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Die Pandemie legt gewaltig und weltweit zu. Die Entwicklung ist mehr als beunruhigend. Deutschland, Frankreich, Schweiz, Österreich, Papua-Neuguinea, Polen, China, Bulgarien, USA, Grossbritannien, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Tschechien, Italien, Neuseeland und viele Länder mehr, melden massive Anstiege der Fallzahlen, der Zahl Todesfällen und teilweise Überlastung der Spitäler.
Weltärzteverband-Präsident: Schweiz muss 2G diskutieren
Wegen der stark steigenden Neuansteckungen müsse in der Schweiz die 2G-Regel zum Thema werden. Das sagt Frank Ulrich Montgomery, der Präsident des weltweiten Zusammenschlusses der Ärzteverbände (WMA). Natürlich müsse das 2G-Zertifikat – also für Geimpfte oder Genesene – nicht flächendeckend eingeführt werden. «Im Zürcher Bankenviertel ziemlich sicher, auf der Rütli-Wiese hingegen kaum», sagte der Deutsche im Interview mit den Zeitungen von «CH Media».
Gesundheitsminister Alain Berset sagte am Donnerstag in einer Diskussionsrunde des Onlineportals von «20 Minuten», dass er nicht glaube, dass in der Schweiz die 2G-Regel nötig werde. Aber in einer Pandemie gebe es immer Ungewissheiten.
Das grenzübergreifende Skigebiet Samnaun/Ischgl (AU) hat als erstes Skigebiet in der Schweiz bereits entschieden, die 2G-Zertifikatspflicht einzuführen. In Oberösterreich soll ab Montag zudem ein regionaler Lockdown für Ungeimpfte eingeführt werden.
Dänemark führt erste Corona-Beschränkungen ein
Seit Freitag gelten nach zwei Monaten ohne jegliche Beschränkungen wieder vereinzelte Corona-Massnahmen in Dänemark. Unter anderem muss der Corona-Pass bei grösseren Veranstaltungen wie Konzerten, Messen oder in Restaurants und Diskotheken wieder vorgezeigt werden. Damit wird im nördlichsten deutschen Nachbarland vorgeschrieben, dass man geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet ist.
Angesichts hoher Impf- und niedriger Infektionszahlen hatte Dänemark am 10. September alle im Land verbliebenen Corona-Massnahmen aufgehoben. In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch stark angestiegen. Auf Vorschlag der Regierung beriet diese Woche eine Kommission des dänischen Parlaments, ob wieder Massnahmen eingeführt werden sollen.
Niederlande wollen offenbar wieder in Teil-Lockdown gehen
Angesichts stark steigender Corona-Zahlen will die niederländische Regierung einem Medienbericht zufolge einen neuen Teil-Lockdown verhängen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Es wäre die erste solche Massnahme in Westeuropa seit dem Sommer. So sollen ab Samstag für mindestens drei Wochen Bars, Restaurants und nicht lebensnotwendige Geschäfte ab 19 Uhr schliessen, wie der Rundfunksender NOS unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Zudem sollen die Menschen so viel wie möglich von zu Hause aus arbeiten und bei Sportveranstaltungen keine Zuschauer zugelassen werden. Schulen, Theater und Kinos sollen aber geöffnet bleiben.
Das Kabinett des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Mark Rutte soll noch im Tagesverlauf eine Entscheidung treffen. Die Behörden verzeichneten zuletzt einen Rekord bei den Neuinfektionen, obwohl 85 Prozent der Erwachsenen geimpft sind. Kliniken müssen wegen den zunehmenden Corona-Fällen Behandlungen verschieben.
Österreich: Strengere Regeln sorgen für höhere Impfzahlen
Die deutliche Verschärfung der Regeln für Ungeimpfte hat in Österreich die Zahl der Corona-Impfungen spürbar nach oben klettern lassen. In den ersten zehn Tagen nach Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz wurden insgesamt mehr als 420'000 Stiche verzeichnet, wie aus Zahlen der Ministerien hervorgeht. In den zehn Tagen davor waren es rund 157'000. Seit 8. November gilt obendrein eine 2G-Regel, die Ungeimpfte aus weiten Teilen des öffentlichen Lebens ausschliesst.
