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Krankenversicherer im Schweizer Gesundheitswesen: Qualitätsmangel und fragwürdige Praktiken

DMZ –  POLITIK ¦ Anton Aeberhard ¦                        

 

In der Schweiz, einem Land, das für seine erstklassige Gesundheitsversorgung bekannt ist, gibt es eine dunkle Seite im Gesundheitswesen, die oft übersehen wird. Krankenversicherer, die im Zentrum des Schweizer Sozialversicherungssystems stehen, stehen zunehmend in der Kritik für ihre fragwürdigen Praktiken und den Mangel an Qualitätskontrolle.

 

Dr. Andreas Keusch, ein Experte auf dem Gebiet, hat in seinem Manuskript mit dem Titel "Der rein ökonomische Kosten- & Gewinnwettbewerb zerstört langfristig Qualität & Kosteneffizienz, degradiert Patienten zur Handelsware!" ausführlich den Zustand analysiert.

 

Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die CONCORDIA, einer der führenden Krankenversicherer in der Schweiz, deren CEO, Nikolai Dittli, Mitglied des Branchenverbands "Santésuisse" ist. Doch statt sich auf die Qualität der Gesundheitsversorgung zu konzentrieren, scheinen die Krankenversicherer hauptsächlich einen ökonomischen Wettbewerb bei den Prämien und den Kosten zu führen.

 

Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist die willkürliche Streichung von Leistungserbringern und Spitälern von ihren Übernahmelisten. Dies geschieht oft ohne klare Transparenz und ohne ausreichende Überprüfung der medizinischen Qualität. Die Versicherten zahlen jedoch weiterhin hohe Prämien und erwarten eine angemessene Gesundheitsversorgung.

 

Die Forderungen nach Lohndeckelungen für die CEOs der Krankenversicherer werden lauter. Diese CEOs erhalten oft äußerst hohe Gehälter, die aus den Prämienzahlungen der Versicherten finanziert werden. Die Tatsache, dass Krankenversicherer Lobbyarbeit betreiben, um politische Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit zu beeinflussen, wirft ethische Fragen auf.

 

Es ist bekannt, dass CEOs von Unternehmen, die ethisch agieren und nicht ausschließlich auf Gewinn ausgerichtet sind, niemals die gleichen hohen Gehälter erhalten wie CEOs von profitorientierten Unternehmen. Dies wirft Fragen nach den Prioritäten der Krankenversicherer im Schweizer Gesundheitssystem auf.

 

Ein weiteres alarmierendes Beispiel ist die gezielte Streichung von acht Spitälern aus der Spitalliste im Kanton Zürich für Kunden mit Privat- und Halbprivatversicherungen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Patienten, sondern setzt auch die betroffenen Spitäler unter Druck.

 

Was fehlt, ist eine transparente Bewertung der medizinischen Qualität in den Spitälern. Ohne diese Bewertung können die Politik und die Krankenversicherer nicht beurteilen, welche Spitäler wirklich "zweckmäßig" und "wirtschaftlich" sind.

 

Um das Schweizer Gesundheitswesen zu reformieren und sicherzustellen, dass es qualitativ hochwertig und effizient ist, sind Transparenz, Versorgungsforschung und Qualitätsförderung unerlässlich. Es ist an der Zeit, den Fokus weg von rein ökonomischen Wettbewerben und Lobbyaktivitäten zu lenken und sicherzustellen, dass das Wohl der Patienten im Mittelpunkt steht.

 

Die Zukunft des Schweizer Gesundheitswesens hängt von einer gründlichen Reform ab, die auf Ethik und Medizin basiert. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Qualität der Gesundheitsversorgung für alle Schweizer Bürgerinnen und Bürger gewährleistet ist und dass fragwürdige Praktiken der Krankenversicherer eingedämmt werden.     

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