CH: Datenschutzverletzungen bei der Dating-App Once aufgedeckt

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Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) hat seine Untersuchung zu der Dating-App Once abgeschlossen und schwerwiegende Mängel bei der Informations- und Datenbearbeitungspraxis des Unternehmens festgestellt.

Die in der Schweiz ansässige, aber international tätige Anbieterin hat die Nutzerinnen und Nutzer unzureichend über die Art und den Zweck der Datenbearbeitung informiert. In seinem Schlussbericht hat der EDÖB mehrere Empfehlungen ausgesprochen, um diese Verstöße zu beheben und sicherzustellen, dass die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Das Unternehmen hat die Empfehlungen akzeptiert.

Im Frühjahr 2021 hat der EDÖB eine Untersuchung zu den Datenbearbeitungen der Dating-App Once eingeleitet, um insbesondere festzustellen, ob der Umgang mit Löschbegehren und die Weitergabe von Personendaten an Dritte den Datenschutzbestimmungen entsprechen. Da die Daten der Benutzerinnen und Benutzer einer Dating-Plattform ihre Intimsphäre betreffen, sind sie von besonderem Schutzbedürfnis. Die Bearbeitung dieser Daten unterliegt strengen Anforderungen an Transparenz, Datensicherheit und ausdrücklicher Zustimmung.

Der EDÖB kam zu dem Schluss, dass die eingegangenen Löschbegehren zwar innerhalb kurzer Frist bearbeitet wurden, das Löschkonzept jedoch insgesamt unzureichend war. Darüber hinaus waren die Informationen über die Löschmöglichkeiten mangelhaft und verwirrend. Auch die Informationen über die Datenbearbeitungen im Rahmen der App-Nutzung waren unzureichend, insbesondere hinsichtlich der Art und des Zwecks der Datenbearbeitung. Der EDÖB hat mehrere Empfehlungen ausgesprochen, um diese Mängel zu beheben und die Einhaltung der Grundsätze von Transparenz, Verhältnismäßigkeit und Treu und Glauben sicherzustellen.

Die Once Dating AG hat Drittanbieter-Apps verwendet, um verschiedene Funktionen der App auszuführen und die Bearbeitung von Personendaten an diese weiterzugeben. Als verantwortliches Unternehmen hat Once jedoch nicht die erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass diese Dienstleister die Daten gemäß den datenschutzrechtlichen Bestimmungen nur im Auftrag und im Einklang mit dem Gesetz bearbeiten. Darüber hinaus führte das Unternehmen lediglich interne Sicherheitstests durch, was angesichts der Sensibilität der bearbeiteten Daten den erhöhten Anforderungen an die technische Sicherheit nicht gerecht wird.

Die Once Dating AG teilte dem EDÖB mit, dass sie alle Empfehlungen akzeptiert, jedoch nicht selbst umsetzen könne, da das Unternehmen mittlerweile von einem ausländischen Unternehmen übernommen wurde. Die Nachfolgerin habe einige Empfehlungen bereits umgesetzt und werde die restlichen bis Ende 2023 auf der neuen Plattform implementieren.

Diese Enthüllungen werfen ernsthafte Fragen zum Schutz der Privatsphäre und der Datensicherheit bei Dating-Apps auf. Nutzerinnen und Nutzer müssen sich darauf verlassen können, dass ihre persönlichen Daten angemessen geschützt und vertraulich behandelt werden. Die Once Dating AG und andere Unternehmen in der Branche müssen dringend sicherstellen, dass sie den hohen Datenschutzstandards gerecht werden, um das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht zu enttäuschen.

Herausgeber:

Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter

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