Ein Grossteil der Impfungen (235'000) entfiel seit 1. November auf Drittstiche. Zum ersten Mal liessen sich 123'000 Menschen gegen das Coronavirus durch die Injektion schützen. Eine zweite Dosis holten sich den Zahlen zufolge 64'000 Bürger. Die Impfquote liegt in Österreich bei aktuell etwa 65 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Deutschland: Arbeitsminister will 3G-Regel am Arbeitsplatz
Der deutsche Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die geplanten 3G-Regeln am Arbeitsplatz zur Eindämmung der vierten Coronawelle im Konsens mit Wirtschaft und Gewerkschaften einführen.
Er sagte: «Zur konsequenten Umsetzung der 3G-Regeln am Arbeitsplatz suche ich das Gespräch mit den deutschen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Nur im Schulterschluss zwischen Beschäftigten, Unternehmen und Staat können wir für wirksamen Schutz und mehr Impfungen sorgen.»
Die bisherigen Massnahmen reichten nicht aus, um das Infektionsgeschehen zu verringern. Deshalb sei es richtig, die Vorgaben zum betrieblichen Infektionsschutz beizubehalten. Zusätzlich dürften künftig nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete zur Arbeit gehen.
Bericht: Deutschland will Österreich zum Hochrisikogebiet erklären
Wegen hoher Corona-Inzidenzen will die Bundesregierung Österreich, Tschechien und Ungarn nach Informationen der Funke Mediengruppe an diesem Freitag zu Hochrisikogebieten erklären. Wie die Zeitungen berichten, soll die Einstufung am Sonntag in Kraft treten. Einzelne Gemeinden in Österreich sollten allerdings ausgenommen werden. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür am Donnerstagabend nicht.
RKI rät zur Absage grösserer Veranstaltungen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) ruft angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen in Deutschland zur Kontaktvermeidung auf. «Das RKI rät dringend dazu, grössere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren», heisst es im Wochenbericht.
«Die aktuelle Entwicklung ist sehr besorgniserregend und es ist zu befürchten, dass es zu einer weiteren Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle kommen wird (...).» Ab sofort sollten von jedem Bürger und jeder Bürgerin möglichst alle anwendbaren Massnahmen umgesetzt werden: Die Kontaktreduktion, das Tragen von Masken, die Einhaltung des Mindestabstands und der AHA-Regeln sowie das regelmässige und gründliche Lüften von Innenräumen vor.
Kein House of Switzerland in Peking
An den Olympischen Winterspielen in Peking im kommenden Jahr wird es kein House of Switzerland geben. Dies hat das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) entschieden. Grund sind die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Im Zusammenhang mit den Winterspielen in Peking bestünden Unsicherheiten, schrieb das EDA in einer Mitteilung. Es sei zu erwarten, dass China zur Bekämpfung des Coronavirus kein ausländisches Publikum zulasse und die Bewegungsfreiheit einschränke.
Schon an den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio hatte es kein House of Switzerland gegeben. Dieses wird normalerweise von Präsenz Schweiz organisiert – mit dem Ziel, die Schweizer Wirtschaft und Forschung sowie den Tourismus in der Welt bekannt zu machen. Auch die Medaillenfeiern der Schweizer Athletinnen und Athleten finden traditionell dort statt.
29.10.2021
Ansteckungen in Deutschland steigen sprunghaft
Das Robert-Koch-Institut meldet einen deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen in Deutschland. Innerhalb eines Tages wurden 28'037 neue Positiv-Tests registriert. Das sind 11'960 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg sprunghaft von 118.0 auf 130.2. 126 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Am Mittwoch war auch die Hospitalisierungsrate weiter auf 3.07 gestiegen. Der Wert liegt damit allerdings noch weit unter dem im vergangenen Winter.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnte wegen steigender Corona-Zahlen vor einer hohen Auslastung der Intensivstationen, durch die erneut nicht dringend notwendige Operationen verschoben werden müssten. Die Zahl der mit einer Covid-Infektion im Spital versorgten Patienten sei binnen einer Woche deutlich gestiegen.
Auffallend sind die regionalen Unterschiede bei den Neuinfektionen. In Thüringen erreicht die Sieben-Tage-Inzidenz nun 259.8, in Sachsen 238.6 und in Bayern 208.7 – im Saarland liegt sie dagegen bei 59.6. Besonders in Sachsen und Thüringen ist die Impfquote im Bundesvergleich deutlich geringer.
Deutsche Intensivmediziner warnen vor Überlastung der Spitäler
Deutsche Intensivmediziner erwarten in den kommenden Wochen eine Zunahme der Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Saisonal bedingt und mit Blick auf steigende Inzidenzen geht der Präsident der «Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin» Gernot Marx vor einer zusätzlichen Belastung der Spitäler aus. Das sagt er der Zeitung «Rheinische Post».
