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Die Wettbewerbskommission (WEKO) hat eine Untersuchung gegen die französische Verlagsgruppe Madrigall eröffnet. Sie wird untersuchen, ob Madrigall Schweizer Buchhändler auf unzulässige Weise in der Möglichkeit einschränkt, sich in Frankreich zu besseren Konditionen einzudecken.
Im September 2022 zeigte Payot, ein in der Westschweiz tätiger Buchhändler, Madrigall beim Sekretariat der WEKO wegen angeblichen Missbrauchs relativer Marktmacht an. Madrigall wird vorgeworfen, Schweizer Buchhändler daran zu hindern, in Frankreich Bücher zum französischen Marktpreis und zu den üblichen französischen Konditionen zu beschaffen. Madrigall ist die drittgrösste Verlagsgruppe in Frankreich. Sie umfasst rund 15 Verlagshäuser, darunter Gallimard, Flammarion und Casterman sowie bekannte Verlagsmarken wie La Pléiade.
Im Rahmen der Untersuchung wird die WEKO prüfen, ob Madrigall gegenüber dem Anzeiger tatsächlich über eine relative Marktmacht verfügt und ob sich das Unternehmen missbräuchlich im Sinne des Kartellgesetzes verhalten hat.
Seit dem 1. Januar 2022 finden die neuen Bestimmungen zur relativen Marktmacht Anwendung. Als relativ marktmächtiges Unternehmen gilt ein Unternehmen, von dem andere Unternehmen beim Angebot oder bei der Nachfrage einer Ware oder Leistung in einer Weise abhängig sind, dass keine ausreichenden und zumutbaren Möglichkeiten bestehen, auf andere Unternehmen auszuweichen. Ein relativ marktmächtiges Unternehmen kann sich beispielsweise missbräuchlich verhalten, wenn es von ihm abhängige Unternehmen daran hindert, eine in der Schweiz und im Ausland angebotene Ware zu den im Ausland geltenden Bedingungen zu beschaffen.
Herausgeber
Wettbewerbskommission
http://www.weko.admin.ch/
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