Persönlich - Die anderen Fragen · 24. August 2021

Persönlich – Die anderen Fragen: Heute mit Mark Fox

DMZ - PERSÖNLICH - DIE ANDEREN FRAGEN

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Herzlichen Dank für das Mitwirken für die Rubrik „Persönlich – Die anderen Fragen“ der Mittelländischen.

Vorname / Name: Mark Fox

Beruf / Funktion: Sänger / Musiker

Interview mit Mark Fox, Sänger von Shakra

In wie weit hat sich die Pandemie und die Massnahmen dazu auf euch ausgewirkt?

Sehr stark natürlich. Wir hatten gerade unser neues Album „Mad World“ released und waren bereit für die grosse Tour, die uns nicht nur quer durch die ganze Schweiz, sondern, unter anderem, auch nach Russland, Schweden, Deutschland und Bulgarien geführt hätte. Leider konnten wir zuerst kein einziges geplantes Konzert durchführen, bis auf ein kleines Fenster im Oktober '20, dass uns für drei Konzerte in der Schweiz und zwei in Deutschland offen war. Natürlich unter Auflagen. Dann war leider schon wieder alles dicht, bis wir endlich im August `21 nun beginnen konnten, die verschobenen Konzerte nachzuholen. Zum Glück konnten wir alle Gigs verschieben, bis auf einen einzigen und wir hoffen natürlich, dass wir, nun, da jetzt die kalte Jahreszeit näher rückt, nicht wieder das selbe erleben müssen, wie bereits letztes Jahr.

Arbeiten alle eure Partnerinnen und Partner nach wie vor in dem Musik-Business, oder gab es auch dort Menschen, die aufgeben mussten und den Laden geschlossen haben.

Bei uns musste zum Glück niemand den Schlussstrich ziehen, ausser unsere Deutsche Booking-Agentur, für welche wir jedoch zum Glück gleich Ersatz in A.S.S gefunden haben. Und was für ein Ersatz! Unsere weiteren Partner hatten natürlich auch zu kämpfen und wir sind froh, dass alle noch da sind.

Kannst du uns etwas zur laufenden Tournee sagen? Ist etwas neu für euch, oder läuft das alles in gewohnten Bahnen. Kommen die Leute noch an die Konzerte?

Im Grossen und Ganzen läuft alles ziemlich wie gewohnt für uns Musiker. Wir müssen natürlich ein Zertifikat haben, alles andere ist jedoch wie gewohnt. Anders sieht es für die Veranstalter aus, die sich mit Schutzkonzepten rumschlagen müssen. Ich glaube jedoch, dass sie auch froh sind, dass endlich wieder was läuft - auch mit Auflagen. Die Besucherzahlen sind ganz unterschiedlich. Wir hatten zum Beispiel jetzt zweimal ausverkauftes Haus und an zwei Events eher wenig Leute aber ob es an der Pandemie liegt, sprich, dass die Leute vorsichtiger sind, ist schwierig zu sagen.

Wie habt ihr versucht auch während der Pandemie mit den Fans in Kontakt zu bleiben?

Wir haben uns mehr auf Social Media konzentriert und haben auch ein Home-Konzert gemacht im Blick. Viel mehr blieb halt nicht übrig. Man kann die reale Welt nun mal nicht ersetzen.

Wie stehst du persönlich zu Impfgegnern, Coronaleugnern usw.? Darf man da als Frontmann einer Band überhaupt eine eigene Meinung kundtun?

Ich habe zu diesem Thema eigentlich nie Stellung genommen, da ich finde, es tun schon viel zu viele und da braucht es meine Meinung nicht auch noch. Das heisst nicht, dass ich keine hätte, finde aber die meisten Diskussionen darüber eher kontraproduktiv und je nach dem, wen man vor sich hat, kann man sagen was man will, es kommt so oder so nicht dort an wo’s Wirkung zeigen soll. Ich finde es auch sehr heikel, sich in diese beiden Gruppierungen einzuordnen. Ich bin weder Impfgegner noch Impfbefürworter. Ich habe mich selbst impfen lassen, da ich diese Krankheit nicht bekommen will und wenn ich mich doch anstecken würde, möchte ich keinen schweren Verlauf erleiden. Das heisst nicht, dass ich von jemandem verlange, es mir gleich zu tun oder jemanden davon abraten würde. Meine persönliche Entscheidung beruht nicht auf Dingen, die mir eingeflösst wurden um mich in irgend einer Form zu manipulieren. Ich habe diese mit mir selbst ausgemacht, mit allen Pros und Kontras und das kam dann dabei raus.

Was sind deine persönlichen Erkenntnisse aus der Pandemie.

Es sind immer noch die selben, nur dass sie sich enorm bestätigt haben: Geld regiert und so kommt es auch, dass die Wirtschaft schon lange die Politik und somit unsere Gesellschaft dirigiert. Sie stellt sich über die Gesundheit und über den nutzen der Allgemeinheit hinweg und dient einer kleinen Gruppe, die um so mehr profitiert, je schlechter es der Masse geht.