Corona sei noch nicht vorbei, sagte Marx. Diskussionen um einen Freedom Day könne er als Intensivmediziner nicht nachvollziehen: «Wir stehen am Anfang der Herbst-Wintersaison. Das Virus kann sich in geschlossenen Räumen wieder deutlich besser verbreiten.»
Die Fallzahlen haben sich von am 16.10.2021 in 24 Stunden auf 23.212 verdoppelt!
"Ungeimpfte erkranken nach wie vor schwer"
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte der "Augsburger Allgemeinen" an diesem Donnerstag, wer sich jetzt nicht impfen lasse, obwohl er es machen könnte, riskiere sein Leben und das seiner Mitmenschen. Er mahnte: Wir müssen alles in unserer Macht Stehende versuchen, um die Impfraten zu erhöhen.
"Bei hoher Durchimpfung der Bevölkerung gibt es sehr viel mehr milde Verläufe - die müssen nicht ins Krankenhaus, aber viele Ungeimpfte erkranken nach wie vor schwer." Viele Pflegekräfte und Ärzte hätten die Arbeit im Intensivbereich aufgegeben - auch, weil sie es leid seien, sich für die Unvernunft von Impfgegnern abzurackern.
In Krankenhäusern drohen Einschränkungen
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gass, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Wir befinden uns in einer kritischen Situation der Pandemie." Die Zahl der mit einer Covid-Infektion im Krankenhaus versorgten Patienten sei binnen einer Woche deutlich gestiegen.
"Wenn diese Entwicklung anhält, haben wir schon in zwei Wochen wieder 3.000 Patienten auf Intensivstation", warnte Gass. "Auch wenn die Krankenhäuser dies leisten können, wird es dann nicht ohne Einschränkung des Regelbetriebs ablaufen können", sagte der Verbandschef. Dann müssten die Mediziner in den Kliniken wieder planbare, weniger dringliche Behandlungen verschieben.
Hoffnung auf Biontech-Impfstoff für Kinder
Zum Höhepunkt der Pandemie im Januar 2021 wurden mehr als 5.700 Corona-Erkrankte intensivmedizinisch behandelt. Derzeit liegen nach Zahlen aus dem Intensivregister fast 1.800 Menschen auf der Intensivstation und knapp 4.300 Patienten auf der Normalstation.
Kinderärzte hoffen, dass bald auch Covid-19-Impfungen für unter Zwölfjährige in Deutschland möglich sind. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: Wir hoffen darauf, dass in den nächsten Wochen eine europäische Zulassung des Biontech-Impfstoffs für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen kommt, die dann auch in Deutschland übernommen wird.
Nach seinen Worten wären Corona-Impfungen in dieser Altersgruppe damit auch ohne eine ausdrückliche Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) "rechtlich abgesichert". Die Empfehlung könnte dann nach genauer Prüfung der Daten zu Nebenwirkungen in den Wochen darauf folgen.
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Mittwoch angekündigt, möglichst noch vor Weihnachten zu entscheiden, ob sie eine Empfehlung für Corona-Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausspricht.
Zahl der Krankenhauspatienten stieg in Österreich massiv an
Am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober 2021, wurden in Österreich 3.369 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Vor allem die Zahl der Krankenhauspatienten stieg massiv an.
Bisher gab es in Österreich 804.825 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand (26. Oktober 2021, 9:30 Uhr) sind österreichweit 11.279 Personen an den Folgen des Coronavirus verstorben und 760.336 wieder genesen. Derzeit befinden sich 1.168 Personen (+133 im Vergleich zum Vortag) aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 244 auf Intensivstationen betreut.
Österreich: Höchstwert an Infektionen in diesem Jahr
Österreich verzeichnet einen Jahresrekord bei den Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden 4261 Fälle gezählt, wie Gesundheits- und Innenministerium am Mittwoch berichteten. Auf diesem Niveau lagen die Ansteckungen zuletzt Ende 2020. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100'000 Einwohner kletterte auf 280.
250 Covid-Patienten liegen den Angaben zufolge auf Intensivstationen. Ab 500 und 600 Intensiv-Patienten sind deutliche Einschränkungen für Ungeimpfte vorgesehen. Die meisten Neuinfektionen verzeichnete erneut Oberösterreich - das Bundesland mit der geringsten Impfquote.
