· 

CH: Allgemeine Wirtschaftserholung in der Schweiz im Jahr 2021

DMZ –  POLITIK / MM ¦ AA ¦                                   

 

Nach den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie erholte sich die schweizerische Wirtschaft im Jahr 2021 deutlich. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Preisen des Vorjahres stieg in allen Kantonen an. Fünf Kantone verzeichneten ein bemerkenswertes Wirtschaftswachstum von 10% oder mehr: Neuenburg (15,2%), Jura (14,7%), das Tessin (13,2%), Schaffhausen (12,9%) und Waadt (10,0%). Der Aufschwung erstreckte sich über das gesamte Land, mit zehn Kantonen, die eine Steigerung zwischen 5% und 10% verzeichneten. Diese Erkenntnisse stammen aus den neuesten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS).

 

Im Jahr 2021 erholte sich die schweizerische Wirtschaft deutlich und führte zu einem Anstieg des BIP um 5,4%. Diese positive nationale Entwicklung spiegelte sich in verschiedenen Wirtschaftsbereichen wider, was den allgemeinen Aufschwung verdeutlichte. Insbesondere die verarbeitende Industrie verzeichnete bedeutende Zuwächse in Bereichen wie Bekleidung, Schuhe, Chemie, Pharmaindustrie, sowie Uhren- und Maschinenbau.

 

Im Dienstleistungssektor trugen Finanzdienstleistungen ohne Versicherungen und das Immobilienwesen wesentlich zum BIP-Wachstum bei, ebenso wie Unternehmensführung, Forschung und Entwicklung. Das Gesundheitswesen und Dienstleistungen in den Bereichen Sport, Unterhaltung und Erholung trugen ebenfalls zum umfassenden wirtschaftlichen Aufschwung in der Schweiz bei.

 

Generelles Wachstum in den Kantonen

Die wirtschaftliche Entwicklung zeigte sich in allen schweizerischen Kantonen positiv, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Das Wachstum des kantonalen BIP variierte erheblich, von +0,1% in Zürich bis +15,2% in Neuenburg. Dies spiegelt nicht nur die Vielfalt der regionalen Wirtschaftsstruktur der Schweiz wider, sondern zeigt auch, dass Regionen, die stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen waren, eine deutlichere Erholung erlebten.

 

Die Leistung der Kantone zeigt sich auch in der Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Die Kantone lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen: Neuenburg (+15,2%) und Jura (+14,7%) profitierten von der Erholung im Bereich der Präzisionsindustrie, und gehörten zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaften, insbesondere in der verarbeitenden Industrie. Kantone wie Genf (+7,4%), Waadt (+10,0%), Basel-Stadt (+6,7%) und Bern (+4,2%) verzeichneten ebenfalls bedeutend höhere BIP-Werte, deren Wachstum jedoch nahe am nationalen Durchschnitt lag. In all diesen Kantonen trugen die Industrie und das Baugewerbe (NOGA-Gruppe BCF) sowie der Bereich unternehmensnahe Dienstleistungen (Gruppe LMNRS) zur wirtschaftlichen Erholung bei.

 

Geringeres Wachstum in zwei Kantonen

Die Kantone Zürich (+0,1%) und Aargau (+0,2%) verzeichneten hingegen fast unveränderte Wirtschaftswachstumsraten im Jahr 2021. Im Falle von Zürich gibt es vielfältige Gründe dafür. Der Handel ging zurück, während unternehmensnahe Dienstleistungen stagnierten. Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten und andere Faktoren wie die Forschungs- und Entwicklungsausgaben, die im Vergleich zu anderen Kantonen weniger stark stiegen, trugen ebenfalls zu dieser Entwicklung bei.

 

Ein ähnliches Bild zeigt sich für den Kanton Aargau. In vielen Wirtschaftssektoren (nichtfinanzielle Tätigkeiten und Primärsektor) fiel die Leistung durchwachsen aus. Der Anstieg der Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten war im interkantonalen Vergleich bescheiden und spiegelte sich auch im Wirtschaftswachstum wider. Der Finanzsektor (NOGA-Gruppe K) fungierte hingegen als Wachstumsmotor für den Kanton Aargau im Jahr 2021.

 

Acht Kantone tragen maßgeblich zum nationalen BIP bei

Der starke Aufschwung in den meisten Kantonen sowie das verhaltene BIP-Wachstum in Zürich führten zu einer völlig neuen Dynamik bei den kantonalen Beiträgen zum nationalen BIP. Nicht weniger als acht Kantone trugen mehr als 0,2% zum nationalen Wachstum bei: Waadt, Genf, Bern, das Tessin, St. Gallen, Basel-Stadt, Zug und Neuenburg.

 

Arbeitsproduktivität in den Großregionen

Die Zunahme des BIP auf nationaler Ebene (+5,4%) im Vergleich zur Arbeitsleistung (+2,8%) führte zu einem Anstieg der Arbeitsproduktivität von 2,6% im Jahr 2021 zu Preisen des Vorjahres. Alle Großregionen entwickelten sich positiv, mit Ausnahme von Zürich, wo die Arbeitsproduktivität leicht abnahm. Im Tessin, der dynamischsten Großregion im Jahr 2021 in Bezug auf BIP und Arbeitsinput, erhöhte sich die Produktivität in etwa dem gleichen Maßstab wie in der gesamten Schweiz.

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Statistik

http://www.statistik.admin.ch 

Ausflugstipps

In unregelmässigen Abständen präsentieren die Macherinnen und Macher der DMZ ihre ganz persönlichen Auflugsstipps. 

Unterstützung

Damit wir unabhängig bleiben, Partei für Vergessene ergreifen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen können, brauchen wir Sie.

Rezepte

Wir präsentieren wichtige Tipps und tolle Rezepte. Lassen Sie sich von unseren leckeren Rezepten zum Nachkochen inspirieren.

Persönlich - Interviews

"Persönlich - die anderen Fragen" so heisst die Rubrik mit den spannendsten Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0