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Persönlich – Die anderen Fragen: Heute mit Andy Iten (Musiker/Sänger)

DMZ - PERSÖNLICH - DIE ANDEREN FRAGEN

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Herzlichen Dank für das Mitwirken für die Rubrik „Persönlich – Die anderen Fragen“ der Mittelländischen.

 

Vorname / Name: Andy Iten

Beruf / Funktion: Musiker / Sänger und Songwriter bei King Sable

Bezeichnung für die künstlerische Arbeit: Musiker

 

Fragen:

 

Wie geht es dir, ehrlich und unverblümt?

Gut, ich bin zufrieden. Das kann ich wirklich sagen. In letzter Zeit hat sich vieles verändert, und die Dinge laufen zurzeit nicht schlecht.

 

Welche Frage sollte dir schon längst einmal gestellt werden und wieso?

Möchtest du mit deiner Band einen Headliner auf einer internationalen Tour als Support Act mit dabei sein? Meine Antwort wäre natürlich ja, und meine Band wäre auch sofort dabei. Wir hatten noch nie die Chance, unsere Musik ausserhalb der Schweiz zu präsentieren, und wir würden uns extrem freuen, dies einmal erleben zu dürfen.

 

Wie bist du zu der künstlerischen Tätigkeit gekommen?

Als Teenager habe ich Rockmusik geliebt. Die Musik war für mich fast wie eine Religion. Besonders Rock aus den 80/90ern hat mich stark geprägt und motiviert, auch eigene Songs zu schreiben. Als ich eher spät mit Singen angefangen habe, wurde mir klar, dass ich nicht nur Songs schreiben, sondern auch gleich auf der Bühne performen kann. Ich trete in der Zwischenzeit auch alleine als Singer Songwriter (Jamie Eaton) auf und interpretiere Covers auf meine eigene Art. Die Hauptpartie meiner musikalischen Tätigkeit widme ich meiner Band King Sable - eine Moderne Rock/Metal Quartett, die echt spass macht.

 

Was ist das Schwierigste an der Ausübung?

Bei King Sable ist unser Sound schon ziemlich anspruchsvoll geworden. Der Mix aus rhythmischen Gitarrenriffs und mehrere Gesangsfarben fordern mich schon zwischendurch. Dies verlangt Disziplin und fleissiges Üben. Doch es ist manchmal schwierig, das Level hoch zu halten, wenn wir nur ein paar Gigs spielen im Jahr. Ich denke aber auch, dass es überhaupt schwierig geworden ist, mit Rockmusik an Auftritten zu kommen.

 

Stimmt es, dass es in der Schweiz sehr schwer ist von einer künstlerischen Tätigkeit zu leben?

Bestimmt. Ich bin zwar nicht Profi-Musiker, aber es gibt bestimmt Künstler, die besser davon leben können als andere. Aber die Musikindustrie hat sich gewaltig verändert. Es spielen noch mehr Players mit – Bands, Produzenten, Promotoren, Songwriter etc. Vielfach sind mehrere an einem Werk beteiligt, und man sieht bei einem Werk nicht, wer alles dahinter steckt. Dann kommt noch das Internet, welches Vor- und Nachteile mit sich bringt. Wie man heute Musik hört hat sich über die Jahre auch verändert. Die Musik wurde selbstverständlich. Vielen ists egal, woher es kommt oder wie es klingt, was sehr schade ist. Aber ich sehe eine Trendbewegung, dass man gute Musik wieder mehr zu schätzen lernt. Das ist gute Sache.

 

Was gefällt dir am besten in der Schweiz, was hasst du?

Die Schweiz bietet viel – sei es im Beruf/Ausbildung, oder die geografische Lage des Landes mitten in Europa. Die Sauberkeit und Genauigkeit lernt man zu schätzen, und man gewöhnt sich schnell an den Luxus. Anderseits merke ich immer wieder, wie manche den Luxus als selbstverständlich ansehen und es nicht mehr zu schätzen wissen. Das unersättliche Konsumverhalten unserer materialistischen Gesellschaft, und das Verlangen nach mehr Sachen für noch weniger Geld geht irgendwo nicht mehr auf. Gier und Selbstverständlichkeit macht die Menschen respektlos und egoistisch.