28.10.2021: Die Corona-Lage in Österreich bleibt explosiv. Von Mittwoch auf Donnerstag sind 4.248 Corona-Neuinfektionen gezählt worden. Das liegt nur knapp unter dem Jahreshöchstwert von 4.261 Neuinfektionen, der am Tag zuvor erreicht wurde.
Zudem gab es 27 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion, damit hat die Pandemie bisher 11.316 Todesopfer in Österreich gefordert.
Papua-Neuguinea steuert nach Ansicht von Experten auf eine Corona-Katastrophe zu
Die Infektionszahlen in dem Pazifikstaat sind zuletzt dramatisch gestiegen - während gleichzeitig weniger als ein Prozent der neun Millionen Einwohner vollständig gegen das Virus geimpft ist. Im Port Moresby General Hospital sei die Leichenhalle mittlerweile restlos überfüllt, berichtete Radio New Zealand. Dort stapelten sich rund 300 Leichen. Der Chef der Pandemiebekämpfung in Papua-Neuguinea, David Manning, habe nun ein Massenbegräbnis von 200 Leichen gestattet, um die Situation zu entschärfen.
Trotz der eskalierenden Lage wollten die Behörden keinen Lockdown anordnen und setzten auf "eine wirksame medizinische Reaktion" und die Impfkampagne, so die örtliche Zeitung "The National". Jedoch sei das Gesundheitssystem extrem schwach, hinzu komme eine weit verbreitete Impfskepsis, teilte das Rote Kreuz mit.
Estland, Litauen und Lettland kämpfen mit hohen Infektionsraten
In den baltischen Staaten breitet sich das Coronavirus weiter rasant aus: Trotz neuer Einschränkungen erreichte in Lettland und Estland die Zahl an Neuinfektionen mit 3206 und 2025 Fällen binnen 24 Tagen am Mittwoch den jeweils höchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Auch in Litauen gehen die Infektionszahlen nach oben.
Die EU-Gesundheitsbehörde weist für die drei Ostseestaaten aktuell die höchsten Infektionsraten in Europa aus. Zur Eindämmung der Pandemie haben die Regierungen in Riga und Tallinn zuletzt strikte Schutzmassnahmen verhängt. In Lettland gilt bis zum 15. November ein Lockdown mit umfassenden Beschränkungen und einer nächtlichen Ausgangssperre, in Estland seit dem 25. Oktober in vielen Bereichen die 2G-Regel und eine verschärfte Maskenpflicht.
Damit soll auch die Überlastung des Gesundheitsweisen reduziert werden: Die Krankenhäuser stossen bereits an ihren Grenzen.
Ausgangssperre in Rumänien
In Rumänien gilt landesweit eine nächtliche Ausgangssperre, und für die meisten öffentlichen Veranstaltungen ist ein Gesundheitspass erforderlich. Schulkinder haben zwei Wochen Ferien. Denn nirgendwo auf der Welt sterben in diesen Tagen im Verhältnis zur Bevölkerung mehr Menschen an einer Covid-19-Infektion als in Rumänien. Ein Grund für die rekordhohe Sterblichkeit ist die tiefe Impfquote. Nicht einmal 30 Prozent der rumänischen Bevölkerung sind vollständig gegen Covid-19 geimpft. Das ist nach Bulgarien die tiefste Impfquote in der ganzen EU.
Bulgarien: Mehr Tote und Neuinfektionen denn je
Bulgarien verzeichnet einen Höchstwert bei den täglichen Corona-Todeszahlen und Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden kletterte die Zahl der Toten um 243 auf nunmehr 23.316, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Zudem wurden innerhalb eines Tages 5863 weitere Ansteckungen mit dem Virus registriert.
Auf Corona-Stationen lagen am Dienstag mehr als 7100 Patienten, 608 von ihnen befanden sich in Intensivbetreuung. Mehr als 90 Prozent der Patienten waren nicht geimpft. Vollständig geimpft sind gerade einmal 24 Prozent der Erwachsenen.
Russland: Höchststand an Neuinfektionen
In Russland sind mit 37.930 Fällen die meisten Neuinfektionen binnen 24 Stunden seit Ausbruch der Pandemie registriert worden. Das teilt die für die Corona-Seuche zuständige Arbeitsgruppe der Regierung mit. Es wird damit gerechnet, dass die Behörden angesichts steigender Infektionsraten und geringer Impfbereitschaft strengere Massnahmen einführen werden.
