DMZ – GESUNDHEIT / WISSENSCHAFT ¦ AA ¦ MM ¦
Professor Andreas Greinacher der Universitätsmedizin Greifswald hat sich reingehängt und es hat sich gelohnt. Die Komplikationen nach Impfung mit dem AstraZeneca Impfstoff sind erforscht und es wurde eine Therapie entwickelt. Einer weiteren Impfung steht also nichts mehr im Weg.
Der Abwehrstoff der sich in seltenen Fällen nach der Impfung bildet, aktiviert die Blutplättchen. Diese agieren dann wie bei einer Wundheilung und lösen Thrombosen im Gehirn aus.
Der Greifswalder Wissenschaftler hat Blutproben von Betroffenen untersucht und gemeinsam mit europäischen Wissenschaftlern und dem Paul-Ehrlich-Institut eine Therapie entwickelt. Da diese Ergebnisse bereits, breit gestreut, an Kliniken übermittelt wurden, kann weiter mit AstraZeneca geimpft werden. Auftretende Fälle können direkt therapiert werden.
Die Forscher hatten sich eigenen Angaben zufolge direkt nach dem Impfstopp an das Paul-Ehrlich-Institut gewandt, das für die Zulassung und Überwachung von Impfstoffen in Deutschland verantwortlich ist. Den Ärzten wurden daraufhin Blutproben von sechs Thrombosepatienten zur Verfügung gestellt.
Studienergebnisse und Zusammenarbeit
Bei der Untersuchung der Proben stellten die Forscher fest, dass der Impfstoff die Blutplättchen, also die Thrombozyten, aktiviert. Durch die Impfung werde bei einigen Patienten ein Mechanismus aktiviert, der zur Bildung von Blutgerinnseln im Gehirn führe. Da der Mechanismus so klar identifiziert worden sei, habe auch eine gezielte Behandlungsmöglichkeit entwickelt werden können. Betroffenen könne nun ein Wirkstoff verabreicht werden, der gegen die Thrombose hilft.
Die Unimedizin betonte, der Erfolg sei nur möglich gewesen durch die Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut und Ärzten aus Österreich - dort war eine Krankenschwester nach einer AstraZeneca-Impfung an einer Thrombose im Gehirn verstorben. Die Studienergebnisse würden noch im Wissenschaftsmagazin "The Lancet" veröffentlicht. Vorsorglich könne das Mittel gegen die Thrombosen allerdings nicht verabreicht werden. Eine Behandlung mit dem Wirkstoff sei nur nach der Bildung eines Blutgerinnsels möglich.
Astra-Zeneca-Impfungen starten in Deutschland wieder
Heute Freitag nimmt Deutschland die Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Vakzin wieder auf. Dies lässt Forderungen nach einer Ausweitung der Impfkampagne auf die Hausärzte lauter werden. Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder wollen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Telefonkonferenz darüber beraten. Zuvor stellen sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach und der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lars Schaade, den Fragen der Öffentlichkeit.
In den Bundesländern starten die Impfungen mit dem Astra-Zeneca-Vakzin wieder, sodass in der Folge allmählich überall auch wieder neue Impftermine vergeben werden können. Dem war ein Votum der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) vorangegangen. Die EMA erneuerte darin ihre Haltung, dass der Nutzen des Impfstoffs die Risiken übersteigt. Daraufhin kündigte Spahn noch am Abend an, dass in die Informationen zu dem Impfstoff ein Warnhinweis aufgenommen werde.
Quelle / Herausgeber
https://www.medizin.uni-greifswald.de/de/ueber-die-umg/aktuelles/astrazeneca-impfung/
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Die Universitätsmedizin Greifswald hat ihren Ursprung in der am 17. Oktober 1456 erfolgten Gründung der Universität, mit der auch die Medizinische Fakultät ins Leben gerufen wurde. Heute umfasst die Universitätsmedizin Greifswald ein weit reichendes Leistungsspektrum, in dem 21 Kliniken/Polikliniken, 19 Institute und weitere zentrale Einrichtungen zusammenarbeiten.
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