DMZ – POLITIK ¦ Lena Wallner ¦
KOMMENTAR
Im Vorfeld der diesjährigen Bundesparlamentswahlen in der Schweiz sorgte eine ungewöhnliche Meldung für Aufsehen. Der Schweizer Komiker Marco Rima kündigte seine Kandidatur für den Ständerat im Kanton Zug an. Doch diese Ankündigung kam nicht ohne Kontroversen, da Rima in den letzten Jahren vor allem durch Negativschlagzeilen aufgefallen war. Seine Kritik an den Covid-19-Maßnahmen und dem Pandemievertrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte für Schlagzeilen gesorgt, ebenso wie sein abrupter Abbruch einer Tournee und die Verbreitung von Falschinformationen.
Es ist bemerkenswert, dass ausgerechnet Rima, der sich in den letzten Jahren durch seine kritischen Äußerungen gegenüber dem Bundesrat und den von ihm verhängten Restriktionen einen Namen gemacht hat, nun den Schritt in die Politik wagt, und zwar als parteiloser Kandidat für den Ständerat im Kanton Zug.
Auf seinem Facebook-Account erklärte Rima seine Motivation für diesen Schritt: "Die politische Kunst, sich mit den unterschiedlichsten Meinungsträgern kontrovers, aber respektvoll auszutauschen, wurde in den letzten drei Jahren vom Bundesrat, dem Parlament und den Medien sträflich torpediert, was in der Bevölkerung zu großen Verwerfungen und zu Rissen in unserer Demokratie führte."
Allerdings übt Marco Rima gerade diese Kunst der respektvollen Kontroverse selbst nicht aus, obwohl er sie von anderen erwartet. Dies wirft Fragen auf und zeigt eine gewisse Inkonsistenz in seinem Verhalten.
Rima betont, dass seine Kandidatur nicht nur für ihn selbst von Bedeutung ist, sondern dass er eine Stimme für all jene Menschen sein möchte, die sich von der Politik ausgegrenzt, abgehängt und betrogen fühlen. Er tritt als parteiloser Kandidat und unabhängiger Volksvertreter auf.
Rimas politischer Schritt löst gemischte Reaktionen aus
Während er sich selbst als Verfechter der Meinungsfreiheit und der Demokratie sieht, betrachten viele Schweizerinnen und Schweizer ihn als Impfgegner und Coronaleugner, der die demokratischen Entscheidungen der Schweiz nicht akzeptiert.
Rima hat bereits angekündigt, dass seine politische Agenda darauf abzielt, den Pandemievertrag der WHO und die Annäherung der Schweiz an die NATO zu bekämpfen. Er argumentiert, dass diese Maßnahmen die freiheitlichen Werte und die Bundesverfassung gefährden. Zudem setzt er sich für eine Änderung des Schulsystems ein und betont die Bedeutung von Familienzeit und einer Bildung, die die Talente und Stärken der Kinder fördert.
Es bleibt abzuwarten, wie die Wählerinnen und Wähler in der Schweiz auf die Kandidatur von Marco Rima reagieren werden. Insbesondere nach seinem jüngsten Vorfall, bei dem er wütend eine Aufzeichnung einer Sendung verlassen hat, wird sein Verhalten kritisch betrachtet. Seine Reaktion in dieser Situation, sein Beschwerden über die Behandlung und seine Kritik am Moderator werden als Anzeichen für Empfindlichkeit und Unprofessionalität gesehen. In der Politik ist es jedoch wichtig, Kritik und Debatte sachlich zu ertragen und ruhig zu reagieren.
Rima hat hohe Erwartungen an seine Rolle als Politiker und sich wohl auch deshalb über die Verteilung der Redezeit beschwert. Politische Diskussionen zielen oft darauf ab, unterschiedliche Standpunkte darzustellen, und es ist nicht immer möglich, gleiche Redezeit für alle sicherzustellen.
Rima kritisierte auch den Moderator und nannte dessen Verhalten respektlos. Außerdem warf er dem Moderator vor, dass sich dieser nicht richtig auf die Sendung vorbereitet habe.
Zusammenfassend zeigt Marco Rimas Verhalten in dieser Situation Inkonsistenz und Empfindlichkeit. Politiker sollten in der Lage sein, mit solchen Situationen umzugehen und in politischen Diskussionen ruhig und sachlich zu bleiben. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Vorfall auf seine politische Karriere auswirken wird.
Ausflugstipps
Unterstützung
Damit wir unabhängig bleiben, Partei für Vergessene ergreifen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen können, brauchen wir Sie.
Rezepte
Persönlich - Interviews