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Mit einer zusätzlichen Förderung in Höhe von 100.000 Euro setzen Bund und Länder sich dafür ein, ausgewählte Projekte von Archiven, Bibliotheken und Museen in Bezug auf die Notfallvorsorge zu unterstützen. Ziel ist es insbesondere, schriftliche Originalzeugnisse vor Naturkatastrophen oder Schadensereignissen wie Bränden besser zu schützen. Im Jahr 2023 werden insgesamt 16 Modellprojekte über die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) gefördert.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth betont die Bedeutung dieser Maßnahme: „Akten, Handschriften oder Bücher sind einzigartige Zeugnisse, die wir nachhaltig sichern wollen. Deshalb gilt es dieses wertvolle Kulturgut im Fall von Katastrophen vor dem Verlust oder vor Schäden zu schützen – vor allem mit Blick auf die Folgen der Klimakrise, die schon heute auch in Deutschland spürbar sind. Daher investieren Bund und Länder verstärkt in Maßnahmen zum Kulturgutschutz und fördern modellhafte Projekte von Archiven oder Bibliotheken mit zusätzlichen Mitteln.“
Die KEK-Modellprojektförderung unterstützt bundesweit Maßnahmen zur Notfallvorsorge. Seit 2010 wurden bereits 64 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 600.000 Euro bewilligt. Die Mittel werden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Ländergemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder (KSL) bereitgestellt.
Die Förderung umfasst unter anderem die Gründung von Notfallverbünden, in denen sich Kultureinrichtungen im Ernstfall gegenseitig unterstützen. So wird beispielsweise in der Region Lechrain in Bayern der Zusammenschluss mehrerer Gemeindearchive zu einem Notfallverbund gefördert. Im Rahmen dieses Projekts werden Notfallmaterialien beschafft und eine Notfallübung durchgeführt. Nach Abschluss des Projekts sollen sukzessive weitere Kommunaleinrichtungen in den Verbund aufgenommen werden.
Notfallverbünde sind nicht nur im ländlichen Raum von großer Bedeutung, sondern auch in städtischen Gebieten. In Hildesheim schließen sich Kultureinrichtungen des Hildesheimer Domhofs mit mehreren städtischen Einrichtungen zu einem Notfallverbund zusammen. Ziel ist es, Expertise und Notfallmaterial zu bündeln, um Kulturgut von internationalem Rang bestmöglich zu schützen. Perspektivisch ist zudem die Implementierung eines Gefahrenabwehrzentrums geplant.
Die KEK-Modellprojektförderung unterstützt deutschlandweit ausgewählte Vorhaben zum Erhalt schriftlicher Originale. Die Projekte werden auf Basis von Empfehlungen des Fachbeirats der KEK ausgewählt, die gemeinsam von Bund und Ländern getragen wird. Neben dem BKM-Sonderprogramm des Bundes ist die KEK-Modellprojektförderung eines von zwei Programmen zum Erhalt schriftlicher Originale.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) unter www.kek-spk.de.
Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG
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