Mindestens 300 Finnen an Euro-Spielen infiziert

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Auch in Finnland werden Pläne zur Lockerung der Beschränkungen durch infizierte EM-Besucher geändert werden müssen. Mindestens 300 Finnen, die im Ausland Fussball-Spiele besucht haben, haben sich mit dem Coronavirus angesteckt, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Die Infektionszahl von rund pro Tag hat sich vergangene Woche verdreifacht und werde wohl weiter zulegen. Es sei offensichtlich, dass dies auf zurückgekehrte Fussballfans zurückzuführen sei, sagt der Chef der Gesundheitsbehörde, Mika Salminen. Viele von ihnen hätten noch keine zweite Impfung erhalten. 4500 bis 6000 Fussballfans waren nach St. Petersburg gereist, um dort Spiele zu sehen. In Russland grassiert die Delta-Variante und führt zu steigenden Infektionszahlen. 800 Fans wurden an der Grenze zu Finnland gar nicht erst getestet, die Zahl der Infizierten dürfte also noch massiv wachsen.

Auch Infektionen nach Russland / Dänemark Spiel

Die finnische Gesundheitsbehörde THL wies Russland-Rückkehrer erneut darauf hin, sich maximal 72 Stunden nach der Reise testen zu lassen und Kontakte in der Zwischenzeit zu vermeiden. Offenbar ist die Kontrolle aber nicht richtig erfolgt oder nur halbherzig. Viele Fussballfans wurden nach der Rückkehr nicht getestet. Die Corona-Lage hat sich in Russland im Juni so schnell verschlechtert, dass davon auszugehen ist, dass die Zahlen in verschiedenen Ländern steigen werden.

Die Neuinfektionszahlen stiegen im ganzen Land, auch in grossen Städten wie Moskau und St. Petersburg. Finnlands Regierungschefin Sanna Marin äusserte sich am Rande eines EU-Gipfels in Brüssel besorgt über die Lage der Rückkehrer. Finnland hat seit langem eine der niedrigsten Inzidenzen Europas. Von verschiedenen Seite ist zu vernehmen, dass eine Durchführung von Grossveranstaltungen vor diesem Hintergrund mehr als grob fahrlässig sei und weitere negative Konsequenzen daraus resultieren würden.