DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
Für die Verdienste um die österreichisch–chinesischen Beziehungen wurden heute auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der Österreichisch-Chinesischen Gesellschaft (ÖGCF) im Palais Epstein die Rosthorn-Medaillen 2022 überreicht.
Sie gingen an den ehemaligen Verteidigungsminister bzw. ehemaligen Dritten Nationalratspräsidenten Werner Fasslabend, an die Sinologin, Autorin und Obersenatsrätin der Wiener Landesregierung Margareta Griessler-Hermann, an den Botschafter der Volksrepublik China, LI Xiaosi, sowie an Gottfried Sodeck, Eigentümer und Vorstandsvorsitzender der Firma Vogelbusch.
Die Veranstaltung fand auch in Gedenken an den im August verstorbenen China-Experten Gerd Kaminski statt, der 1971 die ÖGCF gegründet und das Österreichische Institut für China- und Südostasienforschung geleitet hat. Parlamentsdirektor Harald Dossi betonte zur Begrüßung in Vertretung von Nationalratspräsident Sobotka, dass Kaminskis Verdienste gar nicht hoch genug eingeschätzt werden können. Sein Tod reiße eine kaum zu schließende Lücke.
Die Laudationes für die Medaillen-Empfänger:innen hielten der ehemalige Bundes- und Nationalratspräsident sowie Präsident der ÖGCF, Heinz Fischer, und Michael Spindelegger, der ehemalige Vizekanzler und Zweite Nationalratspräsident in seiner Funktion als einer der stellvertretenden ÖGCF-Präsident:innen.
Spindelegger hob als besondere Verdienste unter anderem Fasslabends vier Treffen mit dem chinesischen Verteidigungsminister hervor. Fasslabend habe sich in allen Funktionen für die chinesisch-österreichischen Beziehungen eingesetzt. Griessler-Hermann habe unter anderem mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit einen wesentlichen Beitrag für das bessere Verständnis der beiden Länder füreinander geleistet. Sodeck praktiziere durch Projekte der Firma Vogelbusch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit China auf operativer Basis .
Würde es eine Art Checkliste für einen ausgezeichneten Botschafter geben, würde Botschafter Xiaosi jedenfalls "in allen Bereichen ein Hakerl" bekommen, so Fischer in seiner Laudatio. Xiaosi habe umfassendes Verständnis für Österreich und helfe auch manchmal, Wünsche seines Gastlands wahrzunehmen, etwa was österreichische Unternehmungen oder Institutionen wie die Wiener Philharmoniker hinsichtlich weltweiter Auftritte betrifft.
China sei einer der Haupthandelspartner Österreichs, so Botschafter Xiaosi in seinen Dankesworten. Im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen brauche es mehr denn je Kooperationen, wies Xiaosi darauf hin, dass die beiden Länder auch bei der Lösung internationaler Konflikte gut zusammengearbeitet hätten. Er hoffe, dass der Austausch zwischen China und Österreich weiterhin gestärkt wird und dass sich die Beziehungen der beiden Länder weiterhin gut entwickeln.
Kaminskis Ehefrau, Hongbin Kaminski, ehrte in ihrer Laudatio den langjährigen wissenschaftlichen Mitarbeiter der ÖGCF, Binglie Su, der mit einer Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft ausgezeichnet wurde.
Die Rosthorn-Medaille wird seit 1986 an Personen oder Organisationen vergeben, die sich auf dem Gebiet der chinesisch-österreichischen Beziehungen besonders verdient gemacht haben. Der Namensgeber, Arthur von Rosthorn (1862-1945), war als Sinologe und Diplomat zentral am Aufbau der chinesisch-österreichischen Verständigung beteiligt. Die von der Österreichisch-Chinesischen Gesellschaft und vom Österreichischen Institut für China- und Südostasienforschung gestiftete Arthur von Rosthorn-Medaille wird von einem Kuratorium unter Vorsitz von Helmut Sohmen vergeben.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
Ausflugstipps
Unterstützung
Damit wir unabhängig bleiben, Partei für Vergessene ergreifen und für soziale Gerechtigkeit kämpfen können, brauchen wir Sie.
Rezepte
Persönlich - Interviews
Kommentar schreiben