Kalorienreiche Plastikboxen

DMZ –INTERNATIONAL ¦ Patricia Jungo ¦                 

 

Wie oft liest man doch ganz einfach klingende Ratschläge betreffend Abnehmen und Traumfigur. Da heisst es, mit Umstellen der Ernährung und genügend Bewegung sei der Erfolg garantiert. Jeder, der es schon einmal probiert hat, musste wohl feststellen, dass es einfacher tönt, als es in Wirklichkeit ist.

 

Entsprechende Studien zeigen nämlich auf, dass nicht nur die Kalorien eine wichtige Rolle beim Abnehmen spielen. Auch andere Inhaltsstoffe wie zum Beispiel jene zahlreicher Gebrauchsgegenstände sind von Bedeutung. Der Trend steht gerade auf „möglichst bequem“ und er macht auch vor unserer Ernährung nicht Halt. Diese hat sich in den vergangenen Jahrzehnten maßgebend geändert, was denn auch große körperliche Veränderungen nach sich zieht. Immer höher wird die Zahl der Menschen, die an Übergewicht und Adipositas leiden.

 

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind in Europa mehr als die Hälfte der Erwachsenen zu dick. Aber nicht nur übermäßiges Essen und mangelnde Bewegung sind daran schuld. Auch unsere Art und Weise zu essen, ist anders geworden. So gehört sogenanntes „Convenience Food“ bei vielen Menschen fest zu ihrer täglichen Ernährung. Die meisten Haushalte kaufen regelmäßig Fertigprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel ein.

 

Sehr häufig sind diese in Plastik oder anderen Kunststoffen verpackt. Und genau da liegt gemäß Studien ein mögliches Problem. Chemische Dickmacher sind auch in vielen Gebrauchsgegenständen versteckt. Dies sind beispielsweise Stoffe, welche beim Erwärmen in der Mikrowelle aus der Verpackung ins Essen gelangen. Ebenso könnten Weichmacher in Plastikverpackungen oder bestimmte Chemikalien in Kunststoffen, etwa bei PVC-Böden, beim Übergewicht eine Rolle spielen. Auch Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln und Medikamenten sind möglicherweise daran beteiligt.

 

Es wird zunehmend offensichtlicher, dass diese auf ganz unterschiedliche Arten Einfluss auf den Stoffwechsel und damit auch unser Gewicht haben. Derzeit kann aber noch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, wie groß der Einfluss solcher Substanzen ist. Es braucht dazu noch eingehendere Forschung. Eines steht jedoch fest: Übergewicht kann nicht allein mit den Faktoren „Kalorien und Bewegung“ analysiert werden. Zweifelsohne wird es in naher Zukunft zum Einfluss bestimmter Inhaltsstoffe aus unserem Alltag grundlegende Erkenntnisse geben. In der Zwischenzeit ist es bestimmt sinnvoll, die Glasflasche der Plastikflasche vorzuziehen, Essen nicht in Plastikgefäßen in der Mikrowelle zu erwärmen und so wenig wie möglich Fertigprodukte zu konsumieren.

 

 

±spektrum.de±

 


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