Sind Krähen ein Omen?

DMZ –  KULTUR ¦ Urs Heinz Aerni ¦                                 

Die winterlichen Bilder mit den vielen krächzenden Vögeln auf den kahlen Bäumen empfinden nicht wenige Menschen als eine unangenehme und düstere Szenerie.

Seit Beginn der Menschheitsgeschichte sind sie da. Sie kamen mit, als neue Kontinente erobert wurden, waren auf den Schlachtfeldern und immer auch in Zeiten grosser Seuchen allgegenwärtig. In allen Städten sind sie vertreten, in Parkanlagen oder auf Müllhalden. Warum sind die Rabenvögel vom Lauf der Menschheitsgeschichte Nutzniesser während andere Tierarten aussterben?

Weil sie clevere Schlitzohren sind und alles fressen. Wie wir.

Für Schlagzeilen sorgten neulich Krähen in Freiburg am Breisgau. Beim Hauptbahnhof wurde die Heckscheibe eines Taxis durch einen Stein zerstört. 500 Euro Sachschaden. Die herbeigerufene Polizei fand heraus, dass Krähen auf dem einem Hotel grössere Kieselsteine vom Flachdach pickten und runterfallen liessen. Passanten wurden bis anhin nicht verletzt aber die Polizei versucht zusammen mit der Hoteldirektion, weiteres Steinwerfen zu unterbinden. Um welche Art von Krähen es sich in diesem Falle handelte, wurde nicht mitgeteilt.

Der Schweizer Filmer Martin Schilt begann sich mit den Rabenvögel zu beschäftigen und stellte fest, dass diese Vögel fast unmöglich in ihrem natürlichen Verhalten zu filmen seien, denn sie merken es fast immer. Er recherchierte die Geschichte Kulturgeschichte dieser Vogelart und besuchte auf der ganzen Welt Menschen, die diese Tiere erforschen und stellt fest, wie reich die Welt der Krähen ist, wie klug sie uns über die Schulter gucken und uns vielleicht auch als Art überleben werden. Sein bildgewaltiger Film bringt uns die Rabenvögel so nahe, dass wir mit ganz neuen Augen auf die krächzenden schwarzen Gestalten in den kahlen Bäumen blicken, die übrigens ja bald grün werden, die Bäume.

Also nicht verpassen: «Krähen – Nature ist watching us!» demnächst in unseren Kinos.