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Diagnose und Management von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Erschöpfungssyndrom

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Anton Aeberhard ¦           

 

Das Myalgische Enzephalomyelitis/Chronische Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) ist eine rätselhafte und quälende neurologische Erkrankung, die in den Schatten der Medizinwelt lange Zeit übersehen wurde. Doch in letzter Zeit hat diese Krankheit aufgrund ihrer erheblichen Parallelen zum Post-COVID-Syndrom, auch bekannt als Long COVID, verstärkte Aufmerksamkeit erlangt.

 

Es wird geschätzt, dass rund die Hälfte der Patienten mit Long COVID die Kriterien für ME/CFS erfüllt. In einem neuen Überblicksartikel in den Mayo Clinic Proceedings wird die Diagnose und das Management dieser chronischen Erkrankung näher beleuchtet.

 

Was ist ME/CFS?

ME/CFS ist eine Erkrankung, die Menschen jeden Alters, Geschlechts, Rasse und sozialen Hintergrunds treffen kann, jedoch bei Frauen häufiger auftritt. Sie ist durch anhaltende Erschöpfung und eine Vielzahl anderer Symptome gekennzeichnet, darunter postexertionale Malaise (PEM), Schlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und orthostatische Intoleranz. Eine frühzeitige Diagnose kann jedoch eine Herausforderung sein, da es bisher keinen spezifischen Biomarker für ME/CFS gibt und die Symptome mit anderen Erkrankungen überlappen können.

 

Diagnose und Differentialdiagnose:

Die Diagnose von ME/CFS basiert auf einer gründlichen Anamnese, bei der PEM und andere Schlüsselsymptome berücksichtigt werden müssen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Ausschlussdiagnose. Es wird geschätzt, dass bis zu 90% der Betroffenen noch nicht diagnostiziert wurden, und viele haben jahrelang auf die richtige Diagnose gewartet. Eine sorgfältige Differenzialdiagnose ist entscheidend, um begleitende Erkrankungen auszuschließen, die ME/CFS nachahmen können.

 

Management und Behandlung:

Ein wesentlicher Bestandteil des Managements von ME/CFS ist das sogenannte "Pacing". Dieser Selbstmanagement-Ansatz für Aktivitäten fordert die Patienten auf, ihre Energie sorgfältig zu managen, indem sie aktiv sind, wenn sie können, und Ruhepausen einplanen, um PEM zu vermeiden. Es gibt jedoch keine universelle Heilung für ME/CFS, und die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität.

 

Forschung und Zukunftsaussichten:

Die Forschung zu ME/CFS hat in den letzten Jahren zugenommen, und es gibt Hoffnung auf bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Die Erkenntnisse aus der ME/CFS-Forschung könnten auch dazu beitragen, ein besseres Verständnis für das Long COVID zu entwickeln, da sich die beiden Erkrankungen in vielen Aspekten ähneln.

 

Insgesamt ist ME/CFS eine komplexe Erkrankung, die viele Herausforderungen mit sich bringt, sowohl für die Betroffenen als auch für die medizinische Gemeinschaft. Ein tieferes Verständnis und eine verbesserte Versorgung sind dringend erforderlich, um den Menschen, die unter dieser Erkrankung leiden, eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.

 

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