UEFA hält an EM-Spielen mit Zuschauern fest - Politik kuscht

DMZ –  SPORT ¦ Anton Aeberhard ¦

KOMMENTAR

Die UEFA kümmert sich weiter nicht um Warnungen oder Bedenken von Experten, Politikern und aus dem Volk. Die Corona-Massnahmen seien an jedem Spielort vollständig mit den Regularien der lokalen Gesundheitsbehörden abgestimmt, teilte die UEFA heute lapidar und arrogant mit. So hält die Europäische Fussball-Union an der umstrittenen Zuschauerzulassung bei der Europameisterschaft fest.

Die finale Entscheidung über die Anzahl zugelassener Fans bei den EM-Spielen liege ebenfalls im Verantwortungsbereich der lokalen Behörden. So macht es sich die UEFA einfach und entlässt sich selber aus der Verantwortung.

Auch der ehemalige Schweizer "Experte", welcher immer falsch lag, die Bevölkerung laufend belogen hat und nun Berater des Verbandes ist, Daniel Koch, wiegelt ab und macht auf harmlos. Er schliesse es nicht völlig aus, dass Veranstaltungen und Versammlungen letztlich zu einer lokalen Erhöhung der Fallzahlen führen könnten. Trotzdem meint er, dass die europaweiten Impfkampagnen und Grenzkontrollen eine neue europaweite Welle verhindern würden. Naiver kann man sich dazu wohl kaum äussern. Wie sollen man den Menschen erklären, dass Masken und Abstand wichtig sind, wenn dort Zehntausende ohne Maske jubeln? Das ist das völlig falsche Signal. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die UEFA hat auch eine gesellschaftliche Verantwortung.

 Die europäische Regionaldirektion der WHO beobachtet die Situation an den EM-Spielorten genau. Laut der Expertin Catherine Smallwood müssen die Verantwortlichen die Bewegungen der Zuschauer stärker überwachen – auch ausserhalb der Arenen. Die Spiele der Fussball-Europameisterschaft mit Zehntausenden Zuschauern tragen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer schnelleren Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus bei. Das ist Fakt. Und was macht die Politik? Sie kuscht.