Persönlich – Die anderen Fragen: Heute mit Andy Trinkler (Musiker, Lokführer)

DMZ - PERSÖNLICH - DIE ANDEREN FRAGEN

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Herzlichen Dank für das Mitwirken für die Rubrik „Persönlich – Die anderen Fragen“ der Mittelländischen.

 

Vorname / Name: Andy Trinkler

Beruf / Funktion: Musiker, Lokführer

Bezeichnung für die künstlerische Arbeit: Singer/Songwriter

 

 

Fragen:

Wie geht es dir, ehrlich und unverblümt?

Recht gut, danke, trotz allgegenwärtiger Corona Virus Präsenz, abgesagter Konzerte, und,und,und, man muss es wohl nehmen wie es halt ist. Und bei aller Tragik und Dramatik auch den Humor nie verlieren; denn stirbt der Humor, stirbt auch die Welt.

 

Welche Frage sollte dir schon längst einmal gestellt werden und wieso?

„Wie heisst die Schweizermeisterin im Verfolgungsspringen von 1973?“

Das ist eine ironische Frage, Verfolgungsspringen gibt es überhaupt nicht, und mit diesem „Wissen“ habe ich etwa mal die Leute verblüfft, vor allem in meiner Zeit als aktiver Reiter und Rösseler *lachen*

 

Wie bist du zu der künstlerischen Tätigkeit gekommen?

Irgendwann Ende der 1970er, ich war ein Teenager damals, hörte ich den Song Take it Easy von den Eagles im Radio, und da war es um mich geschehen. Ich wollte auch so verdammt coole Songs schreiben wie diese Jungs...Musiker, Sänger, Tourneen, Girls... (*lachen*) alle diese Träume eben. Vieles war dann halt auch ein „learning by doing“, ausprobieren, den Weg suchen, umfallen, wieder aufstehen und weitermachen. Als ich dann 1993 zum ersten Mal einen Song in der Playlist von Radio DRS hatte, dachte ich nur noch „wow...!“

 

Was ist das Schwierigste an der Ausübung?

Die Kreativität nicht verlieren, die Eigenständigkeit und den eingeschlagenen Weg behalten. Abkürzungen gibt es keine.

 

Stimmt es, dass es in der Schweiz sehr schwer ist von einer künstlerischen Tätigkeit zu leben?

Ja, ich denke schon – deshalb habe ich auch noch meinen Job nebenbei, ich bin also nur ein „halber“ Künstler, befinde mich da aber in guter Gesellschaft mit ganz vielen anderen.

 

Was gefällt dir am besten in der Schweiz, was hasst du?

Hassen tue ich eigentlich nichts, schon eher Stirnrunzeln oder auch mal ungläubig den Kopf schütteln. Wir haben ein paar Dinge auf die wir stolz sein können, Sozial – und Gesundheitswesen, Lebensmittelversorgung, freie Meinungsäusserung, ect. Für mich persönlich spielt das Geld aber eine viel zu grosse Rolle, und da ist auch zB. die Korruption gefährlich und allgegenwärtig (etwas, das man hier eben leider viel zu oft unter den Teppich kehrt). Bedenklich ist auch, wenn Eigeninteresse und Vetternwirtschaft über alles andere gestellt wird – mit all ihren wirklich schlechten Folgen.

 

Was würdest du als König/in der Schweiz als erstes ändern?

Abdanken und wirkliche, demokratische Verhältnisse einführen

 

Welche Person in der Schweiz nervt dich und wieso?

Ach da gibt es einige. Von meiner Katze habe ich aber gelernt, dass man diese Leute mit „nicht beachten“ strafen kann. Es gibt wie überall viele Trittbrettfahrer und Vordrängler, die dann aber nach einiger Zeit meistens von selber wieder verschwinden.

 

Welches bisherige Geheimnis kannst du uns von dir verraten?

Dann wäre es ja kein Geheimnis mehr, oder? *augenzwinkern*

 

Wie engagierst du dich im Sozialen Bereich?

Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben, unterschreibe oft Petitionen wenn ich überzeugt bin davon, ich bin im Tierschutz und Umweltschutz engagiert (früher aktiver), und beobachte sehr genau, was da alles mit und um uns abgeht.

 

Wie nennen dich deine Freunde und wie deine Familie?

Ändu, in der Schule war ich der Trinki, ein Schulfreund damals nannte mich auch mal den „Eric Clapton vom Liebefeld“ *lachen*

 

Welche Künstlerin, welchen Künstler findest du in der Schweiz am interessantesten und wieso?

Da gibt es einige sehr gute Musiker, zum Beispiel. Gitarristen wie Richi Köchli oder Hank Shizzoe, Songschreiber wie Christoph Trummer ,Pink Pedrazzi oder Manuel Stahlberger. Und natürlich eine ganze Anzahl Bühnenkünstler, Frölein Dacapo, aber auch Emil Steinberger und der unvergessliche Wortakrobat César Keiser – die Liste ist lang!

 

Warst du schon einmal finanziell vom Staat abhängig?

Nein, obschon es ein paar Mal auch „eng“ war.

 

Dein Lieblingsort in der Schweiz?

Rüschegg *lachen*

Tessin (Locarno), aber auch den Neuenburger Jura – es gibt verschiedene, ganz tolle Fleckchen in diesem Land, und immer wieder entdecke ich neue!

 

Was ist aktuell deine grösste Sorge?

Das weltweit Gier, Egoismus und Rücksichtslosigkeit (und damit auch zum Beispiel die Umweltzerstörung) immer mehr zunehmen, und dass der Faschismus, der Extremismus allgemein, salonfähig zu werden scheint. Die Menschheit hätte viele Chancen gehabt, aus der Vergangenheit zu lernen, warum tut sie es nicht?

 

Welche Person repräsentiert die Schweiz aus deiner Sicht am besten?

Die Helvetia, sie ist ein Sinnbild – und das ist gut so.

 

Welches ist dein aktuelles Projekt und worum geht es?

Die neue CD heisst „Drive on!“ und ist mit 11 Roadsongs kompakt und unterhaltsam gestaltet. Kein Bemühen um „den grossen Hit“, aber ehrliches Musikerhandwerk mit (glaube ich) starken Texten und Songstories.

 

Deine Mitteilung an unsere Leserinnen und Leser?

Man kann die CD kaufen (auf www.andytrinkler.ch) oder auf fast allen Portalen downloaden/streamen *augenzwinkern*

 

Wovor sollten sich Künstlerinnen und Künstler unbedingt stark machen?

Man soll in erster Linie eigenständig bleiben, und das machen, wo man absolut dahinterstehen kann. Meine Anliegen habe ich oben schon erwähnt, Schutz unseres Lebensraums, ein bisschen mehr Bescheidenheit und Rücksicht, sich extremen Gedankengut entgegenstellen, ect. Wie man das macht, ob Benefizveranstaltungen, an Demos teilnehmen, ect, das muss jeder selber wissen. Bedenklich finde ich dann aber, wenn man an einer Umweltschutzveranstaltung auftritt und ein paar Tage später auf die Malediven zum Fotoshooting fliegt.

 

Deine persönliche Frage an dich und Antwort dazu?

„Wie heisst die Schweizermeisterin im Verfolgungsspringen von 1973?“

Die Antwort: Elfi Eichenberger *lachen*

Persönlich – Die anderen Fragen - die interessante Rubrik der Mittelländischen.

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