Dein Soloprojekt „Fox“ ist aktuell stillgelegt. Wirst du dies mal wieder reaktivieren?

Ich sage niemals nie. Das ist ja das tolle an einem Soloprojekt. Ich kann es aktivieren, wenn ich Lust und Muse dazu habe. Im Moment gibt es aber mit SHAKRA genug zu tun und wir sind noch eine ganze Weile damit beschäftigt, alle verschobenen Konzerte nachzuholen. Aber wer weiss…

Euer neues Album ist eingeschlagen wie eine Bombe. Wie stufst du das Werk persönlich ein? Gibt es etwas Neues, das erwähnt werden müsste, das nicht wirklich allen aufgefallen ist?

Wir sind natürlich sehr stolz auf unser Baby, wie wir es bei jedem sind und so wollen wir auch nicht Vergleiche aufstellen. Sie sind alle gut gelungen und wir freuen uns, wenn es dem Publikum gefällt. Direkt etwas Neues sucht man bei SHAKRA eigentlich vergebens. Das meine ich aber nicht negativ. Es ist diese Beständigkeit, die unser Schaffen ausmacht und die viele Menschen sehr schätzen. Vor allem in Zeiten, in denen sich die ganze Welt rundherum auf den Kopf stellt, ist eine Konstante etwas Willkommenes.

Was ist dir jeweils am wichtigsten am Inhalt der Texte, die du singst? Gibt es Tabus?

Mir ist eine Kernaussage wichtig. Meist kommt die aus meinem Erfahrungsschatz. Es soll nicht belehrend sein, eher zum Nachdenken anregen. Es gibt viele Dinge, die mich beschäftigen, meist gesellschaftlicher oder moralischer Natur und ich versuche Quintessenzen in dem wenigen Text, der mir zur Verfügung steht, einzupacken. Tabus kenne ich eigentlich keine, auch wenn es Themen gibt, die ich wahrscheinlich nie in einem Songtext verarbeiten würde.

Wie steht es um deine/eure Fitness auf der aktuellen Tour. Wie hält man sich fit, vor allem auch jetzt gerade bei Shows unter hohen Temperaturen.

Nach meiner schweren Krankheit vor zwei Jahren, steht für mich Fitness sehr hoch. Ich gehe fast täglich trainieren und die willkommenen Nebeneffekte, mehr Ausdauer, gute Figur und ein bisschen Muskeln, wirken sich sicher nicht negativ auf meine Performance und mein Auftreten aus. So sind auch diese Temperaturen kein Prolem und die Konzerte machen noch mehr Spass, wenn der Körper nicht zu etwas gezwungen werden muss sondern er dies als gewohnt und erfreut betrachtet.

Was gefällt dir am Touren am besten? Was würdest du lieber lassen dürfen?

Ich bin gerne unterwegs und lerne Neues kennen, egal wohin es mich verschlägt. Ich liebe es, im Tourbus zu sein oder in einem Hotelzimmer. Und überall wo man hinkommt, sind Leute, die das lieben was man tut. Es befriedigt mein Harmoniebedürfnis und mein Zigeunerherz. Es gibt daran nichts, was ich auslassen möchte, sonst wäre es ja nicht das Selbe.

Ihr seid ja jeweils in ganz Europa unterwegs. Gibt es nationale, grosse Unterschiede bei Veranstaltern, Publikum, Gegebenheiten?

Natürlich gibt es die. In der Schweiz und in Deutschland sind wir sehr etabliert, da spielen wir auch die grösseren Clubs. In anderen Ländern, wo wir noch nicht so oft waren, fallen die jeweils dann auch kleiner aus. Es ist halt überall immer Aufbauarbeit. Das nächste mal, wenn du dort spiest, ist das ganze dann vielleicht schon eine Nummer grösser.

Dein momentaner Lieblingssong von Shakra? Und wieso man den unbedingt in der Playlist haben sollte?

Momentan ist es „Too Much Is Not Enough“: geiles treibendes Riff, eingängige Melodie und alles ziemlich ohne Firlefanz.

Hast du noch eine persönliche Nachricht an deine Fans, die dir aktuell wichtig ist?

Ich freue mich, euch alle schon bald wieder zu sehen an einem Konzert und so richtig mit euch abzufeiern! Keep on rockin’ in a Mad World!

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

Ich danke Dir!

Aktuelle Tourdaten:

28.08. FESTIVERBANT - GENF (SWITZERLAND)

10.09. CHOLLERHALLE - ZUG (SWITZERLAND)

17.09. KONZERTFABRIK Z7 - PRATTELN (SWITZERLAND)

18.09. OLDCAPITOL - LANGENTHAL (SWITZERLAND)

SUPPORT: VOLTAGE ARC