, als Wille gewordene Vernunft, freue ich mich in einer Gesellschaft zu sein, in der der Tell den Gesslerhut nicht gegrüßt hat.“

 

Später dann: „„Nachdem die politischen Realitäten mich zwingen, mit Sozialdemokraten und Grünen zu regieren, freue ich mich, die Luft der Freiheit zu atmen.“

 

Ich zitiere eine tatsächlich unangenehm berührte, wenn nicht verärgerte Zuschrift: „Grüne sind bei uns derzeit auch nicht besonders erfolgreich, aber wir hassen unseren politischen Gegner nicht. Über unsere Regierung sprechen wir manchmal auch so, aber nur, wenn wir ihr nicht angehören und auch eher am Stammtisch als in der Öffentlichkeit. Über unser Land sprechen wir so nie und nirgendwo. Wir regen uns insgesamt wohl seltener auf. Was uns aber gar nicht gefällt, sind Deutsche, die zu uns kommen und sich anbiedern, indem sie uns zuerst erklären wie wir denken und sich dann auch noch dazu zählen wollen. Ihr Deutschen seid die wichtigsten Partner unter unseren Nachbarn. Nach dem Auftritt können wir euch nur noch Glück wünschen.“

 

Den eigentlichen Inhalt des Vortrags fand er nicht erwähnenswert. Mich würden drei fachliche Fragen interessieren: i) Wie ist es psychologisch zu bewerten, wenn er sagt: „Ich regiere mit Sozialdemokraten und Grünen“, ii) gibt es juristisch eine Schwelle des nachweisbaren Schadens für die Bundesrepublik Deutschland, der justiziabel wäre – etwa durch das Bundeskanzler- oder das Außenamt, iii) sind im sogenannten Migrationsplan auch Maßnahmen vorgesehen, Personen am Verlassen des Landes zu hindern?

 

Ich bitte das als ehrliche, aber nicht ergebnisoffene Fragen zu betrachten.

Hier der Vortrag auf YouTube: https://youtu.be/op5C981lPGU?si=OiJ26Sbzvyb3ZgTJ

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