Persönlich – Die anderen Fragen: Heute mit Andy Borg

© Kerstin Joensson
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DMZ - PERSÖNLICH - DIE ANDEREN FRAGEN ¦       © Kerstin Joensson

 

Herzlichen Dank für das Mitwirken für die Rubrik „Persönlich – Die anderen Fragen“ der Mittelländischen.

 

Vorname / Name: Andy Borg

Beruf / Funktion: Sänger / Moderator

 

 

Fragen:

 

Wie geht es dir, ehrlich und unverblümt?

Ehrlich gesagt habt ich’s am liebsten «verblümt». Ich bin leidenschaftlicher Gärtner und wenn es in

unserem Garten grünt, blüht und gedeiht – dann geht auch mir das Herz auf. Danke, mir geht’s rundum

gut, seit dem der Schlager-Spaß auf Sendung ging, lebe ich eine wunderbare Zugabe – und Live-

Auftritte wie auf dieser Festival-Bühne gehören da ganz klar mit dazu.

 

Wie bist du zu der künstlerischen Tätigkeit gekommen?

Meinen allerersten Auftritt hatte ich vor meiner Oma. Gespielt habe ich Akkordeon und dazu gesungen.

Und weil sie sich so sehr darüber gefreut hat, habe ich das am nächsten Tag gleich nochmal gemacht. Dann

hab ich selber so viel Spaß daran gefunden, dass ich bei Familienfesten Musik gemacht habe und bald bei so

ziemlich jeder Feier bei uns in der Nachbarschaft – und es wurde viel gefeiert bei uns in Floridsdorf. Da

kannte noch jeder jeden.

 

Nachdem ich dann bei Die große Chance gewonnen hatte und mein erstes Lied „Adios Amor“ als

Tonbandaufnahme aus dem Studio nach Hause geschickt bekam, habe ich mich einfach nur gefreut und das

Pakerl den ganzen Abend einfach nur angeschaut und ganz festgehalten. Denn abspielen und anhören

konnte ich das Band nicht, dafür hatte ich daheim damals noch gar kein Gerät. Aber das war mir völlig egal.

Denn das Lied hab ich damals schon auswendig gekonnt, so stolz war ich, dass ich jetzt tatsächlich meine

erste eigene Single haben darf, die sogar ins Radio kommt.

 

Privat freu ich mich einfach, ganz still in mich hinein, dass ein Lied mir so viel Glück gebracht hat. Das hätt

ich mir damals als Mechaniker, der von der großen Bühnenkarriere geträumt hat, nie träumen lassen als ich

damals auf der Casting-Bühne um die große Chance vorgesungen habe.

 

Was ist das Schwierigste an der Ausübung?

Den Moment zu erwischen, wenn man eine Chance bekommt und dann den Mut zu haben, das

auszuprobieren. Eine Garantie auf Erfolg kann dir keiner geben. Damals beim Stadl wie heute beim

Schlager-Spaß darf ich genau das machen, wofür ich schon als Teenager gern auf die Bühne gegangen bin:

Menschen unterhalten, ihnen Freude machen, sie zum Lachen bringen und für sie singen.

 

Stimmt es, dass es in der Schweiz sehr schwer ist von einer künstlerischen Tätigkeit zu leben?

Da ich nicht in der Schweiz lebe und außerdem auch in Deutschland, Österreich und auch in ganz

anderen Ländern und auf Kreuzfahrtschiffen auftreten darf, kann ich dazu nicht wirklich was sagen.

Von einer künstlerischen Tätigkeit zu leben, wenn man nicht das Glück hat, gesehen und gehört und

deshalb gebucht zu werden, dann ist das an jedem Ort dieser Welt kein Zuckerschlecken und man

muss echt mit viel Leidenschaft dabeibleiben, wenn mein seinen Traum leben möchte.

 

Was gefällt dir am besten in der Schweiz, was hasst du?

Am besten in der Schweiz gefällt mir, dass es hier von allem etwas gibt: Berge, Seen, Wälder, tolles

Essen, ich hab viele tolle Menschen kennenlernen dürfen, mit denen sich auch Freundschaften

entwickelt haben. Und wenn man in den Süden kommt, dann ist das schon ein bisschen wie Italien. Und

diesen mediterranen Flair lieben meine Frau und ich ganz besonders. Hassen macht einem nur selbst

schlechte Laune und Bauchgrummeln, deshalb lass ich’s lieber. Haben sie schon mal versucht zu

singen, wenn sie sich gerade fürchterlich über etwas ärgern? Das geht nicht zusammen.

 

Was würdest du als König/in der Schweiz als erstes ändern?

