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CH: Nachhaltige Mineralien und Metalle im Fokus des "Grünen Wandels"

DMZ –  POLITIK / MM ¦ AA ¦                                   Mineralien und Metalle sind wesentliche Bestandteile für den Übergang zu umweltfreundlicher Energie und einer grünen Wirtschaft. Jedes Jahr werden weltweit 150 Milliarden Tonnen Gestein abgebaut.

 

Dübendorf, St. Gallen und Thun - Bei Gesprächen über den Klimawandel wird oft übersehen, wie entscheidend die übermäßige Nutzung und Gewinnung natürlicher Ressourcen ist.

 

Dieses wichtige Thema steht im Rampenlicht zweier aufeinanderfolgender Veranstaltungen im September in Genf: dem World Resources Forum 2023 in Zusammenarbeit mit der Empa, der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) und dem International Resource Panel (IRP), sowie dem UNEP Intergovernmental Meeting on Minerals and Metals.

 

Die Bedeutung von Mineralien und Metallen als Grundlage für den "Grünen Wandel" in Schlüsselindustrien wie Energie, Bauwesen, Mobilität und Elektronik steht außer Frage. Mathias Schluep, Geschäftsführer des World Resources Forum, betont: "Wenn internationale Regierungen und Branchenführer diese Rohstoffe nicht langfristig nachhaltig beschaffen und nutzen, wird es keinen echten grünen Wandel geben. Dieses Thema verdient ebenso viel Aufmerksamkeit wie die Klimadebatte." Patrick Wäger, Leiter des "Technologie und Gesellschaft"-Labors der Empa in St. Gallen, fügt hinzu: "Der Übergang zu erneuerbaren Energien erfordert große Mengen an Rohstoffen, von denen einige als kritisch betrachtet werden. Wir müssen die Dynamik der Energie- und Materialübergänge verstehen und beeinflussen, um die Belastungsgrenzen unseres Planeten zu respektieren."

 

Wichtige Bausteine für eine saubere Energiewende

Ein typisches Elektroauto benötigt sechsmal mehr mineralische Rohstoffe als ein Verbrennungsmotorfahrzeug – hauptsächlich Kupfer, Graphit, Kobalt und Nickel für die Batterie. In einer mittelgroßen Offshore-Turbine stecken rund 67 Tonnen Kupfer. Um diese Menge an Kupfer zu gewinnen, müssen Bergarbeiter etwa 50.000 Tonnen Erde und Gestein bewegen, was etwa dem Fünffachen des Gewichts des Eiffelturms entspricht.

 

Mineralien und Metalle sind wesentliche Bestandteile unseres Übergangs zu sauberer Energie und einer grünen Wirtschaft. Jedes Jahr werden weltweit 150 Milliarden Tonnen Gestein abgebaut, um 65 Milliarden Tonnen mineralische Produkte herzustellen. Dabei fallen auch 72 Milliarden Tonnen Abraum und 13 Milliarden Tonnen Aufbereitungsrückstände in Form von "Tailings" an. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) wird die weltweite Nachfrage nach kritischen Rohstoffen bis 2040 um das Vierfache steigen – bei Lithium wird sogar mit einem Anstieg um den Faktor 42 gerechnet.

 

Herausforderungen für die nachhaltige Gewinnung

Angesichts der steigenden Investitionen internationaler Unternehmen zur Bewältigung des Rohstoffbooms werden die Nachhaltigkeitsmaßnahmen großer Bergbauprojekte immer kritischer geprüft. Viele Mineralien und Metalle sind in wenigen Ländern konzentriert, und die Suche nach weiteren Vorkommen führt Unternehmen in abgelegene Regionen wie die Anden oder die unberührte Arktis, was neue ökologische und soziale Herausforderungen mit sich bringt.

 

Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit

Der Abbau und die Verarbeitung von Materialien sind der Hauptverursacher von 90 % des Verlusts der Biodiversität, 50 % der weltweiten Treibhausgasemissionen und 30 % der Auswirkungen der Luftverschmutzung. Die Energiewende und das Wachstum der Infrastruktur könnten diese Probleme verschärfen.

