CH: Herzinfarktdiagnose: Übergangsfrist bei Troponin-Messung im ärztlichen Praxislaboratorium wird verlängert

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Bern - Ärztliche Praxislaboratorien erhalten eine erweiterte Frist von einem Jahr für die Umstellung auf die sensitive Troponin-Messung zur Herzinfarktdiagnose. Diese Maßnahme wurde notwendig, da es sowohl eine konventionelle als auch eine präzisere sensitive Methode für die Troponin-Messung gibt.

Daher hat das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) im Dezember 2021 beschlossen, dass die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) ab dem 31. Dezember 2023 nur noch die Nutzung der konventionellen Methode erstatten wird. Die Verlängerung dieser Übergangsfrist erfolgt, da viele ärztliche Praxislaboratorien noch nicht auf die sensitive Methode umgestellt haben.

Troponine sind Proteine, die in den Muskelzellen des Herzmuskels vorkommen. Ein Anstieg des Troponin-Spiegels im Blut kann auf eine Schädigung des Herzmuskels hinweisen, weshalb Troponin-Messungen besonders bei der Diagnose eines Herzinfarkts von Bedeutung sind.

Heutzutage ist es möglich, Troponin sowohl mit konventionellen als auch mit sensitiven Methoden zu messen. Bei der Verwendung konventioneller Messmethoden wird jedoch bei der Diagnose eines Herzinfarkts ohne eindeutige elektrokardiographische Anzeichen etwa 20 bis 40 Prozent der Fälle übersehen (falsch negative Ergebnisse). Die Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie empfehlen daher aus diagnostischer Sicht die Verwendung der sensitiven Messmethoden.

Seit dem 1. Januar 2022 ist die Troponin-Messung in der Analysenliste auf sensitive Methoden beschränkt. Bis zum 31. Dezember 2023 wurde ärztlichen Praxislaboratorien eine Übergangsfrist gewährt, während der sie konventionelle Methoden noch zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) abrechnen konnten. Dies sollte den Laboren genügend Zeit geben, um die erforderlichen Geräte für die sensitive Methode zu erwerben und deren Anwendung zu erlernen.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass viele ärztliche Praxislaboratorien bisher noch nicht auf die sensitive Methode umgestellt haben und dies wahrscheinlich bis zum 31. Dezember 2023 nicht rechtzeitig erreichen können. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat daher beschlossen, die Übergangsfrist für die konventionelle Troponin-Messung um ein weiteres Jahr bis zum 31. Dezember 2024 zu verlängern. In dieser Zeit können konventionelle Troponin-Messungen weiterhin zu einem reduzierten Tarif über die OKP abgerechnet werden. Für die sensitive Messmethode wird eine neue Position in der Analysenliste (Anhang 3 der KLV) mit einem unveränderten Tarif aufgenommen. Beide Änderungen treten am 1. November 2023 in Kraft.

Das EDI fordert gleichzeitig die relevanten Fachgesellschaften auf, sicherzustellen, dass die ärztlichen Praxislaboratorien die sensitive Troponin-Messmethode so bald wie möglich implementieren, um eine angemessene und sichere Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.

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Bundesamt für Gesundheit

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