DMZ – GESUNDHEIT ¦ Sarah Koller ¦
In einer umfassenden Recherche haben wir 30 Arztpraxen, 10 Krankenhäuser und 10 Notfallstationen auf ihre Schutzmaßnahmen überprüft. Die Ergebnisse werfen ein beunruhigendes Licht auf die aktuelle Situation, insbesondere in Bezug auf die Einhaltung grundlegender Sicherheitsvorkehrungen im Gesundheitswesen.
Fehlende Maskenpflicht und mangelnde Verfügbarkeit
Ein besonders besorgniserregender Befund ist das Fehlen einer durchgängigen Maskenpflicht in keiner der besuchten Einrichtungen. In vielen Fällen waren Masken lediglich auf Anfrage erhältlich, und sogar in einigen Praxen fehlten sie gänzlich. Dies wirft Fragen nach der Wirksamkeit grundlegender Präventionsmaßnahmen auf und stellt eine potenzielle Gefahr für die Ausbreitung von Krankheiten dar.
Begrenzte Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln
Die Recherche ergab auch, dass Desinfektionsmittel nur in Spitälern, Notfallstationen und in sechs der besuchten Praxen verfügbar waren. Dies lässt auf eine unzureichende Bereitstellung dieser entscheidenden Ressource schließen. In den verbleibenden Praxen wurde lediglich das Händewaschen empfohlen, was möglicherweise nicht den optimalen Schutz bietet.
Unbelüftete und unzureichend ausgestattete Wartebereiche
Ein weiterer alarmierender Befund bezieht sich auf die Wartebereiche, die weder ausreichend gelüftet noch mit effektiven Belüftungssystemen ausgestattet waren. Dies stellt eine potenzielle Gefahr dar, da in geschlossenen Räumen die Übertragung von Krankheitserregern begünstigt wird. Die Vernachlässigung dieser grundlegenden Maßnahme könnte dazu beitragen, die Gesundheit der wartenden Patientinnen und Patienten zu gefährden.
Widersprüchliche Empfehlungen in Krankenhäusern
In einigen Krankenhäusern weisen Schilder darauf hin, bei Erkältungs- oder Grippesymptomen im Spital eine Maske zu tragen. Allerdings wurde persönlich bei der Anmeldung oft nicht darauf hingewiesen, selbst wenn man mit solchen Symptomen vorsprach.
Aggressive Reaktionen auf Fragen zu fehlenden Schutzmaßnahmen
Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass in einigen Praxen und Spitälern aggressiv auf Fragen bezüglich fehlender Schutzmaßnahmen reagiert wurde. Diese unangemessenen Reaktionen werfen nicht nur weitere Fragen zur Transparenz und Offenheit im Gesundheitswesen auf, sondern betonen auch die Dringlichkeit, eine konstruktive Diskussion über verbesserte Schutzvorkehrungen zu fördern.
Insgesamt unterstreicht unsere Recherche die dringende Notwendigkeit, die Schutzmaßnahmen in Arztpraxen, Krankenhäusern und Notfallstationen zu überdenken und zu verbessern. Eine konsequente Anwendung von Maskenpflicht, ausreichende Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln, effektive Belüftungssysteme und konsistente Empfehlungen sind entscheidend, um die Sicherheit von Patientinnen und Patienten sowie des medizinischen Personals zu gewährleisten. Es ist unerlässlich, dass die Gesundheitsbehörden und Einrichtungen diese Mängel erkennen und umgehend handeln, um das Risiko von Infektionen zu minimieren und die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen.