DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ MM ¦ VBS ¦ Fahrettin Calislar ¦
Swissmedic hat am 19.12.2020 den ersten Corona-Impfstoff zugelassen, die ersten Lieferungen treffen in diesen Tagen ein. Die Logistikbasis der Armee ist darauf vorbereitet, riesige Mengen an Impfdosen entgegenzunehmen, sie in geschützten Standorten fachgerecht zu lagern und an die Kantone weiterzureichen. Diese sind dann für die Feinverteilung und die Verimpfung an die Bevölkerung zuständig.
Die Armeeapotheke (AApot) als Teil der Logistikbasis der Armee (LBA) wird die Corona-Impfstoffe im Auftrag des Bundes lagern und anschliessend an die Kantone verteilen. Letztere sind dann gemäss der Impfstrategie des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) für die Feinverteilung sowie die Applikation an die Bevölkerung verantwortlich. In diesen Tagen treffen die ersten 107'000 Impfdosen des von Swissmedic am Samstag, 19. Dezember 2020 zugelassenen Impfstoffs ein. Die ersten grösseren Impfstofflieferungen sind ab Januar 2021 vorgesehen. Dabei muss je nach Impfstoff eine strikte Kühlkette mit Temperaturen von bis zu minus 80 Grad eingehalten werden. Neben speziellen Fahrzeugen und Transportbehältnissen sind auch eine angepasste Lagerinfrastruktur und hierfür gut ausgebildetes Personal vonnöten.
Keine Logistik ohne Schulung
Arzneimittel sind generell empfindliche Produkte. Sorgfalt ist beim Umgang mit dem Impfstoff deshalb essentiell. Zu hohe oder zu tiefe Lagertemperaturen beispielsweise können die Qualität der Impfstoffe beeinträchtigen. Deshalb erhalten Angestellte der LBA eine intensive Weiterbildung im Umgang mit Trockeneis und den Impfstofflieferungen.
Armee für diese Aufgabe bestens geeignet
Die Armeeapotheke hat grosse Erfahrung mit dem Umgang mit empfindlichen Heilmitteln. Auch bei tiefen Temperaturen. Die Armee kann entsprechend auch auf bereits bestehende, gut ausgebaute und gesicherte Infrastrukturen für die Lagerung von Impfstoff und Impfutensilien zurückgreifen. Wo nötig, wurden die Installationen noch ausgebaut, insbesondere im Ultratiefkühlbereich. Schutz gegen Diebstahl, Sabotage oder Umwelteinflüsse sowie die Sicherstellung von jederzeit korrekten Bedingungen bei Lagerung und Transport sind laut Daniel Aeschbach, Chef Armeeapotheke, zentral für die Impfstofflogistik. Sein Team habe die Arbeit in den Lagerstätten und auf dem Transport trainiert: «Wir sind bereit und motiviert, einen zentralen Beitrag für die Impfkampagne zu leisten.»
Auftragserfüllung gemäss Rollenverteilung
Die Armee erfüllt diesen Auftrag entlang der in der Epidemienverordnung festgelegten Rollenverteilung und des Pandemieplans Influenza. Ihre Aufgabe ist dabei die Lagerung und der Transport der Impfstoffe. Sie setzt auch diesen Auftrag zu Gunsten der Bevölkerung des Landes entsprechend gewissenhaft um. Indem die Armee nicht nur an der Spitalfront im Einsatz steht, sondern auch andernorts wie in der Impflogistik, trägt die Armee ihren Teil zur Bewältigung der Pandemie bei. Sie ist dort, wo es sie braucht und so lange es sie braucht.
Die Armee wird die Medien an einem Point de Presse am Montag, 28. Dezember 2020, weiter über ihre Aufgaben in der Impflogistik informieren.
Mehrere Impfstoffe, mehrere Temperaturstufen
Die Schweiz hat derzeit gegen 16 Millionen Impfdosen bei mehreren Herstellern bestellt. Sie werden in drei Kühlstufen gelagert. Impfstofftyp A kann bei 2 bis 8°C (Kühlschranktemperatur) gelagert werden. Impfstofftyp B verlangt Lagermöglichkeiten von –15 bis –25 Grad. Impfstofftyp C muss bei –60 bis –80 Grad gelagert werden. Swissmedic hat am Samstag, 19. Dezember 2020 den Impfstoff der Firma PfizerBioNTech zugelassen. Weitere Zulassungen stehen noch aus. Bis zum Sommer soll ein grosser Teil der Bevölkerung die nötigen zwei Impfdosen erhalten haben.
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