Angesichts immer neuer Corona-Höchststände hat Russlands Präsident Wladimir Putin weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens angeordnet.
So müssen künftig Restaurants, Bars und Clubs nachts zwischen 23.00 Uhr und 6.00 Uhr schliessen,
Vor dem Hintergrund einer weiterhin recht niedrigen Impfquote ordnete Putin zudem zwei freie Tage für Arbeitnehmer an, die sich eine Injektion verabreichen lassen.
In sechs Regionen - darunter in Perm und in Woronesch - begannen unterdessen am Montag arbeitsfreie Tage, die zunächst bis zum 7. November angesetzt sind.
Russlandweit soll am Samstag eine arbeitsfreie Woche beginnen. Mit dieser Massnahme soll der zuletzt dramatischen Corona-Entwicklung entgegengewirkt werden. Viele Arbeitnehmer befürchten jedoch, dass sie in dieser Zeit - anders als von Putin in Aussicht gestellt - ihren Lohn nicht weitergezahlt bekommen.
Tschechien meldet die meisten Neuinfektionen seit Anfang April
In Tschechien steigen die Corona-Zahlen weiter kräftig an. Die Behörden verzeichnen mit 6274 Neuinfektionen den höchsten Wert seit dem 7. April. Damit haben sich die Zahlen in dem Land mit 10.7 Millionen Einwohnern binnen einer Woche fast verdoppelt.
Die Zahl der Covid-19-Patienten war bis Dienstag auf 1146 gestiegen von 249 Anfang des Monats, 166 Patienten davon befinden sich auf der Intensivstation, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Allerdings liegen die Zahlen noch deutlich unter den Höchstständen des vergangenen Winters.
In Dänemark steigen die Corona-Zahlen
Das von allen inländischen Corona-Beschränkungen abgekehrte Dänemark erlebt seit einigen Tagen wieder steigende Neuinfektionszahlen. Nun meldet das staatliche Gesundheitsinstitut SSI 1411 neue Corona-Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Zum Vergleich: Seit Ende August waren täglich lediglich einige Hundert Fälle verzeichnet worden, seit knapp einer Woche liegt die Tageszahl wieder im vierstelligen Bereich.
Der Wert vom Montag entsprach der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau zufolge der höchsten registrierten Tageszahl seit Januar. Die Zahl der Krankenhauseinlieferungen in dem Fünf-Millionen-Einwohnerland stieg dabei um 19 auf 186. Todesfälle in Verbindung mit Covid-19-Erkrankungen verzeichnete das SSI diesmal nicht.
Dänemark hatte am 10. September die letzten in der Pandemie eingeführten Corona-Beschränkungen im Land aufgehoben. Die Regierung in Kopenhagen hatte das mit den hohen dänischen Impfzahlen und auch damit begründet, dass man die Pandemie unter Kontrolle habe. Die Neuinfektionszahlen waren trotz der vollständigen Lockerung bis in den Oktober hinein nicht stärker angestiegen.
China: Harter Lockdown in Ejin
China stemmt sich mit strengen Massnahmen gegen eine neue Welle von Corona-Infektionen. Behörden ordneten am Montag den Lockdown des nordchinesischen Landkreises Ejin an, der sich im Grenzgebiet zur Mongolei befindet. Zehntausende Menschen wurden aufgefordert, ihre Wohnungen nicht mehr zu verlassen. Aus Ejin stammen rund ein Drittel der etwa 150 Infektionen, die seit der vergangenen Woche in China registriert wurden.
Die chinesische Regierung verfolgt eine strikte "Null-Covid-Strategie". Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus bisher weitgehend im Griff. Jedoch kommt es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen, die dann mit grossem Aufwand unter Kontrolle gebracht werden.
Quarantäne für Millionenstadt Lanzhou
Im Kampf gegen eine neue Infektionswelle stellt China auch die Millionenstadt Lanzhou unter Quarantäne. Die vier Millionen Einwohner der Stadt im Nordwesten des Landes dürften ihre Wohnungen nur noch in Notfällen verlassen, erklärte die Provinzregierung am Dienstag.
Trotz langem Lockdown: Corona grassiert in neuseeländischer Grossstadt Auckland
Neuseeland meldete am Montag 109 neue Coronavirus-Fälle, die meisten davon in der grössten Stadt des Landes, Auckland. Damit zählt Neuseeland am zweitmeisten Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie.