 

An der 5. Umweltkonferenz der Vereinten Nationen im März 2022 in Nairobi haben Delegierte diese Herausforderung erörtert und eine Resolution zu den Umweltaspekten des Managements von Mineralien und Metallen verabschiedet.

 

Diese Resolution wurde von der Schweiz gemeinsam mit Argentinien, der Demokratischen Republik Kongo, Ghana und Senegal initiiert. Sie betont die Notwendigkeit "verstärkter Maßnahmen zur Förderung des umweltverträglichen Managements von Mineralien" entlang ihres gesamten Lebenszyklus, von der Gewinnung bis zur Entsorgung. Die Schweiz hat gemeinsam mit Pakistan den Vorsitz des zwischenstaatlichen Prozesses übernommen.

 

Die Wertschöpfungsketten von Mineralien und Metallen sind global, daher sind gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten erforderlich. Dies betrifft die Extraktion, den Handel und den Verbrauch von Ressourcen. Die Suche nach nachhaltigen Lösungen erfordert eine beispiellose internationale Zusammenarbeit, einschließlich Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Akteuren sowie sektorübergreifende Innovationen.

 

Empa-Forschung für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Eine Kreislaufwirtschaft für Mineralien und Metalle ist ein vielversprechender, aber noch nicht ausreichend erforschter Ansatz zur Verringerung des Bedarfs an neuen Rohstoffen. Die Wiederverwendung, das Recycling und die Wiederaufbereitung von Komponenten aus bereits verwendeten Produkten versprechen umwelt-, wirtschafts- und sozialpolitische Vorteile.

 

Der Übergang zu einer ressourceneffizienteren und kreislauforientierten Wirtschaft kann zu einer erhöhten Rückgewinnungsrate von wertvollen Mineralien und Metallen, einer Reduzierung des Bedarfs an primärer Rohstoffgewinnung und einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen über den gesamten Lebenszyklus von Produkten hinweg führen.

 

Die Empa, als interdisziplinäres Forschungsinstitut des ETH-Bereichs, betreibt Spitzenforschung in den Bereichen Materialien und Technologie. Ein schonender Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und die Schaffung geschlossener Kreisläufe sind zentrale Aspekte ihrer Forschung.

 

Das "Technologie und Gesellschaft"-Labor der Empa in St. Gallen zielt unter anderem darauf ab, den Übergang zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu fördern, indem es die Bedingungen für einen geschlossenen Kreislauf innerhalb der planetaren Grenzen identifiziert und die Verfügbarkeit sowie die Rückgewinnung seltener und kritischer Rohstoffe untersucht. Hierbei liegt der Fokus auf Batterien, elektrischer und elektronischer Ausrüstung sowie Fahrzeugen.

 

Zwei wichtige Veranstaltungen für nachhaltige Mineralien und Metalle

Das World Resources Forum 2023 (4.-6. September) wird vom Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterstützt. Hauptkonferenzpartner sind die Empa, die Internationale Fernmeldeunion (ITU) und das International Resource Panel (IRP).

 

Die Schweiz ist Gastgeberin des UNEP Global Intergovernmental Meeting on Minerals and Metals (7.-8. September), bei dem die Hauptergebnisse der umfassenden regionalen Konsultationen von Anfang dieses Jahres präsentiert werden. Dabei werden vielversprechende Wege zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit aufgezeigt.

 

 

Zwei bedeutende Veranstaltungen zu nachhaltigen Mineralien und Metallen

Das World Resources Forum 2023 (4.-6. September) wird vom Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterstützt. Hauptkonferenzpartner sind die Empa, die Internationale Fernmeldeunion (ITU) und das International Resource Panel (IRP).

 

Die Schweiz ist auch Gastgeberin des UNEP Global Intergovernmental Meeting on Minerals and Metals (7.-8. September), bei dem die wichtigsten Ergebnisse der umfassenden regionalen Konsultationen von Anfang dieses Jahres präsentiert und vielversprechende Wege zur weiteren Stärkung der internationalen Zusammenarbeit aufgezeigt werden.

 

 

 

 

Herausgeber

Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt

http://www.empa.ch

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