Wenn ich König wär ... - würd ich in der Schweiz die sprichwörtliche Pünktlich zwischendurch

anhalten. Als Wiener hab ich die Gemütlichkeit erfunden und lass mich nicht stressen. Wenn die Zeit zu

schnell läuft und ich nicht mehr hinterherkomme, dann mach ich Pause. Und wenn ich mich dann daran

erinnere, was ich schon alle erleben durfte, dann fühlt sich das so an, als wenn das gerade in dem Moment

passiert. Und dann ist die Zeit von früher wieder da. Und das macht mir richtig viel Spaß.

 

Welches bisherige Geheimnis kannst du uns von dir verraten?

Das hab ich in der Sekunde vergessen .... Im Ernst, das passiert mir meistens dann, wenn ich was aus

dem Keller holen möchte, dabei an meinem Studio vorbeikomme, mir Musik einfällt – und ich dann erst

viel später drauf komme, dass ich doch wieder was vergessen habe.

 

Wie engagierst du dich im Sozialen Bereich?

Es gibt immer wieder Anfragen, und wenn wir meinen, dass die wichtig sind , dass wir das gerne

unterstützen und dann auch noch die Zeit dafür da ist, dann bin ich da gern dabei. Ich red da aber nicht

so wirklich gern drüber, sondern mach’s einfach lieber. Wenn alle mehr anpacken würden, statt erst

lang drüber zu reden, wie man’s vielleicht irgendwann dann angehen könnte, wäre schon vielen

geholfen.

 

Welche Künstlerin, welchen Künstler findest du in der Schweiz am interessantesten und wieso?

Das gibt es einige – Vico Torriani ist unvergessen, dann Paola Felix natürlich, Beatrice Egli, Oesch’s die

Dritten und Monique. Sie ist eine ganz liebe Freundin von meiner Frau und mir.

 

Warst du schon einmal finanziell vom Staat abhängig?

Nein, ich hab bisher das Glück gehabt, immer irgendwo einen Job zu finden und auch die Gesundheit dazu –

und wenn ich als Bub in der Schrebergarten-Siedlung meiner Eltern beim Rasenmähen geholfen hab, als

Mechaniker und auch mit meinem Akkordeon hab ich mir damals schon gut was dazuverdienen können.

 

Dein Lieblingsort in der Schweiz?

Bitte jetzt nicht bös sein, aber wir haben ja in der ersten Frage von „ehrlich und unverblümt“ gesprochen ...

Daheim, in unserer Küche. Da schmeckt’s mir am besten. Denn nirgendwo sonst wird mit so viel Liebe

gekocht.

 

Was ist aktuell deine grösste Sorge?

Dass ich einen Auftritt vergessen könnte – es sind so viele aus 2020/2021 in 2022 verlegt worden.

Meine Frau bewahrt da den Überblick und die Ruhe. Sie sagt, wo wir hinfahren und ich fahre mit.

 

Welche Person repräsentiert die Schweiz aus deiner Sicht am besten?

Die Musik beschreibt Land und Leute sehr gut. Auch die Skifahrer machen das toll, auch wenn ich beim

Sport nicht wirklich mitreden kann. Ich bin der, der lieber die Bühnenbretter unter den Füßen hat.

Fairness, Sportsgeist, dass man international unterwegs ist und sich austauscht, finde ich gut.

Bergsteiger, Kletterer, Naturschützer – alle, die sich dafür einsetzen, dass so wunderbare Gegenden in

den Fokus genommen, geschützt werden und erhalten bleiben.

 

Welches ist dein aktuelles Projekt und worum geht es?

Damals beim Stadl wie heute beim Schlager-Spaß darf ich genau das machen, wofür ich schon als Teenager

gern auf die Bühne gegangen bin: Menschen unterhalten, ihnen Freude machen, sie zum Lachen bringen

und für sie singen.

 

Deine Mitteilung an unsere Leserinnen und Leser?

Auch mal nein sagen. Wenn ich Stress mit etwas hätte, würde ich es lassen. Denn dann wär ich auf dem

falschen Weg.

 

Wovor sollten sich Künstlerinnen und Künstler unbedingt stark machen?

Dass im Radio und Fernsehen dass läuft, was dem Publikum gefällt. So dass der Nachwuchs eine

Chance hat, sich auch dort zu präsentieren und sich nicht nur im Internet-Dschungel einen Pfad

schlagen muss.

 

Deine persönliche Frage an dich und Antwort dazu?

Was macht Deine Frau zu deinem Lieblingsmenschen - Wir schauen uns an und schon wissen wir

Bescheid. Wie’s uns geht, da braucht’s keine Worte. Und kennen sie das, dass jemand sie stört, dass sie

einfach ihre Ruhe haben und allein sein wollen? Ich nicht, nicht mit Birgit. Nie.

Persönlich – Die anderen Fragen - die interessante Rubrik der Mittelländischen.

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