Einst Vorzeigekind bei der Bekämpfung von Covid-19, war Neuseeland nicht in der Lage, einen Ausbruch der Delta-Variante in Auckland zu verhindern, obwohl die Stadt seit mehr als zwei Monaten unter strenger Abriegelung steht.
Am Wochenende meldete das Land ausserdem den ersten kommunalen Fall des Virus auf der Südinsel – was für weiteres Kopfzerbrechen sorgte.
Der sprunghafte Anstieg der Fälle hatte Premierministerin Jacinda Ardern gezwungen, ihre Eliminierungsstrategie aufzugeben und die Bürger auf ein Leben mit dem Virus einzustimmen. Die Gesundheitsbehörden hatten derweil vor einem Anstieg der Fälle gewarnt.
Letzte Woche hatte Ardern mitgeteilt, Neuseeland werde seine strengen Abriegelungsmassnahmen beenden und erst dann wieder mehr Freiheiten gewähren, wenn 90 Prozent der infrage kommenden Bevölkerung geimpft sind. Aktuell sind 71 Prozent der berechtigten Bürger geimpft.
Polen kämpft gegen steigende Neuinfektionen
Da sich die Zahl an Neuinfektionen in Polen fast jede Woche verdoppele, will Gesundheitsminister Adam Niedzielski strengere Beschränkungen in Betracht ziehen. "Wenn wir Ende Oktober bei einem durchschnittlichen Stand von über 7.000 Fällen pro Tag sind, müssen wir über restriktivere Massnahmen nachdenken", sagte Niedzielski der staatlichen Nachrichtenagentur PAP.
Entscheidungen würden "Anfang November getroffen." Polen meldete am Samstag erstmals seit Mai wieder mehr als 6.000 tägliche Fälle. Gleichzeitig sind die Impfquoten deutlich geringer als in anderen Ländern der EU. Von der Bevölkerung sind laut JHU-Daten um die 52 Prozent gegen das Virus geimpft.
Afrika
Fast 86 Prozent aller Corona-Infektionen in Afrika bleiben unbemerkt. Das berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Damit werde die Zahl aller Infektionen auf dem Kontinent auf 59 Millionen geschätzt – das ist siebenmal mehr als die über acht Millionen gemeldeten Fälle. Bislang seien auf dem Kontinent mit 1.3 Milliarden Einwohnern lediglich 70 Millionen Covid-19-Tests gemeldet worden, so die WHO.
Singapur verzeichnet Rekordzunahme bei Fällen
Der südostasiatische Stadtstaat Singapur verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums (MOH) mit 5324 neuen Fällen binnen Tagesfrist die meisten Neuinfektionen seit Beginn der Virus-Pandemie.
«Die Infektionszahlen sind heute ungewöhnlich hoch, was vor allem auf die vielen positiven Fälle zurückzuführen ist, die von den Testlabors innerhalb weniger Stunden am Nachmittag festgestellt wurden», erklärt das MOH.
Der ungewöhnliche Anstieg innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums werde derzeit noch untersucht. Etwa 84 Prozent der Bevölkerung Singapurs sind geimpft.
Frankreich verlängert Impfpasspflicht wegen steigenden Zahlen
Das Parlament hat die Verlängerung der umstrittenen Impfpasspflicht bis mindestens 31. Juli 2022 gebilligt. Der «pass sanitaire» belegt, dass der Inhaber vollständig geimpft ist oder kürzlich negativ getestet wurde. Ein solcher Nachweis ist für den Eintritt in Restaurants oder Sportstätten verpflichtend. Im August hatten landesweit Tausende gegen diese Massnahme demonstriert. In jüngster Zeit flaute die Protestwelle aber ab.
Grossbritannien
In Grossbritannien werden wahrscheinlich alle Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes aufgefordert, sich vollständig impfen zu lassen. Obligatorische Impfungen für Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern würden Patienten schützen, sagt Gesundheitsminister Sajid Javid dem TV-Sender Sky News. Er tendiere dazu, die Impfungen anzuordnen.
Die Regierung schliesst derweil einen erneuten Corona-Lockdown aus – trotz rapide steigender Fallzahlen und Todesfällen. «Dank der Impfstoffe sind wir in einer ganz anderen Situation als vor einem Jahr», sagte der britische Finanzminister Rishi Sunak in einem Interview mit der «Times». Es gebe zwar eine Reihe möglicher Massnahmen gegen die Verbreitung des Virus im Winter, «aber zu diesen Optionen gehören keine Lockdowns oder andere signifikante Einschränkungen der Wirtschaft».
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