Der Freitag, der 13. - Mythos und Realität

DMZ –  BLICKWINKLEL ¦ Sarah Koller ¦                       

 

Der Freitag, der 13., gilt bei vielen Menschen als ein Tag des Unglücks und der Missgeschicke. Doch woher kommt dieser Aberglaube, und welche Fakten stecken tatsächlich dahinter?

 

Historische Wurzeln des Aberglaubens

Die Angst vor dem Freitag, dem 13., kann auf mehrere historische Faktoren zurückgeführt werden. Einer davon ist die negative Konnotation des Freitags in der christlichen Tradition. Jesus wurde laut der Bibel an einem Freitag gekreuzigt, und das Letzte Abendmahl, bei dem er seinen Jüngern das Brot und den Wein gab, wird ebenfalls mit einem Freitag in Verbindung gebracht.

 

Zusätzlich spielte die Nummer 12 in vielen Kulturen und Religionen eine wichtige Rolle. Die zwölf Monate des Jahres, die zwölf Tierkreiszeichen und die zwölf Apostel sind Beispiele dafür. Da die Nummer 13 die 12 "übertrifft", wurde sie oft als unglücklich angesehen.

 

Moderne Ursprünge des Aberglaubens

Der moderne Aberglaube rund um den Freitag, den 13., wurde jedoch in erster Linie durch kulturelle Einflüsse und Popkultur verstärkt. Einer der frühesten schriftlichen Belege für den Freitag, den 13., als Unglückstag stammt aus dem Jahre 1907 aus dem Buch "Friday the Thirteenth" von Thomas W. Lawson. In diesem Buch wird die Erzählung eines Börsenkrachs an einem Freitag, dem 13., präsentiert.

Der berühmte Horrorfilm "Freitag der 13." aus dem Jahr 1980 trug ebenfalls dazu bei, den Aberglauben zu verstärken. In diesem Film wird ein Serienmörder namens Jason Voorhees zu einem Symbol für Angst und Schrecken.

 

Fakten gegen den Aberglauben

Tatsächlich gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass der Freitag, der 13., ein unglücklicher Tag ist. Untersuchungen von Unfallstatistiken haben gezeigt, dass an diesem Tag nicht mehr Unglücke oder Schadensfälle auftreten als an anderen Tagen.

 

In einigen Kulturen wird der Freitag, der 13., sogar als Glückstag angesehen. In Italien gilt Freitag, der 17., als unglücklich, nicht der 13. In der chinesischen Kultur hingegen wird die Zahl 13 als Glückszahl angesehen.

 

Fazit

Der Aberglaube rund um den Freitag, den 13., ist hauptsächlich auf kulturelle und historische Einflüsse sowie Popkultur zurückzuführen. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise für die Behauptung, dass dieser Tag tatsächlich unglücklich ist. Es bleibt also jedem selbst überlassen, ob er an diesen Aberglauben glauben möchte oder nicht.

 

Geschichten und Anekdoten

Es gibt zahlreiche Geschichten und Anekdoten über unglückliche Ereignisse, die an diesem Tag passiert sein sollen, aber sie sind größtenteils auf Zufall und menschliche Wahrnehmung zurückzuführen. Hier sind einige wahre Geschichten und interessante Fakten im Zusammenhang mit dem Aberglauben um den Freitag, den 13.:

  • Börsenabsturz von 1989: Am Freitag, den 13. Oktober 1989, gab es an den weltweiten Aktienmärkten einen dramatischen Einbruch, der als "Schwarzer Freitag" bezeichnet wurde. Dies war einer der schlimmsten Börsenabstürze seit der Weltwirtschaftskrise 1929.

  • Unglücksfälle in Costa Concordia (2012): Am Freitag, dem 13. Januar 2012, lief das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia vor der italienischen Küste auf Grund und kenterte. Dies führte zu mehreren Todesfällen und Verletzten. Der Aberglaube wurde mit diesem tragischen Ereignis in Verbindung gebracht.

  • Einbruch des Uruguayan Air Force Flight 571 (1972): Der 13. Oktober 1972 war ein Freitag, als ein Flugzeug der uruguayischen Luftwaffe in den Anden abstürzte. Die Überlebenden mussten Wochenlang in den Bergen um ihr Leben kämpfen und sogar Kannibalismus anwenden, um zu überleben. Dieses Drama wurde später in dem Buch "Überleben!" und dem Film "Überleben!" verarbeitet.

  • Schauspieler Tupac Shakur wurde erschossen (1996): Am Freitag, den 13. September 1996, wurde der berühmte Rapper und Schauspieler Tupac Shakur in Las Vegas erschossen. Er verstarb sechs Tage später an seinen Verletzungen.

Wissenschaftliche Untersuchungen: Es wurden wissenschaftliche Studien durchgeführt, um festzustellen, ob es tatsächlich mehr Unfälle oder unglückliche Ereignisse an einem Freitag, dem 13., gibt. Die meisten Studien haben keinen signifikanten Anstieg von Vorfällen an diesem Tag nachgewiesen.

  • Kostspielige Waldbrände in Australien (1939): Am Freitag, dem 13. Januar 1939, brachen in Australien zahlreiche Waldbrände aus. Diese verheerenden Brände sind als die "Schwarzen Freitage" bekannt und vernichteten Tausende von Hektar Land und Eigentum.
  • Hollywood-Verträge (1927): Am Freitag, dem 13. Januar 1927, wurde ein Vertrag unterzeichnet, der den Weg für die Gründung der Academy of Motion Picture Arts and Sciences ebnete. Die Academy ist verantwortlich für die Verleihung der Academy Awards, auch bekannt als die Oscars.
  • Pompeji-Ausgrabungen (1748): Am Freitag, dem 13. November 1748, wurden die Ruinen von Pompeji entdeckt. Die Stadt wurde im Jahr 79 n. Chr. bei einem Ausbruch des Vesuv verschüttet und blieb über 1.600 Jahre unter Vulkanasche und Lava begraben.
  • NASA-Mission zum Jupiter (1989): Am Freitag, dem 13. Oktober 1989, startete die Raumsonde Galileo zu ihrer Mission zum Planeten Jupiter. Die Sonde leistete wichtige Beiträge zur Erforschung des Jupitersystems und seiner Monde.

Diese Beispiele verdeutlichen, dass Freitag, der 13., trotz seines Aberglaubens, auch für bedeutende und positive Ereignisse stehen kann. Es handelt sich bei den meisten dieser Vorfälle um zufällige historische Ereignisse, die wenig mit Aberglauben zu tun haben.

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