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Cochrane-Studie zur Maskenwirkung erneut in Diskussion

DMZ –  WISSENSCHAFT ¦ Anton Aeberhard ¦      

 

Wieder einmal sorgt eine Cochrane-Studie für Aufsehen, die den Effekt von Masken im Kampf gegen die Ausbreitung von Atemwegserkrankungen thematisiert. Die Berichterstattung zu dieser Studie hat wiederum zu Verwirrung geführt, mit falschen Interpretationen, dass Masken keine Wirkung zeigen würden. Auch diesmal fallen Experten und Medienhäuser darauf herein.

 

Karla Soares-Weiser, die Chefredakteurin der Cochrane Library, hat jedoch erneut darauf hingewiesen, dass der Bericht nicht zu dem Schluss gekommen ist, dass "Masken nicht funktionieren". Die Aussagen in der Studie sollten als "unklar" und "nicht schlüssig" betrachtet werden. Wir haben bereits anfang Februar ausführlich darüber berichtet.

 

Es ist von großer Bedeutung, kritisch mit solchen Informationen umzugehen und Fake News zu entlarven. In der Vergangenheit gab es bereits umfangreiche Berichterstattung über diese Meta-Studie, die suggerierte, dass das Tragen von Masken während der Corona-Pandemie keinen signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung hatte. Diese Behauptung ist natürlich nicht korrekt.

 

Immer wieder haben Maskengegner, Verschwörungstheoretiker und selbsternannte "Experten" Cochrane-Studien als vermeintlichen Beweis dafür herangezogen, dass Masken nutzlos sind. Dabei haben zahlreiche Studien bereits klargestellt, dass Masken einen wirksamen Schutz bieten, insbesondere FFP2-Masken.

Die aktuelle Cochrane-Studie stellte fest, dass es "wahrscheinlich wenig oder gar keinen Unterschied" mache, ob Menschen chirurgische Masken oder N95-Masken trugen. Diese Ergebnisse wurden fälschlicherweise als Beweis dafür interpretiert, dass Masken generell ineffektiv seien.

 

Die Hauptautoren der Studie, insbesondere Tom Jefferson von der Universität Oxford, haben die Studie mit irreführenden Aussagen begleitet. Ihre unklaren Äußerungen und ihre Ablehnung von Maskenmaßnahmen haben zusätzlich zur Verwirrung beigetragen. Diese Fehler im Umgang mit den Studienergebnissen sollten nicht ignoriert werden.

 

Der Hauptautor der Studie ist Massnahmenkritiker der ersten Stunde

Der Hauptautor der Cochrane-Studie, Tom Jefferson, ist bekannt dafür, bestimmte Schutzmaßnahmen sehr kritisch zu sehen. Er hat aus seiner Ablehnung gegen Masken nie einen Hehl gemacht. Dass die "Studie" also vorbelastet sei, sehen auch andere Experten. Er befand übrigens bereits das Testen als eine "Manie".

 

Cochrane-Studie: Die Mehrzahl der Erhebungen bezieht sich auf klassische Hochsaisons für Atemwegsviren bis ins Jahr 2016 und nicht auf die Corona-Pandemie!

 

Die Cochrane-Studie basiert auf randomisierten kontrollierten Studien (RCTs), die in der wissenschaftlichen Gemeinschaft als Goldstandard gelten. Allerdings sind nicht alle Fragen durch RCTs angemessen zu beantworten. Die Wirksamkeit von Masken kann nicht allein durch RCTs bewiesen werden, da viele andere Faktoren eine Rolle spielen.

 

Tatsächlich gibt es überzeugende epidemiologische Evidenz, die darauf hinweist, dass das Tragen von Masken dazu beiträgt, die Ausbreitung von Atemwegserkrankungen zu verhindern. Beispielsweise zeigten Studien, dass in Gebieten mit Maskenpflicht die COVID-19-Raten gesunken sind. Diverse wissenschaftliche Analysen belegen schon lange, dass Masken vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. So ergibt eine Überblicks-Studie von Mitte 2020, die in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde, dass Schutzmasken das Infektionsrisiko deutlich senken können.

 

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Cochrane-Bericht keine endgültigen Schlüsse zur Wirksamkeit von Masken zieht. Die Studie legt vielmehr nahe, dass es schwierig ist, aufgrund der begrenzten verfügbaren Daten eine abschließende Aussage zu treffen.

 

Die Standardmethoden, die von Cochrane angewendet werden, sollten überdacht werden, da sie dazu neigen, zu starre Kriterien für die Bewertung von Evidenz anzuwenden. In der Wissenschaft geht es oft darum, Evidenz angemessen zu interpretieren und zu differenzieren, anstatt nach einem starren Ja-Nein-Muster zu urteilen. Eine vielfältige Betrachtung der verfügbaren Forschung ist unerlässlich, um das volle Bild zu verstehen.

 

Es ist an der Zeit, diese Standardverfahren zu überdenken und sicherzustellen, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft in der Lage ist, angemessen auf die komplexen Herausforderungen der Gesundheitsforschung zu reagieren. Dies ist entscheidend, um die öffentliche Gesundheit wirksam zu schützen und Fehlinformationen zu verhindern.

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