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SARS-CoV-2-Antigene können nach der akuten Phase der Infektion nachgewiesen werden

Die Studie wirft Zweifel an der bisherigen Annahme auf dass SARS-CoV-2-Infektionen im Allgemeinen von vorübergehender Natur sind.
Die Studie wirft Zweifel an der bisherigen Annahme auf dass SARS-CoV-2-Infektionen im Allgemeinen von vorübergehender Natur sind.

DMZ –  FORSCHUNG ¦ Anton Aeberhard ¦      Die Studie wirft Zweifel an der bisherigen Annahme auf dass SARS-CoV-2-Infektionen im Allgemeinen von vorübergehender Natur sind.

 

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Antigene des SARS-CoV-2-Virus über die akute Phase hinaus nachgewiesen werden können. Während RNA-Viren wie SARS-CoV-2 im Allgemeinen als vorübergehend gelten, können verschiedene virologische und immunologische Faktoren dazu führen, dass virale Bestandteile über die akute Phase hinaus persistieren. Bisherige Studien konnten zeigen, dass SARS-CoV-2-Antigene nach COVID-19 bestehen bleiben, aber es fehlte ein Vergleich mit einer großen Anzahl von negativen Kontrollproben.

 

Antigennachweis mittels Simoa-Verfahren

Die Forscher verwendeten das sogenannte "Single Molecule Array" (Simoa) -Verfahren, um SARS-CoV-2-Spike, S1 und Nukleokapsidantigene in Plasmaproben von 171 Personen im postakuten Stadium nach SARS-CoV-2-Infektion und 250 Proben von vor der Pandemie zu untersuchen. Dabei verglichen sie die Prävalenz des Antigennachweises. Sie verwendeten logistische Regressionsmodelle und Prävalenzverhältnisse (PR), um die Beziehung zwischen demographischen und krankheitsbedingten Faktoren und der Persistenz von Antigenen zu bewerten.

 

SARS-CoV-2-Antigene bleiben länger nachweisbar

Im Vergleich zur Antigen-Prävalenz in den Proben vor der Pandemie (2%) wurde der Nachweis von SARS-CoV-2-Antigenen über alle postakuten COVID-19-Zeitintervalle hinweg häufiger nachgewiesen (3-6 Monate: 12,6%, p<0,001; 6-10 Monate: 10,7%, p=0,0002; 10-14 Monate: 7,5%, p=0,017). Diese Unterschiede waren hauptsächlich auf das Spikeprotein für bis zu 14 Monate und das Nukleokapsid in den ersten 6 Monaten nach der Infektion zurückzuführen.

 

Das gleichzeitige Auftreten mehrerer Antigene zur gleichen Zeit war selten. Bei Personen, die aufgrund von akutem COVID-19 im Krankenhaus behandelt wurden, und bei denen, die während akutem COVID-19 über schlechtere Gesundheit berichteten, aber nicht ins Krankenhaus eingeliefert wurden (im Vergleich zu Personen mit weniger schweren Symptomen), wurde häufiger das Vorhandensein von Antigenen im späten Stadium der Pandemie festgestellt. Der Prävalenzverhältnis (PR) für diese Gruppen betrug 1,86 bzw. 3,5 mit zugehörigen p-Werten von 0,03 bzw. 0,07.

 

SARS-CoV-2-Antigene können über die akute Phase hinaus nachgewiesen werden

Die Ergebnisse dieser Studie liefern starke Hinweise darauf, dass SARS-CoV-2-Antigene über die akute Phase hinaus bestehen bleiben können.

 

Die Beobachtung, dass mehr als 10% der Plasmaproben über ein Jahr nach der initialen SARS-CoV-2-Infektion nachweisbare virale Antigene enthalten, die potenziell immunogen sind, hat angesichts der großen Anzahl an mit SARS-CoV-2 infizierten Personen erhebliche Auswirkungen. Weitere Forschungsarbeiten werden benötigt, um zu klären, ob diese Antigene eine kausale Rolle bei den postakuten Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion (Long-COVID-Symptome, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Blutgerinnsel, usw.) spielen.

 

Die Studie stellt die bisherige Annahme in Frage, dass SARS-CoV-2-Infektionen grundsätzlich transient sind, also vorübergehender Natur sind.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Virus in einigen Fällen über längere Zeiträume nachweisbar ist. Ob diese Antigene eine kausale Rolle bei den Symptomen der Postakutphase spielen, erfordert weitere Studien und die Erforschung der biologischen Mechanismen. Es bleibt zu klären, ob antivirale oder immunmodulatorische Maßnahmen zur Reduzierung oder Beseitigung dieser Antigene beitragen können.

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 besser zu verstehen und neue Ansätze zur Bekämpfung dieser Erkrankung zu entwickeln.

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