Aber was mir richtig auf den Keks geht, sind Behörden und Grossfirmen, die Geld und Arbeitskräfte einsparen und dem Volk keine Dienstleistung und Beratung mehr anbieten. Es wird immer mehr auf den Konsumenten abgewälzt, sodass der Schweizer Bürger sich alles zum Hobby machen muss, um ans Ziel zu kommen. Mir tun die älteren Menschen leid, die manchmal einfach ignoriert werden, und in einer solchen Situation ohne fremde Hilfe völlig aufgeschmissen sind. Da könnten wir uns etwas mehr um unser Volk kümmern, anstatt nur an das Geld zu denken.

 

Was würdest du als König/in der Schweiz als erstes ändern?

Hab schon bei der letzten Frage ein paar Sachen erwähnt, aber als König der kleinen Schweiz wäre es schwierig grundlegende Änderungen zu machen, wenn der Rest der Welt macht was sie will. Abgesehen davon wäre ich bestimmt der Falsche für den Job.

 

Welche Person in der Schweiz nervt dich und wieso?

Da gibt es bestimmt der eine oder andere, aber zurzeit kommt mir niemand in den Sinn.

 

Welches bisherige Geheimnis kannst du uns von dir verraten?

Keins, sonst ist es kein Geheimnis mehr 😉

 

Wie engagierst du dich im Sozialen Bereich?

Ich unterstütze in meinem eigenen Umfeld Leute, die im Leben zu Kämpfen haben. Armut ist in der Schweiz leider noch sehr ein Tabu-Thema, und man redet nicht gerne darüber. Ansonsten bin ich nicht wirklich der Vereinsmensch und beschäftige mich lieber mit Musik machen.

 

Wie nennen dich deine Freunde und wie deine Familie?

Andy. Aber meine Mutter hat mich als Kind «Panda» genannt. So, dass war bisher ein Geheimnis! 😉

 

Welche Künstlerin, welchen Künstler findest du in der Schweiz am interessantesten und wieso?

Ich habe keinen besonderen Liebling – das ändert sich immer wieder. Von der Musik bin ich sehr angetan, und darum sind meistens Musiker/innen bei mir im Focus. Letztlich habe ich eine coole Band aus dem Tessin erleben dürfen, die mich sehr angesprochen haben. Dream Shade nennt sich die Band, und die Jungs machen einen sehr geilen Job.

 

Warst du schon einmal finanziell vom Staat abhängig?

Ja.

 

Dein Lieblingsort in der Schweiz?

Am See. Wasser beruhigt mich. Aber je nach dem können mich viele Orte begeistern. Ich bin gern unterwegs, komme aber gerne wieder nach Hause.

 

Was ist aktuell deine grösste Sorge?

Wie ich diesen Sommer alles unter einen Hut bringe! Es gibt so viele Sachen, und der Sommer ist sooo kurz!! 😊

 

Welche Person repräsentiert die Schweiz aus deiner Sicht am besten?

Göla! Haha.

 

Welches ist dein aktuelles Projekt und worum geht es?

Ich habe mich anfangs Jahr selbstständig gemacht und habe eine kleine Motorrad-Werkstatt eröffnet. Motorräder ist eines meiner Leidenschaften, und nun habe ich mein Hobby zu Beruf gemacht. Mein Flair für Handwerk und Passion zum Motorrad scheint bei den Leuten gut anzukommen, und meine Kundschaft wächst stetig. Aktuell baue ich ein 83er Harley Shovelhead Custom Bike, welches bald zum Verkauf steht.

 

Deine Mitteilung an unsere Leserinnen und Leser?

“Passion gets you a long way”, hatte mal Magnus Walker gesagt, und daran glaube ich. Entwickle eine Leidenschaft, und halte dich daran fest. Das wird dich weiter bringen.

 

Wovor sollten sich Künstlerinnen und Künstler unbedingt stark machen?

Die Musik. Ohne Musik können wir nicht leben. Also lernt es wieder zu schätzen und unterstützt Live Musik, denn das ist echt und von Hand gemacht. Danke euch.

 

Deine persönliche Frage an dich und Antwort dazu?

Wie wichtig ist für dich die Zeit?

Extrem wichtig! Nicht zwingend die Pünktlichkeit, sondern die Zeit, die man bewusst erlebt. Zeit ist nicht unbeschränkt. Deshalb ist wichtig, was man mit seiner Zeit macht. Darum versuche ich meine Zeit möglichst nicht zu verschwenden.

Persönlich – Die anderen Fragen - die interessante Rubrik der Mittelländischen.

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