Alte Falschmeldungen von Verschwörungstheoretiker und Ex-Mikrobiologe Bhakdi erneut im Umlauf

DMZ –  GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Sarah Koller ¦    

 

Einmal mehr machen längst widerlegte alte Falschmeldungen von Sucharit Bhakdi die Runde in Kreisen von Verschwörungstheoretikern. Offensichtlich werden diese längst widerlegten Behauptungen gezielt wieder aufgewärmt, da anscheinend kaum noch frische Ideen existieren, die nicht bereits mehrfach widerlegt wurden.

 

Die zweifelhafte Behauptung von Bhakdi, wonach Thailand den Vertrag mit Pfizer über den Covid-19-Impfstoff kündigen wolle, nachdem Prinzessin Bajrakitiyabha angeblich nach einer Auffrischungsimpfung ins Koma gefallen sei, wurde von offizieller Seite mit Entschiedenheit und Fassungslosigkeit als völlig falsch zurückgewiesen.

 

Die widersprüchlichen Aussagen des pensionierten Mikrobiologieprofessors Sucharit Bhakdi wurden von der thailändischen Regierung und Mitgliedern des Königshauses bereits im Februar 2023 deutlich als "Fake News" entlarvt. Bhakdi hatte unwahrheitsgemäß behauptet, dass die thailändische Regierung erwäge, den Vertrag mit Pfizer für den Covid-Impfstoff aufgrund angeblicher Sicherheitsbedenken zu beenden.

Darüber hinaus hatte er angedeutet, dass die Prinzessin kurz nach der Impfung mit dem Pfizer-Impfstoff ins Koma gefallen sei und diesen Zustand auf den Impfstoff zurückgeführt. Das Königshaus reagierte sichtlich verärgert.

 

Bhakdi stützte seine abenteuerliche Ferndiagnose auf angebliche Gespräche mit Informanten vor Ort. Es kam jedoch ans Licht, dass diese Personen weder medizinisch qualifiziert noch mit dem Königshaus vertraut waren, sondern im Grunde Impfgegner darstellten. Bhakdis Behauptungen fanden in den sozialen Medien Verbreitung und sorgten für Aufsehen in der Öffentlichkeit.

 

Ein Vertreter des National Vaccine Institute erklärte, dass der Covid-Impfstoff weiterhin als sicher eingestuft wird und uneingeschränkt für die breite Bevölkerung empfohlen wird. Es gibt keinerlei Pläne, die Impfstoffbestellungen einzustellen.

 

Eine offizielle Erklärung des Königspalastes besagte, dass Prinzessin Bajrakitiyabha nach dem Training von Hunden für eine bevorstehende Armeeausstellung bewusstlos wurde und lebenserhaltende Maßnahmen erforderlich waren, um sie zu stabilisieren.

 

Die Ursache für ihren Zusammenbruch wurde auf einen unregelmäßigen Herzschlag zurückgeführt, der durch eine Mykoplasma-Infektion verursacht wurde - eine bakterielle Krankheit, die normalerweise mit Lungenentzündung einhergeht.

 

In Thailand gelten Falschinformationen als strafbare Handlungen. Bei Themen wie Covid und Impfungen können sie mit Gefängnisstrafen von 2 bis 5 Jahren geahndet werden. Im Fall von Verleumdungen gegen das Königshaus, wie in diesem Fall, greift der § 112 des Strafgesetzbuches, der Beleidigung oder Verbreitung von Unwahrheiten gegenüber dem Königshaus unter Strafe stellt. Hier drohen für vergleichsweise kleine Vergehen bereits Haftstrafen von 15 Jahren. Es ist anzunehmen, dass Bhakdi künftig wohl eher einen großen Bogen um Thailand machen wird.

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